Essen ist mein Leibgericht
Mittwoch, 24. November 2010 um 6:31Essen gehört zu den allerschönsten Dingen in meinem Leben. Das konnte weder eine Mutter mit Schlankheits- und Diätwahn zerstören noch meine milde Selbstbildstörung, ebenso wenig konnten das die Nahrungsmittelindustrie oder Ernährungsextremisten.
Da ich praktisch alles gerne esse, alles vertrage und mir alles zur Verfügung steht, brauche ich mir keine Gedanken über Nährstoffe zu machen – ich bin ganz sicher bestens versorgt. Aus ethischen Gesichtspunkten bevorzuge ich regionale und saisonale Produkte aus nachhaltiger Herstellung, fast ausschließlich unverarbeitet, zudem Fleisch von Tieren, die ein angenehmes Leben hatten.
Mit dieser Haltung befinde ich mich in bester Gesellschaft, das weiß ich aus der regelmäßigen Lektüre zahlreicher Foodblogs (einige davon habe ich bei delicious gesammelt).
Aber welche Menge an Spinnern das Internet zu diesem Thema bereit hält! Ein paar Hundert davon lernte Foodbloggerin Tasha kennen, als sie darlegte, warum sie sich nicht weiter vegan ernähren wird: A Vegan no More. Der Text ist lang, aber sehr lesenwert. Inklusive dem Folgeposting. (via missesdelicious’ Gezwitscher)
Eher zufällig probierte ich dann gestern Abend ein neues veganes Restaurant ganz in der Nähe meiner Wohnung aus: Max Pett. Ich mag nämlich auch vegane Küche sehr gerne, die ich als geschmacksintensiv und originell kennengelernt habe. Gestern gab es eine Rote-Bete-Kokos-Suppe, köstlich mit Kümmel und Kreuzkümmel abgeschmeckt. Auch der Wintersalat mit Nüssen, Ofenkürbis und Sojahackbällchen war sehr gut, der Begleiter von seinen Mangoldrouladen mit Nuss-Pilz-Tofu-Füllung und Kartoffelpü sehr angetan.
die Kaltmamsell12 Kommentare zu „Essen ist mein Leibgericht“
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24. November 2010 um 8:25
ich freu mich sehr hier auch auf die verwendung des wortes “kartoffelpü” zu stoßen, das mich seit kindertagen begleitet. denn einer der ersten witze, die ich verstand und auch selber erzählen konnte als kleine noschoki ging so: “wie ist der vorname vom reh?”
liebe grüße nach münchen und hoffentlich ungestörtes weiterbloggen!
lg ursula
24. November 2010 um 8:42
Habe erst kürzlich festgestellt, dass diese Konstruktion fest im deutschen Sprachraum verankert ist, nosch oko: Im Düsseldorfer Supper Club Rebolote bekamen wir eine Beilage explizit als “Selleriepü” serviert. Nun warte ich nur noch darauf, die Bezeichnung auf einer offiziellen Speisekarte zu finden.
24. November 2010 um 13:05
Danke für den spannenden Artikel!
24. November 2010 um 14:10
Die Überschrift ist ein Schmunzler, der Max Pett-tip interessant, und das Kartoffelpü ist mir tatsächlich neu.
24. November 2010 um 14:42
Die Überschrift ist aber nicht auf meinem Mist gewachsen, ilse: Es heißt, Friedrich Torberg habe auf seinem Grabstein stehen haben wollen “Essen war sein Leibgericht”. (Ich habe auf dem Wiener Zentralfriedhof nachgeschaut: Tut es nicht.)
24. November 2010 um 15:56
ich habe gestern mittag, und mit sicherheit hatte das mit tasha und ihrem artikel zu tun, ein gyros pita in der pommes bude meiner jugend inhaliert, wo ich sonst nie hinkomme. mit allem (also auch fleisch), und das war bis auf einmal das erste fleisch seit august.
nebenwirkung blogs lesen ;-)
24. November 2010 um 17:37
Mir geht es ähnlich wie Ihnen, kann mich über fast jedes sorgfältig zubereitete Essen freuen. Deshalb bin ich auch dankbar für den Restaurant-Tipp. Jahrelang ging ich bei jedem München-Besuch ins Buxs (vegetarisch) am Viktualienmarkt, das es leider nicht mehr gibt. Ich finde, bei vegetarischem und veganem Essen geben sich die Köche meist mehr Mühe, es wird auch fantasievoller gewürzt.
24. November 2010 um 19:18
Den Witz mit dem Vornamen des Rehs hab ich übrigens zum ersten Mal in “1954 – Die Spiele zur Fußballweltmeisterschaft” gelesen. Da erzählt ihn Helmut Rahn.
25. November 2010 um 0:50
http://www.stupidedia.org/stupi/Kartoffelp%C3%BC (vorletzten Satz bitte überlesen)
25. November 2010 um 1:12
In meinen Kreisen wurde und wird Kartoffelbrei Kartoffelbrei genannt. ‘pü’ ist an mir total vorbeigerauscht. Ich kenne nur “pah!” Wie kommt das? Egal, pü klingt mir eindeutig zu schnutig und affig.
Aber das letztgenannte Menü klingt in jedem Punkt überzeugend. Nur die Bezeichnung vegan sollte verboten werden. Das pflegt nur Vorurteile der unkulinarischen Art. Solche Gerichte gehören meines Erachtens auf jede Speisekarte. Diese Verschubladungen und Beschränkungen entsprechen nicht meinen Vorstellungen vom Schlaraffenland. Ich wünsche mir Gastwirtschaften mit einer maximalen Auswahl von Fleisch- Fisch- Gemüse- und so weiter-Gerichten.
26. November 2010 um 10:29
Gaga, ich kenne Pü nur aus folgendem Witz:
Wie heißt das Reh mit Vornamen?
Kartoffelpü!
Das ist der Grund, warum es bei uns so heißt (und bei den Nachbarn, und bei meinen Food-Kids, und bei meiner Freundin tbc etc.) :)
26. November 2010 um 21:31
Möglicherweise eine ausgefuchste rheinländische Taktik, um Kinder für Kartoffelbrei zu interessieren!