Journal Dienstag, 29. März 2011

Mittwoch, 30. März 2011 um 6:44

Wolkenloser Sonnenaufgang.

Amüsierte ich mich über das Hadern der Bundespressekonferenz mit neuen Informationskanälen – wie im Laufe des Tages meine komplette Ecke des Internets . Holger Schmidt von der FAZ ist leider immer noch eine große Ausnahme.

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Ab ins Olympiabad.

(Anders als die Berliner stellen wir hier unsere Fernsehtürme dezent an den Rand der Stadt, nicht mitten hinein.)

Ich hatte natürlich darauf gehofft, dass am Vormittag eines normalen Wochen- und Schultags die drei Schwimmerbahnen verhältnismäßig leer sein würden. Doch schnell stellte sich heraus, dass sie von Schulen und Vereinen reserviert waren. Nun gut, schwamm ich halt im tatsächlich leeren, nicht abgetrennten Bereich. Ich nahm mir vor, nächstes Mal auf den öffentlichen Belegungsplan im Internet zu schauen – nur dass ich nachträglich feststellte, dass die Schwimmerbahnen praktisch durchgehend gebucht sind. Selbst am Samstag bis acht Uhr abends. Kann das sein? In einem öffentlichen Schwimmbad? Ich werde nächstes Mal an der Kasse nachfragen.

Wie ich gehofft hatte, beeinträchtigte mich mein leichter Atemwegsinfekt in keiner Weise, das Schwimmen machte großen Spaß. In leicht milchiger Frühlingssonne spazierte ich anschließend quer durch den Olympiapark zur Straßenbahn, beobachtete grasende Kanadagänse, einen wild flötenden Buchfink, eine Wacholderdrossel, zwei Buntspechte.

Frühstück gab es im Café Puck: ein hervorragendes Bircher Müesli mit viel verschiedenem und offensichtlich frisch aufgeschnittenem Obst, dazu einen ebenso frisch angerührten Blaubeer-Joghurtdrink. Ich las Carl Amerys Der Untergang der Stadt Passau aus, das mir der Mitbewohner praktisch seit wir uns kennen empfiehlt. Zu Recht: Ein handwerklich ausgezeichnetes Zeitzeugnis (1975 erschienen), viele gute Ideen konsequent durchgespielt, verschiedene Erzählebenen (man sollte Fraktur lesen können – zumindest für die Erstausgabe). Sei hiermit weiterempfohlen.

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Über Englischen Garten,

Staatskanzlei, Isartor spazierte ich zum Basitsch einkaufen und machte unterwegs den Touristen beim Fotoschießen Konkurrenz. Schönes nicht Fotografierbares sah ich einfach lange an.

Als ich heim kam, war es warm genug geworden, dass der Balkon zum Zeitunglesen einlud. Ich sah Eichhörnchen und Krähen beim Kruschen im Laub zu, den Kastanienknospen beim Bersten.

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Freier Tag heißt auch Zeit zum Kochen: Ich machte eine von den Quiches aus Bollis Kitchen, nämlich die mit grünem Spargel.

Nein, bei mir sah das nicht im Entferntesten so adrett aus – mein Food Design ist konsequent expressionistisch, hübsch kann ich nicht. Schmeckte aber sehr köstlich. Dazu einen Soave La Casetta.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Dienstag, 29. März 2011“

  1. Bolliskitchen meint:

    Hauptsache es schmeckt, ist doch egal, wie es aussieht!!!!!

  2. Frau-Irgendwas-ist-immer meint:

    Wir Berliner dürfen sowas- Fernsehturm mitten in die Stadt!
    Wobei hinzugefügt werden muss, das wohl bloß Ost-Berliner diesen Platz, den Alexanderplatz, als Mitte empfinden. Wir Berliner bekommen es ja auch fertig auf dem Berliner Ring (Autobahn um die Stadt rum) als Richtungsanzeiger zu schreiben: Berlin Zentrum (Alexanderplatz) und an der Nebenspur: Berlin Zentrum (Zoo).

    Aber der Fernsehturm von München steht für den nächsten Besuch ganz oben auf der Liste, samt Olympiagelände und …. und … und …

    Stelle beim anschauen der Bilder gerade fest, der Teppich hat einen Bruder hier in Berlin ….

  3. loho meint:

    Da hätten sie ja direkt noch am Eisbachkanal den Surfern ein wenig zuschauen können.

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