Journal Dienstag, 5. April 2011
Mittwoch, 6. April 2011 um 6:32Da hebe und ziehe ich seit fünf Jahren zweimal die Woche in der medizinischen Muckibude hohe Gewichte – und dann bekomme ich von ein paar Minuten Rückengymnastik am Sonntag einen brutalen Muskelkater in praktisch allen verfügbaren Rückenmuskeln.
Na, rede ich mir halt ein, dass hätte irgendwie mit meinem Stimmbandinfekt und mit Stoffwechsel zu tun; mir war es schon seltsam vorgekommen, dass mir diese schlichte Halteübung am Ende von anderthalb Stunden Ausdauertraining derart schwer gefallen war – normalerweise halte ich diese Stellung mühelos und sehr lange.
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Sie heißen ja schon so lustig, diese T-Shirt-Firmen, zum Beispiel Rumpfkluft, die ästhetisch ansprechend und originell Grafiken, Text und Typo in einer gewissen Beliebigkeit auf Leibchen kombinieren, die dann irgendwie doch lustig ist.
Und wieder schafft es Kathrin Passig, den Lächerlichkeitsanteil eines Trends zu entlarven, ohne mit dem Finger zu zeigen oder gar zu blöken: „Der Hund kann ja gar nicht sprechen.“ Nämlich mit dem System Zufallsshirt, Erklärung hier auf der Riesenmaschine.
Nun muss sich erweisen, ob diese Zufallskombinationen mit Rumpfkluft mithalten können. (Ich mag die nämlich durchaus sehr. Ohne selbst eines zu besitzen. Weil ich T-Shirts eigentlich nur in der Muckibude trage, und dafür sind bereits die sechs Baumwollleibchen, die ich besitze, zu viele.)
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Alles, was ich je über Details in Kreißsälen wissen wollte, hole ich mir bei Frau Heldin im Chaos. Nach ein paar Monaten Pause bloggt die unerschrockene Superheldin (Mundschutz ist ja fast sowas wie ein Spandex-Anzug – Kreiß Girl?) wieder, zum Beispiel über Dr. Jekyll und Mrs. Hyde.
Und wenn wir schon bei Blogempfehlungen sind: Schauen Sie doch hin und wieder Am linken Ufer vorbei. Die Dame näht Kunst und eröffnet in Kürze ein Gästehaus, vor allem aber zeigt sie in ihrem Blog schöne Fotos von der Umgebung.
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Unter dem Titel „Atheistischer Disclaimer“ schreibt Biologe Cornelius Courts, ein hochinteressanter Neuzugang bei den Scienceblogs, über Atheismus und Wundervolles:
Natürlich bin ich, wie die meisten Naturwissenschaftler, dennoch nicht jenseits allen Zweifels sicher, daß es keinen Gott gibt, aber ich halte die Existenz von Göttern für ähnlich gut belegt und daher wahrscheinlich, wie die Existenz von Drachen (oder Werwölfen ;-) und deshalb denke, fühle und verhalte ich mich so, als gäbe es keine Götter oder überhaupt das Übernatürliche.
(…)
Muß ein “Wunder” denn etwas übernatürliches sein? Bietet die Realität nicht genug Wunderbares? Ist es ein Wunder, daß wir hier sind? Ich weiß es nicht, aber es ist ganz sicher wundervoll, daß ich die Möglichkeit habe, darüber nachzudenken.
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Berufliche Tüchtigkeit fast den ganzen Tag über, abends in letzter Minute den Plan sausen lassen, in die Muckibude zu gehen – keine Lust. Der Mitbewohner servierte Blut- sowie Leberwurst mit Sauerkraut und gekochten Äpfeln. Bevor es zu warm dafür wird.
die Kaltmamsell12 Kommentare zu „Journal Dienstag, 5. April 2011“
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6. April 2011 um 9:05
aaah – der Kaviar, der nicht sein muß …. als ich zwölf Jahre alt war, erfuhr ich aus ebendiesem Buch, daß man Salat in einem sauberen Tuch trockenschleudern soll … hab ich stante pede gemacht und die Küchenwände meiner Mutter unter Wasser gesetzt … sie war aber total cool und meinte, das sei doch nur Wasser ….. Und warum hat Sie dann die Rückengymnastik so geschlaucht, im Endeffekt?
6. April 2011 um 9:14
Ich habe mich nicht vom Sportarzt untersuchen lassen, lihabiboun, deswegen bleibe ich bei Theorie Stimmbandinfekt und Stoffwechsel.
6. April 2011 um 10:58
Mit Infekt sporteln? Hm. Nicht gut. Das ist der ‘Der Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht”-Test. Auch im Zusammenhang mit dem einen oder anderen Flasche leer-Symptom, das sie mitunter beschreiben. Also, ich mein ja nur… Das kommt mir alles so bekannt vor.
6. April 2011 um 13:15
Mein Zufallsshirt sagt: “amerikanisch, allein, unterfordert”. Passt, würde ich sagen.
6. April 2011 um 13:42
Dieser Zufalls-Shirt-Kombinator macht süchtig…
6. April 2011 um 15:41
Ach was, Kittykoma, was von allein kommt, geht auch wieder von allein. Ich war ja wirklich fit: Kein Fieber, keine Schwäche. Nur die Stimme funktionierte nicht.
6. April 2011 um 15:43
Aus – leider – gegebenem Anlass eine Frage: Ich meine mich zu erinneren, dass Sie beim Joggen Beschwerden mit der Ferse haben. Das trifft nun leider auch bei mir zu. Was hat bei Ihnen geholfen? Ein neuer Schuh? Ein paar Tage Ruhe? Oder waren Sie beim Orthopäden?
6. April 2011 um 15:59
na dann ist alles bestens!
6. April 2011 um 16:06
Nix hat geholfen, Hasenkind, auch keine teure Stoßwellentherapie beim Orthopäden, keine Krankengymnastik, kein mehrminütiges Dehnen nach jedem Lauf. Der Orthopäde machte mir dann nur bei mehrwöchiger totaler Ruhe (also auch kein Gehen) Hoffnung auf Heilung. (Hallo?)
Ich laufe halt nur noch einmal die Woche.
6. April 2011 um 18:14
Also, ich würde ja im Leben kein Rumpfkluft-T-Shirt anziehen, aber es war schon öfter eine Überlegung wert, aus purer Freude eines zu kaufen.
Das Prinzip Zufallsshirt hingegen schießt meiner Meinung nach ziemlich weit dran vorbei, denn hinter Rumpfkluft stecken Katz und Goldt, und wenn man weiß, was die sonst machen, dann sind diese T-Shirts eben kein Zufall. Höchstens ein paar davon, aber das ergibt dann auch wieder irgendwie Sinn. Abgesehen davon sind sie einfach (typo-)grafisch wirklich besser. [Gebe aber zu, ich bin parteiisch voreingenommen für Max Goldt.]
8. April 2011 um 10:28
Danke, liebe Frau Kaltmamsell, für Ihre – wenn auch wenig erbauliche – Antwort. Bislang habe ich den Gang zu Orthopäden gescheut, weil ich von den mit Sicherheit verschriebenen Elektrobehandlungen (in welcher Form auch immer) auch nichts halte.
13. April 2011 um 12:21
Hm, geht das nur mir so, oder ist die Heldin im Chaos vor ein paar Tagen leider, leider gelöscht worden? Jetzt gerade hatte ich mich auf Deinen Tipp hin festgelesen… und plötzlich geht nichts mehr!