Was andere Leute geschenkt bekommen
Sonntag, 23. August 2009Gefunden an der Tibermauer unter der Engelsburg.
Gefunden an der Tibermauer unter der Engelsburg.
– Kichererbsenpüree á la Hande ausprobieren
– Superdickes Thunfischsteak braten
– Caponata mit Pinienkernen und getrockneten Feigen verfeinern
– Versuchsreihe Pistazien-Crème brûlée starten
– Mit Guanciale experimentieren
– Verschiedene Vino nobiles probieren
– Bezugsquelle für sardischen Ragnedda Kharisma rosso recherchieren
Und das war der Ausblick auf den Tiber während meines Geburtstagsaperitivs.
Manche Leute haben schon einen verdammt beneidenswerten Blick von ihrer Dachterasse.
Das nennt Ihr Hitze?! Ich zeig’ Euch, was HITZE ist!
Bin dann mal in Rom, um mit ein paar Spinnern Geburtstag zu feiern.
Es ist müßig, mir Gedanken zu machen, wie ich das Buch wohl gelesen hätte, wenn ich mit Herrn Paulsen nicht persönlich bekannt wäre. Wenn ich also nicht sofort den knuffigen Mann mit seinem kugelrunden Kinderstauneblick vor Augen hätte. Der wirklich kennenlernenswert ist, allein schon weil man nur direkt ihm gegenüber von Herrn Paulsens verblüffender Imitationsgabe profitieren kann (ob er wohl auch einen Hummer nachmacht?).
Ach, wenn ich schon dabei bin: Musikhören kann er auch ganz besonders gut, der Herr Paulsen. Nicht nur sorgt er dafür, dass in der Stunde vor Beginn des von ihm mitveranstalteten Kaffee.Satz.Lesens ganz besonders besondere und hörenswerte Musik im Lesesaal erklingt – ich sollte ihn einfach mal um alle Titellisten bitten. Sondern auch haben mich Hinweise in seinem Blog schon oft auf Neuigkeiten in der zeitgenössischen Populärmusik gebracht, die ich nicht missen möchte.
Der Titel Monsieur, der Hummer und ich ließ mich schon mal innerlich quietschen: „Monsieur“ kenne ich aus Paulsens beiden Blogs, und so war mir umgehend klar, dass es um Essen, um Küche und um schräge Menschen gehen würde. Dass Stevan Paul ganz ausgezeichnet Geschichten schreiben kann, wusste ich ebenfalls aus seinem Blog. Im Buch haben diese Texte einen wunderschönen Rahmen bekommen: Elegant gesetzt, gerahmt von Fotos aus Paulsens Kamera, ergänzt durch zur Geschichte passende Rezepte, gebunden in angenehme Strukturpappe. Im Gegensatz zu manch anderem Buch gewordenen Blog bestehen die Geschichten von Stevan Paul die Wanderung aufs Papier völlig ohne Schaden. Das mag daran liegen, dass sie ohnehin nicht aus dem Moment geschrieben sind und deshalb keine zeitliche Verankerung im Fluss des Blogs haben. Außerdem sind nicht alle Geschichten bereits online erschienen, das Buch enthält auch neue.
Für mich war es zwar eine Wiederbegegnung mit dem blasierten Kochschüler Paul und dem sonderbaren Monsieur, mit der winzigen Sprossenzüchterin aus der Sterneküche, mit dem dienstleistungsverweigernden katalanischen Kellner – das Wiederlesen hat meinem inneren Bild aber Nuancen hinzugefügt. UND ich habe jetzt endlich ein Rezept für den kalten Knoblauchkartoffelbrei, den ich beim Griechen so liebe und schon ewig mal nachkochen wollte.
Kurzum: Ein gutes Buch. Kaufen.
Damit es bald ein weiteres von Stevan Paul gibt.
Juhu, es ist da! Paulsens Erstling Monsieur, der Hummer und ich! Und vor lauter Begeisterung gleich verwackelt!
Mein Kreislauf fand es gestern anscheinend nicht so gut, an einem recht warmen Sommermorgen Laufen zu gehen: Nach nicht mal eineinhalb gemütlich getrabten Stunden konnte ich nicht mehr und war richtig außer Atem; das kenne ich sonst gerade mal, wenn ich volle Pulle rauf zur Großhesseloher Brücke renne. Das letzte Stück zurück zu meinem Fahrrad spazierte ich also. Und obwohl ich wiederum sehr gemütlich heimradelte, brachte mich das Hochtragen des Fahrrades in den ersten Stock schon wieder völlig aus der Puste. War also doch kein Zufall, dass ich am Vortag bei lustvollem Stepaerobic nach Jahren mal wieder einen roten Kopf bekam und danach meinen Puls schier nicht wieder zurück auf normal wollte.