Pastorales Rom
Donnerstag, 31. Dezember 2009Es wäre ja auch seltsam, wenn sieben Jahre Lateinunterricht keine Spuren hinterlassen hätten. Und so sah ich in Rom vor allem den antiken Vorgänger der Stadt. Eine ganz ausgezeichnete Idee des Reisebegleiters war es deshalb, einen Spaziergang auf der Via Appia zu machen. Wir hatten zwar etwas Mühe, mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinaus ans Sebastianstor zu gelangen, da römische Busse keine Fahrpläne haben und wir mal 15, nach dem Umsteigen gut 30 Minuten auf unsere Linie warten mussten. Aber dann war sie da, in goldenem Winterlicht, und beeindruckte uns: die Via Appia. Das alte Straßenpflaster, die Wochenendhäuser (laut unserem Reiseführer mehrheitlich Schwarzbauten aus den 60ern, auch wenn Sie für mich aussahen, als könnte darin Lord Byron abgestiegen sein), Fragmente antiker Gräber, Zypressen und belaubte Bäume, in denen sich grüne Papageien tummelten.
Autos gab es tatsächlich nur wenige, dafür Sportradler, Jogger, Hundegassiführer, Touristen wie uns. Insgesamt war es ruhig wie an einem deutschen Sonntag. Und trotz der Nähe zum römischen Stadtzentrum ausgesprochen pastoral.