Innen eingerichtet
Montag, 20. Juli 2009 um 9:42Für diese Wohnung habe ich mich entschieden, weil zum einen meine erste Arbeitsstelle in München in Haidhausen lag. Ich wollte auf keinen Fall in derselben Ecke der Stadt wohnen und arbeiten – bei der Zeit, die ein Agenturjob verschlingt, war mir klar, dass ich dann gar nichts von München mitbekommen würde. Entscheidend waren dann zum anderen zentrale Lage, Größe und schöne Aussicht. Mir ist bis heute erheblich wichtiger, was ich aus den Fenstern meiner Wohnung sehe, als das Äußere meiner Wohnung.
Beim Einrichten der Wohnung wurde ich inspiriert von der Architektur der Wohnung: astreines 50er-Jahr Großbürgertum. Unsere spießigen Erbmöbel passten genau dazu.
Mein persönlicher Stil ist immer atmosphärisch. Ebenso wie bei Kleidung habe ich eine Epoche oder Filme vor Augen. Gerne vergangene Epochen und alte Filme. Ich finde moderne Einrichtung oder Landhausstil (südfranzösisch, toskanisch, skandinavisch) schon auch schön – aber dazu fallen mir nur Einrichtungskataloge, Wohnzeitschriften und Architekturfotografie ein.
Mein Lieblingsplatz in der Wohnung ist ein Lesesessel auf dem Balkon. Entsprechend existiert dieser Lieblingsplatz nur im Sommer und bei schönem Wetter. Aber dann stelle ich mir dort Getränke bereit, lese im Internet, in der Zeitung oder in Büchern, blicke bei Geräuschen immer wieder auf, um Vögel, Passanten oder Eichkätzchen zu beobachten.
Der emotional wertvollste Gegenstand in der Wohnung – fällt mir nicht ein. Die einzelnen Dinge schätze ich, aber ich wüsste keinen, dessen Verlust mich zutiefst treffen würde. Am ehesten noch die Collage aus dem Filmplakat von Funny Bones und einem Bild, auf dem der Mitbewohner und ich uns umarmen, die wir von einem gemeinsamen Freund geschenkt bekamen.
Die Farben. Zählen das Weiß der Wände und das vorwiegende Dunkelbraun der Möbel und Regale? Eine Dekofarbe gibt es in meiner Wohnung praktisch nicht.
Das aufwändigste Projekt war ist das jährliche Reinigen des Balkons und Waschen der sechs bodenlangen Stors.
Ich bin besonders stolz darauf, praktisch keine Gegenstände in der Wohnung zu haben, die landläufig mit dem Epiteton „Design-“ versehen werden. Sicher wurde jedes Möbel von jemandem entworfen, doch an „Design“ hat er oder sie dabei nicht gedacht.
von loreley
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