Journal 21. März 2010
Montag, 22. März 2010 um 6:47Morgendlicher Isarlauf im Regen – bei Frühlingswärme gar nicht schlimm, außerdem hält eine depperte Schirmmütze die Tropfen von der Brille fern. Regenläufers Lohn: einsame Wege.
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Ausgang mit neuen Schuhen (vor gut zwei Wochen gekauft, wegen Winters aber noch nicht getragen).
Da Camper in der neuen Saison die Damenschnürschuhe so schmal schneidet, dass sie ihre Funktion als Schuhe für längere Fußmärsche zumindest bei mir sicher nicht erfüllen, hatte ich zu einem Herrenmodell gegriffen. Es bleibt mein Verdacht, dass unsere Camper Pelotas auf die ganz jungen Leute so bräsig wirken wie auf uns die Mephistoschuhe unserer Eltern.
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Ausflug mit Eltern und Bruderfamilie ins Schambachtal. Dort Einkehr in eine Wirtschaft gegenüber diesem Ensemble. Um 13 Uhr waren wir so ziemlich die letzten Gäste – die Einheimischen essen spätestens um 12 Uhr mittag.
Verzehr eines Schäuferls – sollte ich unbedingt selbst mal zubereiten. Dazu ein dunkles Bier und ein dunkler Bock von der Eichstätter Brauerei Hofmühl, die ich beide so sehr genoss, dass ich mich fragte, warum ich eigentlich daheim nie Bier trinke.
Kleine Nichte (5) interessierte sich ungeheuer für den Inhalt meiner Handtasche. Ich setzte ihr auseinander, dass die Frau von Welt, also ich, nie ohne Lesestoff aus dem Haus geht, ohne Stift und Block, ohne Mobiltelefon, Fotoapparat, klein gefaltete Einkaufstasche oder ohne Kalender (Blackberry konnte ich ihr nicht vorführen, da der zu Hause Strom lud). Habe dadurch eine so enge Verbindung zu ihr aufgebaut, dass sie bei meinen Eltern mit mir Kinder-Uno spielen wollte. Als allerdings nach einem Spiel Kuchen aufgetragen wurde, entließ sie mich aus dieser Pflicht. Ich hatte also noch einige Stunden angenehmen Plauderns mit Eltern und Bruder.
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Auf der Rückreise im Zug (pünktlich und ungehindert) las ich Junot Díaz The Brief Wondrous Life of Oscar Wao zu Ende. Fand ich ganz ausgezeichnet – mal sehen, ob ich Lust habe, die Gründe aufzuschreiben.
die Kaltmamsell15 Kommentare zu „Journal 21. März 2010“
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22. März 2010 um 8:23
Es gibt Zeichen und Wunder….!
22. März 2010 um 9:33
oh, coole schuhe (aber ich bin auch leider ne alte dame und trug früher sogar zum wandern selbst mal mephisto – beschämt ab)
22. März 2010 um 9:46
wie nett .. diese Wirtschaft war in Kinderzeiten quasi mein zweites Zuhause. Und meine Mutter ist ca. 200 Meter davon in einer Mühle geboren :-) Schön, hier mitzulesen!
22. März 2010 um 9:50
ich mag Camper sehr gerne – bin aber auch schon uralt.
Und das mit den Landwirtshäusern kenn ich auch, wir setzen uns auch meist hin wenn die anderen Leute schon bezahlen. In einer unserer Stamm-Tische dürfen wir nicht später als 12 kommen, sonst werden wir geschimpft.
22. März 2010 um 11:13
Sätze, die sich festsetzen: Ihren vor Zeiten bereits geäußerten Schuhvergleich zitiere ich immer wieder gerne, wenn ich meine Camper ausführe.
22. März 2010 um 11:49
Das ist ja schön, rheinleuchten! Ich glaube, auf die Mühle wies ein Schild hin.
22. März 2010 um 11:49
Fanden Sie die Camper ernsthaft schön?
Das können Sie besser. Die blaue Farbe macht nix besser.
Nee, die gehen einfach gar nicht.
22. März 2010 um 12:56
Camperschuhe in dieser ihrer Urfassung mag ich sehr gerne, barbara. Sie haben etwas von Clownschuhen, sind ausgezeichnet verarbeitet und nehmen sich nicht ernst: Sie versuchen nicht, “hübsch” zu sein. Außerhalb der Arbeit sind es meine Lieblingsschuhe – Siebenmeilenstiefel, die mich (ausgestattet mit meinen medizinischen Einlagen und Fersenpolstern) überall hin bringen. Die meisten anderen Menschen tragen in denselben Situationen Joggingschuhe, die wiederum ich ausschließlich zum Dauerlauf trage.
Eindeutig meine Seeräuberkapitäninseite, nicht die der feinen Dame.
22. März 2010 um 13:07
Ich finde, die Camper erfüllen die Voraussetzung von Vorspiessertum, mindestens.
Sorry.
Es geht mir da gar nicht um “hübsch”, aber es gibt doch weißgott was ansehnlicheres und cooleres zu kaufen.
22. März 2010 um 16:40
Aber sie schauen sehr entspannt aus auf dem Bild aus, die zwei.
22. März 2010 um 17:05
Ah, da liegt der Irrtum, barbara: Ich bin Naturspießerin und die Queen of Uncool – Camper passen also perfekt. (Beim Gedanken an mich mit coolen Schuhen muss ich sehr grinsen.)
23. März 2010 um 18:13
Also Camper sind meiner Meinung nach alles andere als spiessig. Ich persoenlich kann mit dem blau nichts anfangen (ist mir zu grell), aber die klassischen Pelotas sind immer cool, auch wenn sie mir an Maennern mittleweile beser gefallen als an Frauen (trage meine nur noch selten). Ich hatte ein wunderschoenes Paar Camper Winterstiefel und ueberhaupt machen die sehr schoene Schuhe…
Und vor noch 5-8 Jahren waren sie doch das coolste ueberhaupt????
23. März 2010 um 18:15
Zusatz: hab grad das Foto nochmal betrachtet: auch wenn die Farbe nicht meins ist, sind sie total cool, vor allem weil blau. Spiesser tragen doch nur grau, braun, schwarz und neuerdings dieses fuerchterliche violett
23. März 2010 um 21:03
Ich zähle mich gerne zum Vorspießertum, denn auch ich finde diese Schuhe- und gerade in diesem Blau-
23. März 2010 um 21:05
Entschuldigung, versehentlich zu abgeschickt wegen Begeisterung für das Blau.
Also ich finde diese Schuhe äußerst begehrenswert