Journal Dienstag, 12. April 2011

Mittwoch, 13. April 2011 um 8:34

Glücklicherweise verfüge ich über perfekte Verstellungskünste, die mich im Notfall wie die Ruhe selbst wirken lassen. Mein wahres Ich glich nämlich den Tag über dem sprichwörtlichen aufgescheuchten Huhn: Anreisetag zur re:publica!

Beim morgendlichen Kofferpacken stellt ich fest, dass mir die ideale Koffergröße für fünf Tage im kühlen Regen fehlt (eher traurig übrigens, mit Sommergefühlen für 7 Grad zu packen). Der erste Versuch mit einem kleinen Koffer (mit dem bin ich doch vor zwei Jahren sogar eine Woche nach Oxford gereist! allerdings in Sommerwetter) hätte ein Auslagern des Laptops erfordert. Und selbst dann hätte ich auf Handtuch (mögliches Schwimmen durch Berlin) und Strickjacke verzichten müssen.

Also doch die Familiengröße. Aber in diesem Fall wäre der Koffer nur halb gefüllt, und umherfliegenden Inhalt konnte ich dann doch nicht brauchen. Glücklicherweise entdeckte ich eine Stoffklappe mit Reißverschluss, mit der sich die eine Kofferhälfte verschließen ließ, und durch die halbierte Kapazität flog nichts mehr herum. Die Schmach großen Gepäcks (mein Ehrgeiz sucht sich die eigenartigsten Aktionsfelder) versuche ich dadurch auszugleichen, dass ich ja vielleicht in Berlin ein paar Schuhe kaufe und nun zumindest kein Transportproblem habe.

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Den Tag über nochmal meine Wunschveranstaltungen übersichtlicher zusammengestellt (die mir genehme Ansicht bekam ich nur über Kopien von Screenshots ausgedruckt), Detailverabredungen mit bereits persönlich bekannten und noch nicht bekannten Bewohnern meiner Ecke des Internets. Hierbei inneres Geflatter: Ich werde sie nicht finden! Sie werden mich nicht mögen!

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Dazwischen zum Orthopäden für ein Fußdruckmessen durch den Einlagenhersteller (knapp 30 Euro, selbst zahlen), um künftig bessere Einlagen zu bekommen. Dazu musste ich mehrfach auf eine verkabelte Fläche treten, die meinen Fußabdruck auf einem Bildschirm darstellte. In die anschließende gewohnte Abdruckform für die Einlage machte der Herr Abdruckaufnehmer zusätzliche Strichlein. Während des Ganzen ließ er sich erzählen, dass ich gerne und viel laufe, auch sehr gerne zu Fuß gehe. Nun bin ich auf die Superduper-Einlagen gespannt.

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Ereignisloser Flug im randvollen Flugzeug. Mir wollte nicht mehr einfallen, warum ich nicht schon ein paar Stunden früher angereist war – dann hätte ich nämlich eine Verabredung zum exzellenten Essen wahrnehmen können. (Ich tippe auf mein idiotisches Pflichtgefühl, möglichst lang im Büro Dinge zu erledigen, wenn ich schon die Verfehlung begehe, anschließend für drei Tage verschwinde.) So aber und mit der üblichen Verspätung (die Bahn wenn sich das leistete!) kam ich nachts an, ziemlich erledigt, auf Münchner Zeit eingestellt (Sie erinnern sich: 22.30 Uhr Nachtruhe) und konnte mich zu nichts mehr aufraffen als diesen Blogeintrag zu schreiben und lesend im Bett zu verschwinden.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Dienstag, 12. April 2011“

  1. Sanníe meint:

    Ich bin ja so neidisch! Als es noch Karten gab, schien mir das so weit weg und ich redete mir schön, daß ich ja die Woche darauf bereits verreise… Jetzt: Ärger über mich selbst.

    Haben Sie viel Spaß!

  2. das Miest meint:

    Sehr schade, ausgerechnet dieses Wochenende bin ich nicht da. Ich hätte Sie gern mal getroffen und bestimmt auch gemocht, am Gegenteil aber ebenso gezweifelt.

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