Suche „Gender“, ersetze durch „Natur“?
Montag, 2. März 2009 um 8:48Ein bisschen schiele ich als gelernte Literaturwissenschaftlerin (Englische Literatur) ja immer noch in dieses Fachgebiet. Welche Themen hat man wohl gerade? Worüber wird veröffentlicht, wofür Geld ausgegeben? Einiges weist darauf hin, dass die Perspektive „Gender“ nach hinten gerückt ist, und dass der aktuelle Trend „Natur“ lautet. So entnehme ich dem Newsletter meiner damaligen Uni die Nachricht von der Veröffentlichung eines Sammelbandes Kulturökologie und Literatur.
Gemeint ist damit die Beziehung von Natur und Kultur in der Literatur.
Interessant. Mein winziges Gucklock in die Litwis-Szene ist das Abo des Literaturmagazins Granta, und darin war mir durchaus aufgefallen, dass immer mehr dort veröffentlichte Texte, ob Fiktion oder Nicht-Fiktion, den Klimawandel als Haupt- oder Hintergrundthema hatten. Im Sommer vergangenen Jahres gab es sogar eine eigene Ausgabe „New Nature Writing“. Bislang hatte ich das den Vorlieben der Redaktion oder des Chefredakteurs zugeschrieben, jetzt ahne ich, dass hier auch ein Schwerpunkt der Forschung liegt.
Stimmt mein Eindruck?
die Kaltmamsell2 Kommentare zu „Suche „Gender“, ersetze durch „Natur“?“
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2. März 2009 um 16:26
Das halte ich für eine korrekte Beobachtung; auch im Bereich der Geschichtswissenschaft wird Natur, oder environment, als Thema und Blickwinkel immer beliebter.
Sprach’s und recherchierte wieder weiter für ihr paper über die Geschichte von New Orleans im 19. Jhd., im Grunde eine einzige Naturkatastrophe. (Also die Stadt, hoffentlich nicht das paper.)
2. März 2009 um 17:28
Ja. Naturwissenschaftliche Ansätze (von Kognitionswissenschaften bis Evolutionsbiologie) haben in den Literaturwissenschaften passend dazu ebenfalls gerade Konjunktur. Und überhaupt ist nach der postmodernen Misere die Wirklichkeit gerade dabei, ein furioses Comeback zu feiern. Realität und so.