Tag 28 – Zum Glück wurde dieses Buch verfilmt!
Freitag, 29. Oktober 2010 um 8:53John Irving, Garp und wie er die Welt sah
Mein damaliger Freund nahm mich 1987 in Augsburg in das Programmkino Filmbühne mit, um mir diesen Film von 1982 zu zeigen. Das Buch schenkte er mir auch gleich; er kritisierte, „gute Literatur“ sei immer deprimierend, was in seinen Augen die Sachen waren, die ich las (damals war ich noch lange nicht mit der Liste an Büchern durch, die mein Griechisch-Leistungskurs-Lehrer Nusser empfohlen oder auch nur erwähnt hatte). Mit Garp wollte er mir beweisen, dass auch offiziell minder geschätzte Romane, die nicht deprimierend waren, gut sein konnten. Beim Nachschlagen heute Morgen musste ich über seine Widmung auf der ersten Seite schmunzeln:
Viel Spaß bei diesem Buch, das Dir vielleicht ein paar neue Gedanken in Sachen „Feministinnen“ vermitteln kann.
Ich fand das Buch großartig: Über den Film hatte ich John Irving entdeckt. Ein Glück! Mit dem Film entdeckte ich auch Glen Close, und John Lithgow wird für mich immer Roberta sein, egal in welcher Rolle ich ihn seither sehe.
Den Roman las ich mindestens zweimal auf Deutsch, später auch auf Englisch. Irving hat sich hier erzähltechnisch ausgetobt wie in keinem anderen seiner Romane: Eingearbeitete Kurzgeschichten, extrem geschicktes Forecasting, indirekte Informationsvermittlung (z.B. durch die plötzliche und lange nicht thematisierte Abwesenheit einer Figur – ich will Ihnen ein möglicherweise erstes Leseerlebnis nicht verderben und zu viel verraten). Eine der Besonderheiten des Romans: Er erzählt die Geschichte weit über die Gegenwart hinaus.
The World According to Garp ist Irvings zentraler Roman. Andere mögen runder sein, stimmiger – aber alle sind sie in der einen oder anderen Weise in Garp angelegt, hier laufen die Fäden zusammen.
die Kaltmamsell8 Kommentare zu „Tag 28 – Zum Glück wurde dieses Buch verfilmt!“
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29. Oktober 2010 um 9:19
Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen! Ich liebe Buch und Film ebenso!
29. Oktober 2010 um 12:51
Gab‘s hier nicht mal so einen »absolut richtig«-Button? Ach ne. Nur »Genau«, das ist so profan. Also:
Absolut richtig.
29. Oktober 2010 um 13:53
Liebe Kaltmammsell, wenn wir uns das nächste Mal sehen, müssen Sie mir unbedingt den Irving’schen Humor erklären. Habe dieses und andere Bücher x-mal versucht zu lesen, ich scheitere grundsätzlich nach den ersten 50 Seiten mit einem inneren Kopfschütteln, welches meinem totalen Unverständnis Ausdruck verleiht.
29. Oktober 2010 um 20:27
*kicher*
29. Oktober 2010 um 22:16
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Genau!
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29. Oktober 2010 um 22:22
Sag ich doch!
30. Oktober 2010 um 7:30
Hatte ich mir auch schon gedacht, isabo. Es scheint eine Demarkationslinie um Irving und Dickens zu geben.
30. Oktober 2010 um 12:41
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Genau!
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