Archiv für März 2009

Mal wieder Dampfnudeln

Sonntag, 8. März 2009

dampfnudeln

Nach Jahren mal wieder Dampfnudeln gemacht – und bei dieser Gelegenheit fotografiert. Mein Rezept ist jetzt also auch bebildert.

Schwimmen durch München: Olympiabad

Samstag, 7. März 2009

Samstag vor einer Woche wurden während meines Schwimmspaziergangs im Nordbad alle Sprungbretter abwechselnd freigegeben, was die zahlreichen Besucher im Kinderalter in höchstem Maß begeisterte. Sie sprangen nach vorne von den Brettern, nach links und nach rechts – folglich waren pro freigegebenem Sprungbrett drei Bahnen nicht beschwimmbar. Denn meine Annahme, die beaufsichtigenden Erwachsenen würden die Kindelein dazu anhalten, vor dem Springen auf die Menschen unter ihnen im Wasser zu achten, wurde zerstört, als ein etwa sechsjähriges Mädchen meinen zum Kraulzug nach vorne gestreckten Arm mit in die Tiefe riss. Und so war ich sehr damit beschäftigt, rechtzeitig mitzubekommen, von welchem Brett gerade gesprungen werden durfte, um es weiträumig zu umschwimmen. Das brauche ich kein weiteres Mal (auch die Süddeutsche Zeitung weist darauf hin, dass das Nordbad das vermutlich am wenigsten schwimmerfreundliche Bad Münchens ist), also nahm ich heute den weiten Weg hinaus ins Olympiabad.

Von der U-Bahn-Haltestelle „Olympiazentrum“ sind es zehn Minuten Fußmarsch zum Halleneingang – bei Sauwetter wie dem heutigen recht unangenehm.

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Doch ich muss zugeben: Er ist es wert. Das Becken misst 50 Meter, drei Bahnen sind für „Sportschwimmer“ abgeteilt (zu denen mich zu gesellen mir dann doch vermessen vorgekommen wäre), der Wasserspiegel schwappt wellenmindernd über den Rand. Und – halleluja – die Sprungbretter stehen an einem Extrabecken.

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Zudem: Überall hat es Architektur! Schwimmhalle, Eingangsbereich, Umkleidebereich sind zueinander offen, und sei es durch freigestellte Treppenstufen.1 Auf den ersten Blick wirken die Umkleiden winzig.

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Doch nach Schließen der Tür ist innen nicht weniger Platz als in den gewohnten rechteckigen Kabinen. Und die Duschen sind im Halbrund um die Klos angelegt. Ein genauer Blick durch die Gesamtanlage lohnt sich.

Wissen sollte man vorher, dass im Olympiabad das sonst in München gewohnte System der Schließfächer nicht funktioniert: Nicht die Eintrittskarte schiebt man zum Erhalt des Schlüssels in die Türe, sondern eine Euromünze. Zudem ist die Benutzung der Föns hier nicht kostenlos: Sie funktionieren gegen den Einwurf von 10-Cent-Münzen. Für meinen angehenden Bob aus sehr dichtem Haar braucht es davon mindestens zwei.

Schaut so aus, als käme ich künftig öfter hierher. Allerdings war ich heute zu einer besonderen Art Intervalltraining gezwungen: Es tauchte eine Gruppe von etwa sechs jungen Männern im Becken auf, die ganz offensichtlich richtig schwimmen wollten, in verschiedenen Schwimmarten, mit verschiedenem Tempo. Aber alle zugleich. Nach zwei bis vier Bahnen trafen sie sich wieder am Beckenrand, plauderten und scherzten miteinander, ruhten sich ein wenig aus. Bis sie wieder loszogen, alle auf einmal. Das bedeutete für mich: Die eine oder andere Bahn selbstvergessenes Schwimmen mit wenig Verkehr, dann wieder ein paar Bahnen Hindernisschwimmen in extremem Zickzackkurs. Dann wieder Ruhe für zwei, drei Bahnen, gefolgt von Ausweichrouten über die halbe Beckenbreite hinweg.

Nachtrag: Seit Herbst 2009 ist die Nutzung der Föns kostenlos.

  1. Wie heißt das wohl auf Architektisch? Und: Ist Ihnen schon mal der ganz besondere Klang beim Betreten von breiten, freien Betonstufen aufgefallen? []

Freitagsschnipsel

Freitag, 6. März 2009

In den 7-Uhr-Nachrichten des Deutschlandradios: „Opeltreffen im Kanzleramt“. Erste Assoziation: Das ist aber mal eine sympathische PR-Idee. Inklusive innerer Bilder von hundert Mantas am Spreeufer. Dann erst die Erkenntnis, dass die sprachliche Verwandtschaft mit „Harleytreffen in Obereichstätt“ Zufall ist.

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Die Rubrik „Gewissensfrage“ im heutigen SZ-Magazin dreht sich um einen Freund, der seine Erzählungen gerne mit Übertreibungen und erfundenen Details ausschmückt. Das weckte schmerzliche Erinnerungen an eine frühere Freundin, von der ich mich unter anderem wegen dieses Verhaltens löste – ich vertraute einfach keinem ihrer Superlative mehr.

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Der neue Grand-Choice-Smoothie „Apfel, Orange, Sellerie“ schmeckt mir tatsächlich so gut, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber das nächste Mal nehmen wir Stangensellerie und nicht die Knolle, ja?

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Langes Brighton-Wochenende für mich und meine Mutter gebucht. Eigentlich hatte ich sie schon letztes Jahr einladen wollen, aber dann kamen ihre Chemotherapie und Reha dazwischen. Jetzt freue ich mich wie bescheuert darauf, ihr mein Brighton zu zeigen und sie nach Strich und Faden zu verwöhnen.

Was schlechter Schwimmstil anrichten kann

Mittwoch, 4. März 2009

Und letzthin erlebte ich dann, dass schlechter Schwimmstil ebenso tödlich sein kann wie Augsburger Schwäbisch. Ich zog friedlich meine Bahnen im Nordbad, als treppenseitig ein hoch gewachsener Adonis am Beckenrand auftauchte. In diesem Bereich ist das Wasser nur einen Meter tief, ich konnte also einen großen Teil des Y-förmigen Körpers in azurblauer Schwimmerbadehose begutachten. Schwimmbrille und Gummimütze ließen vermuten, dass der Herr sich seinen Adoniskörper im Wasser erhielt, zumal er dann auch noch Handflossen anlegte. Eine sehr appetitliche Gesamterscheinung.

Bis er loskraulte. Die Beine strampelten im Radius von einem Meter, die Arme schaufelten wie ein Welpe beim Knochenvergraben, Gesamteindruck: Langstreckenertrinken. Bereits nach eineinhalb Bahnen zog ich gemütlich an ihm vorbei. Seine Anziehungskraft hätte nicht schneller erlahmen können, hätte er mich auf Augsburger Schwäbisch angesprochen.

Suche „Gender“, ersetze durch „Natur“?

Montag, 2. März 2009

Ein bisschen schiele ich als gelernte Literaturwissenschaftlerin (Englische Literatur) ja immer noch in dieses Fachgebiet. Welche Themen hat man wohl gerade? Worüber wird veröffentlicht, wofür Geld ausgegeben? Einiges weist darauf hin, dass die Perspektive „Gender“ nach hinten gerückt ist, und dass der aktuelle Trend „Natur“ lautet. So entnehme ich dem Newsletter meiner damaligen Uni die Nachricht von der Veröffentlichung eines Sammelbandes Kulturökologie und Literatur.
Gemeint ist damit die Beziehung von Natur und Kultur in der Literatur.

Interessant. Mein winziges Gucklock in die Litwis-Szene ist das Abo des Literaturmagazins Granta, und darin war mir durchaus aufgefallen, dass immer mehr dort veröffentlichte Texte, ob Fiktion oder Nicht-Fiktion, den Klimawandel als Haupt- oder Hintergrundthema hatten. Im Sommer vergangenen Jahres gab es sogar eine eigene Ausgabe „New Nature Writing“. Bislang hatte ich das den Vorlieben der Redaktion oder des Chefredakteurs zugeschrieben, jetzt ahne ich, dass hier auch ein Schwerpunkt der Forschung liegt.

Stimmt mein Eindruck?

Fehleinschätzung

Sonntag, 1. März 2009

Ich Innenstadtdepp hatte mich völlig im Zustand der Isarwege verschätzt. Und stand (glücklicherweise erst nach einer Stunde) hiervor:

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Andere hatten offensichtlich die Temperaturen falsch prognostiziert:

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(Ich hatte mir tatsächlich eingebildet, ich würde Winterlinge und Krokusse zu sehen kriegen.)