Academy Awards 2011
Montag, 28. Februar 2011Hola lovers!
Dass ich nach dem allen hier direkt in die Arbeit muss, soll uns nicht schrecken, ¿de acuerdo?
Eine große Kanne Tee steht bereit, der Rest wird sich zeigen.
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Schalte den Fernseher zu Helena Bonham Carter ein – ein gutes Omen.
Erster Versuch, dieses Posting ins Blog zu stellen, ist fehlgeschlagen: kein Internet. Ich spare mir weitere Bemerkungen über Omen.
WLAN steht, mehr kann ich von hier aus nicht überprüfen. Für Weiteres müsste ich den Mitbewohner wecken, da der Router in seinem Zimmer steckt. So wichtig ist das Ganze auch wieder nicht. Have you tried switching it off and on again? Probiere ich mal.
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Sandra Bullock schaut gut aus! UND sie war bei einem echten Friseur, das ist eine echte Erleichterung.
UND ich habe Internetzugang!
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Nicole Kidmans Schneider hat seinen Serviettenfaltkurs zu großem Vorteil genutzt. Aha, Dior heißt der Serviettenfalter. War das gerade ein australischer Akzent? (Den kenne ich nicht recht.)
“We have a question from twitter today, we are very modern.” Pah, bei uns lesen sie in der TAGESSCHAU aus Twitter vor!
Uiui, bereitet sich Christian Bale auf eine Neuverfilmung von Rasputins Leben vor? Sein Kopfhaar sieht sehr so aus.
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Hugh Jackman! Hat einen anderen Akzent als Nicole Kidman – klingt eher wie das, was ich mir unter Australisch vorgestellt hatte. Und er tanzt nicht – ich bin immer noch von vorletztem Jahr traumatisiert.
Tom Hanks schaut immer mehr aus wie mein tío Felix, wenn auch mit deutlicherer Aussprache (der Bruder meines Vaters nuschelt immer mehr, je älter er wird. Er sollte sich langsam das Aussehen von Jeff Bridges zulegen).
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Zum Einstieg ein großartiger Zusammenschnitt aller nominierten Filme.
Die Hosts in die nomierten Filme geschnitten – noch viel großartiger.
Anne Hathaway und ihr The dance of the brown duck: definitiv mein Liebling.
Aber schon ihre erste Punchline scheint daneben gegangen zu sein. („It used to be: Get naked, get an Oscar.“ – Und dann wartete sie vergeblich auf irgendwas, vermutlich Lachen.)
Annes Mutter und James’ Großmutter im Publikum dürfen mitmachen – mit mäßigen Gags.
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Tom Hanks präsentiert Art Direction, die meisten nominierten Filme habe ich nicht gesehen. Alice in Wonderland gehört dazu und gewinnt, sieht auch phantastisch aus. Einer der Oscars mit den weniger glamourösen Menschen auf der Bühne.
Gleich daran der Kamera-Oscar: Inception – sehen Sie, bei diesem Film hätte ich gedacht, dass das meiste nach dem Abfilmen passiert ist, nicht beim Aufnehmen. Ich habe halt keine Ahnung.
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Groupon bietet mir vergünstigtes Abnehmen durch Ultraschallbehandlung sowie kräftigen Rabatt auf Tatoo-Entfernung an. Ich beginne, den Erfolgsfaktor des Geschäftsmodells zu sehen.
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Kirk Douglas auf die Bühne – SELBST. Dafür gibt es einmal alle Aufstehen. Er präsentiert Actress in a supporting role: Melissa Leo – Film habe ich nicht gesehen. Aber bei den Vorstellungen war sie definitiv diejenige, die in Echt ganz anders aussah als im Film. Gut für sie. Und ein sehr schönes Kleid, ich mag diese Stehkragenausschnitte. Melissa Leo kämpft mit den Worten, schießt wild Witzeleien durch die Gegend (I can relate to that.) Soll ich The Fighter anschauen?
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Justin Timberlandlake ist der nächste Presenter. Den muss man mir immer zeigen, denn für mich sieht jeder zweiter Mann seiner Generation wie er aus. (Ich bin alt.) Animated Short Film: The Lost Thing. Trockene Dankesrede.
Animated Feature Film: Toy Story 3. „I can‘t believe I‘m saying this: Thank you to the Academy.“ Hatte er Händel mit der Academy – oder ist das einfach der Satz, der den Oscargewinn bezeichnet?
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Schnell ein Stück Topfbrot (ja, auch ich) und Butter in der Werbepause holen.
Javier Bardem in weißem Smoking – GAAHHH! Adapted Screenplay: The Social Network. Interessiert mich immer noch nicht.
Original Screenplay: The King’s Speech – beginnt jetzt der Award-Regen für diesen wundervollen Film?
Und was sagt es über die Show aus, dass die freundlichen Jokes der Gewinner besser sind als die durchgeplanten der Inszenierung?
Dankesrede nimmt den Preis entgegen „on behalf of all the stutterers all over the world“.
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Anne Hathaway singt, und zwar ziemlich überzeugend.
Helen Mirren, awwwww. Foreign language film: In a Better World, Denmark. Gab es schon mal einen dänischem Oscar?
Reese Witherspoon – schönes, schlichtes Kleid, anständige Frisur. Actor in a supporting role: Christian Bale. Na, der war fällig, auch wenn ich lieber Geoffrey Rush auf der Bühne gesehen hätte. Aber: Er ist anständig angezogen.
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Auftritt Academy-Boss, Verbeugung vor dem TV-Partner.
Neues Kleid für Anne Hathaway, auch nicht schlecht.
Hugh Jackman!
Boah, sie fahren ein ganzes Orchester auf die Bühne.
Original Score (Desplat! Nehmt Desplat!): Watt? Ich hab’s nicht verstanden. Ah: Reznor für The Social Network. Hmpf.
Scarlett Johansson hat keine Lust auf Ausschnitt und Oberweite, darf sie. Oder auf einen Friseur: Ihr Kopf sieht aus, als hätte sie mal eine Hochsteckfrisur gehabt, die sich vor dem Zu-Bett-Gehen aufgelöst hat. Sound Mixing: Habe ich jetzt total verpasst, die Frisur hat mich abgelenkt. Sie danken Hans Zimmer, dann wird es wohl Inception gewesen sein.
Sound Editing: Nochmal Inception, der Sound war wirklich nicht schlecht.
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Marissa Tomei, die sähe ich gerne mehr. Kleidwahl sehr repektabel. Ah, sie hat die Technikoscars vergeben (warum werden die nicht übertragen?).
Cate Blanchet. Wunderschöne Frau, grauenhaftes Kleid.
Make up: Wolf Man. Nu, dahinter steckt ganz sicher Meisterschaft.
Costume Design: Alice in Wonderland. Die Gewinnerin liest ab, kann ich gut verstehen.
Bislang eine Routineveranstaltung das Ganze.
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Kevin Spacey singt “Top Hat”, behauptet, er sei George Clooney, kündigt Randy Newman an, der zum 20. Mal für best song nominiert ist.
Den hätte man aber liebevoller abmischen können.
Oh, diesmal alle Songs hintereinander. Lieblos wie die ganze Inszenierung – bislang war die einzige nette Idee der Eingangsfilm. Hat ein Buchhalter den Abend geplant?
Zeit für den nächsten Gang: frische Datteln (sehr tastaturunfreundlich).
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Amy Adams in sehr schönem Kleid (die Halskette braucht es nicht).
Documentary short subject: Strangers no more
Short film (live action): God of love. Oh, ein junger Wuschliger, der ganz atemlos und süß ist.
Anne Hathaway in wieder neuem Kleid, nun ja. Aber sie spielt damit.
Oprah Winfrey in großartiger Robe.
Documentary Feature: Inside Job. Halleluja, endlich eine politische Aussage: Macher Charles Ferguson beschwert sich, dass drei Jahre nach dem Betrug, der zur Finanzkrise führte, immer noch kein Verantwortlicher zur Rechenschaft gezogen wurde.
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Billy Crystal! Der einzig wahre Oscar-Host!
Ausschnitte aus alten Oscarverleihungen. Man könnte doch einfach die alten Bob-Hope-Gags wiederverwenden. Würde keiner merken, und sie waren klasse.
Robert Downey Jr., Jude Law – ganz gut zusammen. Herr Law klingt ja out of character megabritisch. Visual Effects: Inception, aber hallo.
Film editing: The Social Network. Wenigstens die Dankesreden könnten ein bisschen aus dem Buchhalterischem fallen, nein?
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Neues Kleid für Anne Hathaway, auch schön. Jennifer Hudson (muss ich die kennen?) präsentiert zwei weitere Original Songs.
Gwyneth Paltrow singt? Und das ist Country? Wegen der Steel Guitar?
Original Song also: Randy Newman „We belong together“. Als nächstes Lifetime Award für ihn?
Immer noch kein Rückblick, weder auf die Verstorbenen noch auf irgendwas Thematisches aus Filmen. Wird das die originelle Idee des Abends?
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Celine Dion – die kenne sogar ich.
Endlich die Verstorbenen.
Halle Berry schön wie immer.
Anne Hathaway jetzt in Blau. Wenn schon sonst nichts.
Hillary Swank. Möchte nicht wissen, wie viele Wischmops für dieses Kleid ihr Leben lassen mussten.
Direction: The King’s Speech. Müsste jetzt vorne liegen.
Anette Benning (ich mag ihr Kleid nicht) präsentiert Lifetime Achievement.
Dazu ein Stück amerikanischen Apfelkuchen.
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Jeff Bridges mag seinen Bart schon sehr, oder?
Actress: Natalie Portman, keine Überraschung. Sie war aber auch erschreckend gut. Erste Tränen! Lob und Preis der Fortpflanzung („most important role of my life“), ach ja, die Hormone.
Sandra Bullock – das wäre auch eine hervorragende Oscar-Gastgeberin. Sie ist WITZIG.
Actor: Colin Firth. Sowas von verdient. Droht sehr eloquent damit, in einen Freudentanz auszubrechen.
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Anne Hathaway in neuem Kleid – Superschurkin Coal Woman?
Steven Spielberg.
Film: The King’s Speech. Sehr schön, insgesamt vier Oscars also.
Und jetzt Schulkinder auf die Bühne. Toll. Nicht.
Aber das habe ich inzwischen gelernt: Kinder reißen alles raus, immer. Da mag das eine ganz außergewöhnlich uninspirierte Oscarverleihung gewesen sein – schickt Kinder auf die Bühne, jeder findet sie süß, Pheromone werden ausgeschüttet, und alles ist vergeben und vergessen.
(Das nächste Mal Welpen bitte.)
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Jetzt Kaffee, Duschen, Arbeit.
Schreibungen korrigiere ich später.
Nachtrag 1.3.2011: Rolling Stone fasst die unterdurchschnittliche Show zusammen: “Worst Oscars.Ever.” via @videopunk