Sonntägliches Clackity

Sonntag, 9. Januar 2011 um 16:38

Nicht dass ich mich mit Herrn Foer vergleichen möchte, aber seine Beobachtung erinnerte mich an das System clackity noise, und deshalb versuche ich das mal wieder. Angefangen habe ich eine Geschichte über den sensationellen Geschmack des Duke-Gins und wie sehr Fiktion sich auf meine Cocktail-Vorlieben auswirkt, aber die mag ich jetzt nicht fertigschreiben, weil ich erst mal die korrekten Buch- und Filmtitel recherchieren müsste (nicht dass Sie glauben, sowas schriebe ich hier immer aus dem Gedächtnis hin). Und dann habe ich heute Mittag Katherine Anne Porters dickes Ship of Fools ausgelesen und einen Text darüber angefangen, muss aber erst mal meine Gedanken sortieren, ein bisschen Hintergrund recherchieren sowie herausfinden, ob und wie ich eine Brücke zu Manns Zauberberg und Feuchtwangers Erfolg schlagen will.

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Warm ist es draußen geworden, zu meiner großen Erleichterung – ich kann das Haus in anderen als in Schneeschuhen verlassen. Trotzdem und trotz des hellen Morgens ging ich nicht zum Isarlaufen, sondern zum Turnen. Die Crosstrainer stehen im Studio am Ostbahnhof vorübergehend im obersten Stockwerk (dem achten?) an den Panoramafenstern, und so strampelte ich ein knappes Stündchen mit Blick auf die föhnklare Alpenkette und dünstete ein wenig Chlor vom gestrigen Schwimmen aus (im Olympiabad ist die Vorsatzsportlerwelle definitiv angekommen). Danach eine gute Stunde Stepsteigen und Kraftübungen.

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Meine ehrwürdige Ritschratsch (Nikon Cool Pix S2, Baujahr 2005) ist kaputt: Display schwarz, Bilder schwarz, vergangenes Wochenende von heute auf morgen. Das ist blöd, aber eigentlich ging mir schon immer der Auslöser zu schwer. Nun muss ich mich nach einer neuen, ganz kleinen macht-alles-selbst-Kamera umsehen. Eine Kollegin hatte mir sofort ihre winzige Panasonic Lumix empfohlen (was kann falsch sein an einer Kamera, deren Name klingt wie eine Figur aus Asterix?) und sie mir übers Wochenende zum Ausprobieren mitgegeben. Brav las ich mich heute durch Dutzende Testberichte der aktuellen Modelle. Die DMC-FX66 könnte passen, zumal die FS16 erst in zwei Monaten auf den Markt kommt. Kaufen würde ich allerdings am liebsten in einem kleinen, am Hungertuch nagenden Fotoladen, zumal die Kundenberatung im großen, großen Foto Sauter keinen guten Ruf hat. Auch den gilt es jetzt erst mal zu finden.

(A very, very tiny little story.)

die Kaltmamsell

18 Kommentare zu „Sonntägliches Clackity“

  1. Martin Emmerich meint:

    Ja, der Duke ist fein…

    Zur Kamera: Gerade neu ist die Olympus XZ-1 (s. heise und v.a. dpreview) angekündigt worden, die scheint sehr interessant zu sein. Mit der liebäugele ich selber.
    Ansonsten kenne ich mehrere zufriedene Canon S90– bzw. S95(Nachfolgemodell)-Besitzer…

  2. ilse meint:

    Und ich habe seit Jahren die kleine Lumix – die ist super. Allerdings – if money no object – dann vielleicht doch die o.g. nagelneue Olympus, ca. ein viertel teurer.

  3. Frau Klugscheisser meint:

    Fachkundige Beratung gibt’s beim http://www.calumetphoto.de
    Ansonsten höre ich mich mal um.

  4. generator meint:

    Bin seit ein paar Monaten ganz froh mit der Sony DSC-TX5, die kann auch unter Wasser… Benötigt nur ein bisschen Gewöhnung, denn die Produktdesigner haben vergessen, dass man neben dem großen Display auch noch einen fingerbreiten Rahmen zum Anfassen bräuchte. Man lernt aber bald, nicht auf den Touchscreen zu tatschen und aus Versehen den Modus zu wechseln.
    Klein, hosentaschentauglich, sehr robust und okaye Bilder.

  5. Helga meint:

    Oh, da hat das System wohl meinen Kommentar geschluckt: Ich bin sehr zufrieden mit meiner Canon Ixus.

  6. Gaga Nielsen meint:

    Ich rate zu gar nichts! Diese ewige Fotografiererei, dieser Exhibitionismus! Das muss endlich aufhören. Ekelhaft! Haben die Leute nichts anderes zu tun, als sich und ihre Wohnung zu fotografieren? So viele nützliche Dinge könnte man tun! Ein Ehrenamt bekleiden. Alte Leute im Altenheim besuchen. Dieser Egoismus in der heutigen Zeit! Und an allem ist das Internet schuld.

  7. Frau Klugscheisser meint:

    Genau Gaga! Früher haben die Leute gemalt. Heute gehen Malfarbenhersteller kaputt wegen dieser elenden Fotosucht. Alles muss schnell gehen, keiner hat mehr Zeit. Nicht mal eine Woche zur Fotoentwicklung ist noch Zeit. Wer kann denn noch einen Elefanten für die lieben Kleinen zeichnen, hm? Das und dass man nur mit dem Herzen (nicht mit dem Fotoobjektiv) gut sieht, hat doch schon der heilige Exuperansky gesagt.

  8. kid37 meint:

    Herrje. Eine Kamera in der Malewitsch-Phase, wie eigensinnig. Nehmen Sie eine, die gut in der Hand liegt, wo die Knöppe schön einrasten und die nicht zuviele Megapixel hat.

  9. barbara meint:

    Liegt der Foto-Dinkel in der Landwehrstrasse nicht günstig für Sie?
    Bin sehr zufrieden mit der Canon IXUS 95 IS.
    Canon kanns bevors die andern können.

  10. die Kaltmamsell meint:

    Spiritualitiät, Gaga! Die geht am meisten verloren bei all der hektischen Fotografiererei. Mal wieder beten, in sich hineinhören, die Stille ertragen! Stille mit drei Ausrufezeichen!

    (Am Dinkel, barbara, hat mich immer abgeschreckt, dass “Großhandel” draufsteht. Kann ich da auch als kleine Endverbraucherin ohne Gewerbeschein einkaufen?)

  11. Frau Klugscheisser meint:

    Gerade gehört: ja, der Dinkel verkauft auch an Privatpersonen.

  12. kelly mg meint:

    Kann die etwas billigere Panasonic Lumix DMC-TZ 8 (größerer Zoombereich, weniger Pixelprotzerei) empfehlen, mit deren Vorgängermodell ich sehr zufrieden bin, das ich fast täglich benutze (zumindest immer bei mir trage).

  13. vered meint:

    Auch ich bin sehr zufrieden mit meiner handlichen Lumix. Das Modell, DMC LZ 2, ist nicht neu, aber seine 5.0 Megapixel genügen für praktisch alles. Klein, aber fein.

  14. Remington meint:

    Thema Knipsinflation…Ich bin bisher recht oft umgezogen, hab viele Menschen und Plätze kennengelernt…und heute nur noch wenige Fotos davon. Eine Umfrage unter Freunden und Bekannten erbrachte, dass fast alle festplattenweise Urlaubs- und Ausflugsbilder haben (die thematisch fast immer das Gleiche abbilden), dass aber kaum jemand gezielt seine Wohnräume oder die Liebsten in ihrem Umfeld abbildet. Selbst von den zwei! im Leben je bewohnten Behausungen meiner Eltern gibt es nur eine Handvoll Fotos und so manche Ecke, an der seltsamerweise noch nach Jahrzehnten meine Erinnerungen hängen, kann ich heute leider nur noch beschreiben.

    Seit dieser Erkenntnis gebe ich mir Mühe, nie ohne Fotoapparat zu sein, leider bin ich Sucherfetischist und kann mit armlang-vor-Nase-balancier-Technik nicht viel anfangen und Spiegelreflex ist einfach zu sperrig.

  15. barbara meint:

    Liebe Frau Kaltmamsell – können Sie. Es ist dies zwar in erster Linie der Laden für die Profifotografen, aber heutzutage sind doch die Grenzen generell verwischt.
    Metro oder Niederreuther beispielweise wären doch ohne die vielen Hausfrauen gar nicht überlebensfähig.

  16. Gaga Nielsen meint:

    Na, Herr Remington, ob wir diese Ausrede gelten lassen können? Ist das nicht China, wo man nur ein Kind pro Familie zeugen darf? Ich bin für eine e-petition, nur noch ein Foto pro Familienmitglied und Jahr. Wobei ich mir persönlich allerdings vorbehalten möchte, eine Ausnahmegenehmigung zu erwirken (aus therapeutischen Gründen). Ich kann auch ein Attest vorlegen, notfalls.

  17. die Kaltmamsell meint:

    Was nämlich, Gaga, durch dieses neumodische Klickiklicki verloren gegangen ist: das große Familienfoto. Selbst wenn sich zu einem hohen Festtag vier Generationen treffen, wird die Gesellschaft nicht mehr zusammengetrieben, drappiert, zum Stillstehen und Lächeln gezwungen, um dann feierlich gruppenfotografiert zu werden. Das wird uns noch SO reuen.

  18. Gaga Nielsen meint:

    Auch dafür könnte man eine e-petition anstrengen! Sollte! Ich unterschreibe sofort.
    Sehr interessant auch die Analyse der Beziehungen untereinander anhand eines solchen Gruppenfotos. Da treten die tollsten (zuweilen auch abgründigen) unter Verschluss gehaltenen Zuneigungen und Aversionen zutage. Huiuiui. Nicht nur bei Familienfotos. Auf einmal wird herzhaft ein Arm um eine Schulter gelegt, wo er vielleicht gerne öfter liegen würde. Oder ein bißchen Abstand gehalten, trotz verordnetem Gruppenkontext. Die reinste Familienaufstellung. Tjaja.

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