Kurz vorm Jodeln
Freitag, 8. Mai 2009 um 9:03Heute habe ich mir die Zeit genommen, mit dem Fahrrad in die Arbeit zu fahren, die seit Montag an einer anderen Ecke Münchens liegt (Umzug, nicht Wechsel); dauert halt doppelt so lange wie die Reise mit der U-Bahn. Aber das war es sowas von wert: Was lebe ich in einer glorios schönen Stadt! Mir war, als führe ich durch einen Touristikprospekt: Ein sonniger Maienmorgen mit gerade noch blühenden Kastanien, durchs Morgenlicht vergoldete Prachtstraßen, die Kirchtürme vor strahlend blauem Himmel, schöne, frische Menschen auf dem Weg in die Arbeit, die Parks voller Blüten, in den Straßencafés Zeitungsleser vor ihrem Frühstück. Ich war kurz vorm Jodeln vor lauter Begeisterung. Übrigens habe ich entdeckt, welcher der ideale Radelrock ist: gut über Knie lang, in leicht ausgestellten Bahnen geschnitten. Dadurch ist er schmal genug, nicht in die Speichen zu geraten, und lässt gleichzeitig ausreichend Bewegungsfreiheit. Der hier zum Beispiel.
Beim Anschalten meines Computers im vierten Stock konnte ich dann sogar eine ganze Kette der Alpen sehen. Hach!
Der Heimweg wird mir wohl kein solches Erlebnis bereiten: Von Westen schiebt sich eine dunkelgraue Wolkenwand in den Blick, es ist Regen angekündigt.
die Kaltmamsell8 Kommentare zu „Kurz vorm Jodeln“
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8. Mai 2009 um 9:17
Ganz was anderes: Ich erwarte gespannt Ihre Kommentare zur Seite 5 des heutigen SZ-Magazins …
8. Mai 2009 um 9:57
Das ja schön. Ich habe gerade auch den Blick auf die Alpen, aber aus dem 7. Stock über den Bahnhof rüber. So blöde ich München eigentlich finde, so sehr vergesse ich diese Ressentiments bei solchem Ausblick. Als bald wieder entbajuwarisierter Preuße, wird mir das dann doch sehr fehlen, fürchte ich. Wie manches andere in diesem südlichen Bundesland auch.
8. Mai 2009 um 10:07
Ach, Fabrice Pi, diese “Zehn Gründe, warum Blogs in Deutschland nicht funktionieren”, hatte ich gestern schon online gelesen. Es ist ja lediglich die Überschrift falsch; sie müsste lauten: “Zehn Gründe, warum Blogs in Deutschland nichts mit Journalismus zu tun haben”. Sie funktionieren nämlich sehr gut – nur ganz anders als in Amerika.
8. Mai 2009 um 10:16
Nicht wahr? Manchmal geht einem das Herz auf … in München, in Bayern.
Immer wieder, wenn ich von München zu einem Kunden an den Ammersee fahre, morgens Wessling hinter mir lasse und kurz vor Delling nach einem kleinen Waldstück den Blick über die Alpenkette, den Ammersee und das Voralpenland habe, geht mir, wie heute morgen, das Herz auf.
8. Mai 2009 um 11:07
Ich kann nur einstimmen in den Lobgesang; es ist zur Zeit wirklich weltversöhnend schön draußen (und empfehle den Isarradweg ab Freising in nördliche Richtung).
8. Mai 2009 um 13:40
Warum kurz vorm Jodeln abbrechen?
8. Mai 2009 um 17:22
Mh, sonniger Maienmorgen…
Als ich heute das Rad bestieg gab es Gewitter und Platzregen. Naja, mehr als NASS geht ja nicht. Lange nicht mehr habe ich mich so aufs Umziehen gefreut.
Hoffe, Ihr Rückweg war nicht so nass…
Schönes Wochenende.
11. Mai 2009 um 20:37
Geht mir auch immer wieder so beim Radeln durch München. Sobald man die eher tristen Aussenbezirke, Neu-Perlach in meinem Fall, verlassen hat, hat man das Gefühl, von einer Postkarte in die andere zu radeln. Ich hab es mir zu Regel gemacht, immer wieder andere Wege zu fahren.
Wobei die Aussenbezirke ihren eigenen Charme haben. Wenn man in die andere Richtung fährt, ist man in 3 Minuten wirklich auf dem Land, verträumte Hofgute, kleine Dörfer, Wald und Landwirtschaft, wohin das Auge reicht und das alles vor dem Panorama derzeit noch weissverschneiter Berge. Naja, die Autobahnen muss man ignorieren.