Spanisches Frühstück, Familienart
Dienstag, 4. Mai 2010 um 8:48Einerseits frühstückt der Spanier traditionell nicht: Café con leche und ein Keks dazu oder vielleicht ein Süßteilchen oder eine schlichte tostada, zu hohen Feiertagen churros y chocolate. Andererseits liebt mein spanischer Vater ein kräftiges, herzhaftes Frühstück – wie es das in Spanien durchaus in Handwerker- und Arbeiterkreisen gibt, ein paar Stunden nach dem Aufstehen. Der Klassiker darunter ist migas, eine Spezialität der Provinz Extremadura: Stangenweißbrot vom Vortag wird fein gewürfelt und ein paar Stunden in ein wenig Salzwasser eingeweicht. In einem halben Zentimeter Öl in einer Pfanne Knoblauch, Chorizo, Speck anbraten, das Brot untermischen und etwas mitbraten. Fertig. Sie merken schon: Dagegen ist das traditionelle englische Frühstück Brigittediät-tauglich.
Migas kenne ich allerdings nicht von Daheim. Das Lieblingsfrühstück meines Vaters sind Spiegeleier mit gebratenem Chorizo, gerne auch gleich nach dem Aufstehen und mit einem Gläschen Rotwein. Mir bereitet allein der Geruch dieser Braterei in den ersten Stunden nach dem Aufstehen Übelkeit, doch der Mitbewohner hat dieses Erbe der Kaltmamsellfamilie umgehend übernommen. Und da wir am Wochenende bei meinen Eltern waren, diese uns mit frisch aus Spanien importierten, weichen und dadurch bratgeeigneten kleinen Chorizos versorgt hatten, zogen heute Morgen entsprechende Fettschwaden durch die heimischen Räume. Auf das Gläschen Rotwein verzichtete der Herr allerdings.
die Kaltmamsell9 Kommentare zu „Spanisches Frühstück, Familienart“
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4. Mai 2010 um 9:29
Gut sieht das aus! Manchmal denke ich: Nicht diese Art Frühstück ist falsch, sondern das heutige Leben danach. Ins Büro hetzen und dann da die ganze Zeit den Hintern plattsitzen läßt es falsch erscheinen.
4. Mai 2010 um 12:40
H U N G E R …. !
4. Mai 2010 um 13:19
dem mitbewohner ausrichten, bitte: geht genauso gut mit türkischen sucuk!
4. Mai 2010 um 13:30
Da dachte ich einen Moment lang, Sie hätten Erdbeeren zu den Spiegeleiern getan.
4. Mai 2010 um 13:37
Da fängt der Tag doch richtig an (incl. Rotwein!).
4. Mai 2010 um 14:22
Ab 10 Uhr ist mir so ein Frühstück sehr willkommen. Vor allem am Wochenende. Das regt mich an, doch dien Bauernspeck mal durch Chorizo zu ersetzen.
Migas habe ich noch nie gegessen. Mich faszinieren dieses einfachen Gerichte aus getrocknetem Brot, die es in vielen ländlichen Gegenden gibt.
4. Mai 2010 um 14:31
Es schaut gut aus, keine Frage. Ansonsten geht es mir wie Ihnen – und mein Mann wiederum liebt diese Art von Frühstück ebenfalls.
5. Mai 2010 um 10:03
Vielen Dank, liebe Frau Kaltmamsell. Frühstück nach meinem Herzen, beide Varianten. Vitamine werden sowieso überbewertet :-) Hach, und das Kaffeekännchen… Ich geh mal einen Espresso kochen.
6. Mai 2010 um 22:09
da es bei uns aufgrund meiner Zöliakie kein Brot gibt, müssen wir viel mehr Fett essen, um das zu kompensieren. Wenn alle traurig fragen, was es bei uns zum Frühstück gibt, atmen zumindest die Männer erleichtert auf, wenn ich von Bacon und Eiern erzähle. Ach, Herr Atkins hat so recht.
Wenn ich dürfte würde ich natürlich auch Migas essen. Da gibt es wirklich herrliche Rezepte. Allein die Lautmalerei mmmiigas.