Körperbekenntnisse – mal wieder
Donnerstag, 15. Oktober 2009Die Mädchenmannschaft hatte anlässlich des Love-your-body-day eingeladen, die Details des Körpers aufzuzählen, die wir an uns mögen. Und hat mich dadurch daran erinnert, wie weit der Weg ist, der in diesem Gebiet noch vor mir liegt. Denn wenn ich ehrlich bin, habe ich mit meiner Aufzählung gelogen: Das sind in Wirklichkeit lediglich die Teile meines Körpers, die mich nicht anwidern.
Es war letztes Jahr im Frankreichurlaub. Das Verhältnis zu unseren Körpern war eines der Themen, die ich mit meiner Reisegefährtin und Freundin A. besprach. Sie hatte mich mit Konfektionsgröße 46/48 kennengelernt und vor drei Jahren schlank werden sehen. Wie auch hier im Blog beschrieben, erklärte ich ihr, wie viel ich aus der Erfahrung gelernt hatte, einige Zeit tatsächlich so dick zu sein, wie ich mich immer gefühlt hatte. Und wie viel mehr ich heute das Bewusstsein schätze, nicht dick zu sein. Dass ich endlich und tatsächlich Frieden mit meinem Körper geschlossen hätte.
Doch dann. Auf den Zinnen der Stadtmauer von Roussillon erzählte A. von der anstrengenden Suche nach einem Bikini, den sie sich für eine Kreuzfahrt zugelegt hatte. Eher nebenbei bemerkte ich: „In einem Bikini lasse ich mich in diesem Leben nicht mehr öffentlich sehen.“ A. erwiderte nichts, sah mich aber einige Momente lang beredt von der Seite an. Und so musste ich bekennen: „Streich’ ‚Frieden mit dem eigenen Körper‘. Versuchen wir es mit ‚Waffenstillstand‘.“
Ob mir ein ganzes Leben reicht, zu echtem Frieden zu finden?