Internet verzerrt die Wahrnehmung
Freitag, 26. November 2010 um 8:29Diese bösen virtuellen Welten? Verzerren völlig die Realität? Machen vereinsamte Onliner irgendwann lebensunfähig? Da ist was dran.
Damals, als ich mit dem Bloglesen anfing, ein paar Monate bevor ich selbst mit dem Bloggen begann, war der Anteil der Techniker und Technikerinnen unter den Ins-Internet-Schreibern hoch. Das hatte damit zu tun, dass noch kurz davor Einiges an technischer Beharrlichkeit nötig war, um als User Internet-Content zu generieren. (Erst letztes Wochenende saß ich mit einer der Pionierinnen zusammen, die in der zweiten Hälfte der 90er, als das Wort „Blog“ noch gar nicht erfunden war, mit Hilfe von Buchtaben zwischen spitzen Klammern Websites frickelte.) Ich stieg ja zu einem Zeitpunkt ins Internetschreiben ein, als ich dazu nur vorgegebene Felder ausfüllen musste und auf einen Knopf „Publish“ klicken.
Der tiefe Eindruck, den ich als Erstes durchs Bloglesen bekam: Unzählige Leute da draußen konnten verdammt gut schreiben. Und da ein sehr großer Teil davon von Technik und IT lebte: Techniker und ITler können verdammt gut schreiben.
An dieser Stelle werden Leser und Leserinnen ohne diesen Internet-Werdegang herzlich lachen. Aber ich falle bis heute immer wieder aus allen Wolken, wenn ich im beruflichen Umgang Schriftliches von einem Haus-ITler bekomme: Die können ja gar nicht gut schreiben!
Ein Hauptschuldiger an dieser unrealistischen Erwartung an den Alltag ist Wendelbald Klüttenrath, der erst unter einem anderen Namen bloggte, den er aus Urheberrechtsgründen aufgeben musste (lange Geschichte), und der zu meinen allerersten Lieblingsblogs gehörte. Schäubles Datenpolitik vergällte ihm 2007 dauerhaft die Internetschreiberei, er hinterließ eine deutliche Lücke. Doch jetzt ist er wieder da, mit seinem antiken, Zweitakt-betriebenen Blog auf Diaryland. Ich freue mich sehr, auch wenn ihn erst mal der Schlag treffen musste, damit es ihn zurück an die Tastatur trieb.
(Ob wir ihn wohl dazu kriegen, einen RSS-Feed einzuschrauben?)
1 Kommentar zu „Internet verzerrt die Wahrnehmung“
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26. November 2010 um 12:48
Bin auch froh, dass er wieder da ist. Ich hatte ihn und seine Schnarchenweiler Geschichten sehr vermisst. Hoffe für ihn, dass es ihm weiterhin besser geht.