Journal Sonntag, 11. Juli 2010
Montag, 12. Juli 2010 um 6:12Das Ausschlafen wurde auch am Sonntag von Aufwachen um 6 verhindert. Dann halt früher Isarlauf (nach Backen von Chocolate Chip Cookies) beginnend mit dem Hofgarten. Da ich mindestens drei Wochen keine Isarlauffotos mehr gepostet habe, leiden Sie sicher bereits unter Entzug. Das geht natürlich gar nicht.
Mal wieder ein Blick vom Monopteros.
Hinter mir wurde im Monopteros selbst feudal gefrühstückt. Etwa zehn Menschen saßen an einer reich und schön gedeckten Tafel, plauderten, aßen, als sei es das Selbstverständlichste der Welt, in einer Ecke stand Kuchen. Eine großartige Idee.
Eichhörnchen auf dem Weg nach oben, wahrscheinlich um seinen Anteil einzufordern.
Beim Chinesischem Turm erinnerte ein Plakat daran, dass nächsten Sonntag wieder Kocherlball ist. Da ich mich am Abend zuvor zu einem Theaterbesuch verabredet habe, kann ich meine Lust zur Teilnahme noch nicht einschätzen.
Schon im stadtnahen Bereich des Englischen Gartens, aber dann auch in den Isarauen fielen mir die überquellenden Mülleimer auf. Liebe Gartenverwaltung: Das riecht in der Sommerhitze weithin und macht auch sonst keinen guten Eindruck. Wo doch gerade so viele Besucher von weit her in der Stadt sind.
An der Isar ging ein angenehmes Lüfterl (zumindest noch zwischen 9 und 11 Uhr), das Laufen fiel mir im Schatten leichter als befürchtet. In der Sonne waren die Temperaturen allerdings anscheinend bereits jenseits der Messbarkeit gestiegen.
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Erst freute ich mich über die Idee, die wohltemperierte Wohnung1 gegen ein klimatisiertes Kino zu tauschen, dann war ich zur Siestazeit doch zu müde. Dadurch ergab sich erstmals die Gelegenheit, die medizinische Muckibude zusammen mit dem Mitbewohner zu nutzen: Der Herr hat sich dort vor einigen Monaten aus eigenem Antrieb angemeldet (nein wirklich! das ist der eine Bestandteil meiner Sportelei, die mir keinen Spaß macht und reine Pflicht ist; ich habe mich entsprechend gewundert), geht auch regelmäßig hin, nur immer zu ganz anderen Zeiten als ich.
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Die am längsten bloggende Bloggerin Deutschlands, Frau Melody, die Seele einer großen Ecke des deutschsprachigen Internets, ist abgebrannt – furchtbarerweise buchstäblich. Hier ein Aufruf zur schnellen Hilfe bei Frau creezy.
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Zum Abendessen Bauernwürscht aus der Heimat. Es hat Jahre gedauert, bis ich bemerkte, dass es die sonst nirgends gibt. Die heilige Wurstdreieinigkeit meiner Kindheit bestand aus Wienern, Weißwürsten und Bauernwürsten, die im Kessel vom Pfafflinger auf dem Wochenmarkt schwammen. Für ihre Einkäufe stellte meine Mutter mich beim Pfafflinger ab und bestellte das eine oder andere Würschtl mit einer Breze. So war ich beschäftigt, bis sie alles besorgt hatte. Bauernwürscht sind weißwurstförmig, aber geräuchert und mit Kräutern gewürzt, sie schmecken ganz besonders. Letzthin hatte ich vor einem Heimatbesuch endlich daran gedacht, meine Mutter um Besorgung zu bitten, damit ich ein paar Paar mit nach München nehmen konnte. Das nächste Mal machen ich Fotos, versprochen.
- „Haste warm?“, fragte mich meine polnische Oma selig immer, wenn wir uns im Winter sahen, und sie meinte: Funktioniert deine Heizung ausreichend? Derzeit müsste sie gefragt haben: „Haste kiehl?“ Und auch in dieser Hinsicht ist diese meine Wohnung im ersten Stock eines hochsolide 50er-Jahr-Baus optimal. [↩]
4 Kommentare zu „Journal Sonntag, 11. Juli 2010“
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12. Juli 2010 um 14:26
Kocherlball?
Das nehme ich mir jeder Jahr vor – und geh dann doch nicht. Irgendwie geht im Bekanntenkreis keiner hin, und dann fehlt der Antrieb, am Sonntag frühmorgens aus dem Bett zu springen.
12. Juli 2010 um 15:11
Vielleicht magst Du je ein weniger später kommen, Nathalie: Wir haben in den vergangenen Jahren gemerkt, dass um 8 eigentlich viel mehr Platz zum Tanzen ist als gleich um 6 Uhr – vermutlich weil alle Tänzer heiß auf den Anfangstanz sind, und sich dann etwas verteilen.
12. Juli 2010 um 21:30
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Gerne gelesen
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13. Juli 2010 um 12:53
Das mit den Mülleimern kommt mir aus Darmstadt schmerzlich bekannt vor; daß es sowas in München gibt, tut aber richtig weh.
Das mit Melody hab ich bei den Hausmännern gelesen, schlimm schlimm …