Viermal Shop Talk
Montag, 19. Oktober 2009 um 9:291. Wir PR-Tanjaanjas und PR-Marios sind ja entgegen anders lautender Vorurteile darauf bedacht, Material und Informationen in eine Form zu bringen, die der Arbeitsweise unserer Zielgruppe, meist Journalisten, entgegen kommt. Deswegen fragen wir hin und wieder nach, natürlich nur bei passender Gelegenheit, wie diese Zielgruppe bestimmtes Material gerne hätte. Letzte Woche bekam ich auf eine solche Nachfrage folgende Antwort:
Eine Mitarbeit muss ich jedoch leider ablehnen, da es unsere Firmenphilosophie nicht gestattet, die Arbeit der Menschen zu bewerten, mit denen wir auf der anderen Seite des Schreibtisches zusammenarbeiten.
Ich habe meine komplette Verdutzung immer noch nicht überwunden.
2. Viel ist in letzter Zeit von “Reputation Management” die Rede, womit automatisch
Online-Material gemeint ist. Vielleicht ist ein regelmäßiger Hinweis nötig, dass Reputation Management auch eine Offline-Seite hat. Zum Beispiel an die beiden jungen Frauen gerichtet, die auf ihren Crosstraining-Maschinen im Fitnessstudio mit überschlagender Stimme über ihren (verhältnismäßig leicht identifizierbaren) Agentur-Chef und ihre Kunden lästerten. Auch Kunden – oder potenzielle Kunden – besuchen Fitnessstudios und könnten direkt am Crosstrainer nebenan strampeln. Und, um eine der beiden Damen zu zitieren: „Was ist denn DAS für ‘ne Außenwirkung?!“
3. Die Lektüre meiner Leib- und Magenzeitung leidet unter meinem Job: Wer mitlesen musste, dass bestimmte Redakteure über das eigene Unternehmen mehrfach Blödsinn geschrieben haben, traut fortan keinem Artikel dieser Herren mehr so richtig.
4.Weiterhin großartig allerdings: Ich genieße es sehr, meine journalistische Neugier auch auf PR-Seite auszutoben. So gibt mir mein Job den Freibrief dafür, Experten im Unternehmen so lange nach Details spannender technischer oder betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge zu fragen, bis ich sie auch als Laie kapiert habe – nur dann kann ich sie ja weitervermitteln.
die Kaltmamsell4 Kommentare zu „Viermal Shop Talk“
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19. Oktober 2009 um 12:19
Punkt 2 kann ich nur zustimmen: Ich sass mal in einem Arzt-Wartezimmer zusammen mit einer Dame, die sich lautstark am Handy über die damals anstehende Übernahme der HypoVereinsbank durch die italienische Unicredit unterhalten – ach, was schreibe ich – abgelästert hat. Lt. ihrem Gesagten war ganz klar, dass die Gute zum mittleren bis oberen Management der HypVereinsbank gehörte. Sie hat sich auch nicht gescheut, Namen zu nennen. Da war ich echt sprachlos.
19. Oktober 2009 um 16:27
PR- und Werbesprache finde ich im allgemeinen sehr verwirrend und irreführend.
19. Oktober 2009 um 20:20
punkt 2 kann in stark frequentierten lokalitäten und in-restaurants in der mitte von hippen zentren der metropoloen auch angewendet werden. man weiß nie wer nebenan sitzt ob kunden oder konkurrenten…
21. Oktober 2009 um 18:12
Ja, ich wundere mich gelegentlich auch einerseits über die Kritik an z. B. elektronischen Gesundheitskarten, andererseits darüber was die gleichen Kritiker wie laut und wo über ihre gesundheitlichen Blessuren so von sich geben.