Journal 2. Juni 2009

Mittwoch, 3. Juni 2009 um 6:26

Wechselbad der Affekte.

Mit schlechtem Gewissen (sind neun Stunden Arbeit fleißig genug? auch wenn die meisten Kolleginnen und Kollegen noch arbeiten?) kurz nach fünf den Rechner ausgeschaltet, um zum Sport zu fahren. In der U-Bahn sprach mich eine Dame auf meinen Sportrucksack (Bree Punch2 silber) an, weil er ihr so gut gefiel. Sie erkundigte sich nach seinem Innenleben, und wir schwärmten einander von Bree-Taschen vor. Solchen höflichen Small Talk mit Fremden mag ich ja gerne, ich freute mich über die freundliche Zuwendung der Frau.

Beim Umsteigen am Odeonsplatz erschrak ich: Vor mir streifte ein junger Anzugträger beim Vorbeigehen einen anderen jungen Anzugträger, der daraufhin wütend explodierte und den Streifer heftig schubste. Eine Frau griff ein und bat um Benehmen, die Lage beruhigte sich sofort. Ich nicht so schnell.

Da konnte ich gerade noch brauchen, dass die Vorturnerin fast zehn Minuten mit der Musik- und Mikrophonanlage kämpfte, bevor die Stepstunde beginnen konnte. Doch dann packte sie eine Choreografie aus, die mir ungeheuer Spaß machte – und ich kam guter Laune nach Hause.

Wo mir ein Blick auf meinen Blackberry klar machte, dass ich tatsächlich besser noch ein Stündchen in der Arbeit geblieben wäre.

Nahrung: Café con leche, Aprikosen, Hühnchen-Enchilada mit Rohkostsalat, Schokolade, Topfbrot mit Käse und Erdbeer-Lavendel-Marmelade, Strawberry-Cheesecake-Eis
Wetter: Mild, und – soweit ich durch die ganztags gesenkten Jalousien beurteilen kann – durchwachsen trocken

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal 2. Juni 2009“

  1. rip meint:

    “Eine Frau griff ein” – das könnte diese Welt öfter gebrauchen. Schön zu hören, dass es vorkommt.

  2. Kommentator meint:

    Unter anderem dient Arbeiten dem Einkommenserwerb, ich meine, sogar hauptsächlich. Wieso also länger arbeiten, wenn am kommenden Tag auch noch Zeit dafür ist? Überstunden sollen und müssen Ausnahmen bleiben, sonst sitzt man irgendwann 24 Stunden pro Tag und sieben Tage die Woche dort. Wünschen sich Arbeitgeber vielleicht, aber die sind keine guten Ratgeber in solchen Dingen, ganz sicher.
    Falls wer meint, man solle in solchen Dingen doch besser auf die Arbeitgeber oder sein “schlechtes” Gewissen hören: Nö. Denn: Was wäre ein Unternehmer ohne Angestellte? Pommesbuden-Besitzer, maximal, mehr kann man als Unternehmer nicht alleine schaffen. Angestellte und Arbeiter haben eine sehr wichtige Funktion in der Wirtschaft – wenn man das für sich klar hat, klappt es auch besten Gewissens mit dem Sport und anderem Leben.
    Just my 2 Pfennige. Nebenbei: Ich arbeite gerne über die vorgesehenen Stunden hinaus – wenn es ausgeglichen wird.

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