Mohnrolle von seinerzeit

Mittwoch, 9. März 2011 um 6:44

Gut, ich fange mit dem einfachsten an: mit der Mohnrolle. Das Rezept habe ich als junges Mädchen in meinem handgeschriebenen Kochbuch notiert und so lange schon nicht mehr gebacken, dass ich nicht mehr wusste, wie der Kuchen schmeckt. (Ich führte in Mutters Küche nicht nur anständige Backzutaten und -werkzeuge ein, sondern ersetzte ihren Zettelverhau an Rezepten durch ein schönes Buch, in das ich Kuchen-, Torten-, Kleingebäck- und Dessertrezepte schrieb, später auch, von der anderen Seite aus, herzhafte Familienrezepte. Erst jetzt fällt mir wieder auf und ein, dass ich die letzten Schuljahre hindurch lila Tinte verwendete – für meinen Kolbenfüller selbst gemischt aus blauer und roter.)

Ausgezeichnet schmeckt die Mohnrolle, für einen Hefekuchen ungewöhnlicherweise auch noch am nächsten Tag und am übernächsten – ich führe das auf die viele Butter im Teig zurück. Statt in einer ungestützten Rolle habe ich den Kuchen in einer großen Kranzform (Einsatz für eine Springform 28 cm) gebacken; ich erinnerte mich, dass er sonst stark auseinanderläuft.

Das Foto ersetze ich bei nächster Gelegenheit durch ein besseres. Das Rezept steht hier.

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Mohnrolle von seinerzeit“

  1. lihabiboun meint:

    Genau so. Lila Tinte und die Überschriften ordentlich rot unterstrichen. Genau so. Und dann, gell, wenn das Buch emsig 20 Jahre in Gebrauch war, fällt es auseinander. Dann kommt der Weckgummi zum Einsatz. Das scheint eine Generationen übergreifende Tatsache zu sein.

  2. katha meint:

    sowas wie diese mohnrolle darf man mir nicht vor dem (welchem?) frühstück zeigen, bitte künftig um einen warnhinweis oder einen schwarzen balken über den heiklen stellen. dass sie auch noch nach tagen schmeckt, liegt am (fetten) mohn, weniger an der butter. 125 g auf ein halbes kilo mehl sind nämlich durchaus üblich, erst bei brioche & co. wird’s mehr.

  3. KochSchlampe meint:

    Lila Tinte habe ich meist umgangen – ich war eher für Moosgrün oder Türkis zu haben. Überschriften wurden mit einem anderen Füller geschrieben, einem mit breiter Schrägfeder (immer in 2 Stärken dabei, falls ich auch Unterüberschriften anfertigen muss). Dafür wurde ich zu Unibeginn von den werdenden Herren Ingenieuren sehr schräg angeschaut.

  4. nicwest meint:

    Auf dem Foto erinnert die Mohnrolle ein bisschen an die Schlange Kaa, finde ich. Trussst in me…

  5. Indica meint:

    Aaaah, es schaut mich an – und frisst mich gleich auf! Bitte lassen Sie ihr Schlangen-Foto da ruhig stehen. Es ist schon ein Warnhinweis: “Achtung, schmeckt bonfortinös!”

  6. Indica meint:

    Ach ja: Pinkfarbene Tinte, manchmal auch Türkis.

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