Journal Samstag, 9. April 2011

Sonntag, 10. April 2011 um 8:40

Erlebnisreicher Isarlauf in Frühlingssonne:

Am Ausgang des U-Bahnhofs Thalkirchen kam mir ein greises Hutzelmännchen mit Bart entgegen, in abgewetztem Trainingsanzug, mit Baseballmütze und Rucksack. Wenige Meter vor mir blieb er stehen und sagte energisch, unterstützt von beidhändigem Hämmern: „Und trotzdem haben Sie einen sehr schönen Körper.“ Ich dankte verdutzt.
(Hallo Selbsthass? Hast du das gehört? Das „Und trotzdem“ war praktisch direkt an dich gerichtet. Der alte Mann hat in seinem Leben sicher genug gesehen, um das beurteilen zu können. Nein, komm mir nicht damit, dass das bloß ein Meschuggener war.)

Zwischen Schloss Schwaneck und Pullach haufenweise Pfadfinder, gruppenweise von Wölfling über Jupfi bis Pfadi (die heißen wirklich so). Deren Gruppenleiter mit Klemmbrettern in der Hand.

Das Foto, das ich nicht machen konnte:
Wölflingsgruppe (das sind die jüngsten Pfadfinder) in Neubaugebiet, auf irgendwas wartend im Sitzen und Stehen, ruhig plaudernd. Gegenüber vor einem ganz frischen und streng geometrischen Eigenheim, Garten noch völlig unbepflanzt, eine rosa Prinzessin, gerade mal Grundschulalter, Roller in der Hand, die mit verschämt gesenktem Kopf zu ihnen hinüberschaut, unverwandt, minutenlang.

Auf dem Rückweg, zwischen Großhesseloher Brücke und Tierpark, ein paar Radler. Und der junge Mann im schwarzen T-Shirt fasst gerade die Frage des Kindes vor ihm zusammen: „Wenn also ein Raumschiff Zeitbomben abwirft, ob die dann im Weltall explodieren.“

Ich bin zuversichtlich: Mit unserer Jugend heutzutage ist wirklich alles in Ordnung.

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Idiotenbrot gebacken, diesmal mit einem deutlichen Roggenmehlanteil.

Einkaufsrunde versorgte mich mit Sandalen, in denen ich auch länger laufen kann, mit Thai-Mangos und sonstigem Wochenendfutter.

(Hey, wenigstens sind es keine Treckingsandalen!)

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Nachmittag lesend auf dem Balkon. Möglicherweise haben wir eine neue Nachbarin: Seit einigen Tagen wohnt hörbar eine Krähe in den Kastanien, kräht dort und knattert. Gestern beobachtete ich sie dabei, wie sie die direkte Umgebung erkundete.

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Zu Artischocken und Knoblauchmajonese gab es die letzte Flasche Sauvignon Blanc von Paul Achs aus Gols. Zum Nachtisch die Mangos als Ragout mit schwarzen Schokoladentrüffeln.

die Kaltmamsell

13 Kommentare zu „Journal Samstag, 9. April 2011“

  1. Alessa meint:

    Die Sandalen sehen wunderbar aus, und die Sohle, soweit es sich erahnen lässt, stabil und trotzdem flexibel. Abgesehen davon haben Sie aber auch schöne sandalenkompatible Füße ;-)

    Bei meinem gestrigen Schuhkauf (das hat mich vielleicht Selbstüberwindung gekostet) immerhin zu einem Paar jeansblauer Rauhleder(?)-Pumps mit Spange überwunden, weil ich gerne und oft Jeans trage und mit diesen Schuhen mal mit etwas anderem als den ewigen Slippern / Schnürern auftreten kann (im wahrsten Sinne des Wortes).

    Beim Einkauf ein weiteres Mal festgestellt, dass ich gerne einen etwas höheren Preis und etwas weniger Auswahl in Kauf nehme, wenn ich in den Laden gehe, in dem ich von Kindesbeinen an meine Schuhe gekauft bekommen habe und wo man mich, ebenso wie meine Großeltern (als sie noch lebten) und meine Eltern mit Namen anspricht. Ich sage, was ich mir ungefähr vorstelle, und Chef/-in oder Mitarbeiterin bringen mir das, was zu meinen (unförmigen :-() Füßen passt und etwa meinen Wünschen entspricht (in dieser Reihenfolge, und das ist gut so… !).

    Hoffe, das Wetter zur heutigen Laufrunde entsprach dem gestrigen :-)

  2. Marion meint:

    Ich erbitte Einzelheiten wie Hersteller- oder gar Modellnamen, der Sandalen. Mit etwas Glück kann ich ein Paar ergattern.

  3. die Kaltmamsell meint:

    Die Schuhe hat der ecco gemacht, Marion, das Modell heißt Groove (heißt auf Dänisch sicher was ganz Anderes als auf Englisch):
    http://www.ecco.com/de/de/kollektion/damen/casual/43283/00201/detail.do

  4. die Kaltmamsell meint:

    Die hier hätte mir übrigens noch besser gefallen, gab es aber nur in Blau, und dann nicht in meiner Größe:
    http://www.ecco.com/de/de/kollektion/damen/business/88073/11001/detail.do

  5. Nathalie meint:

    Die Schuhe sehen an Ihren Füßen toll aus – auf der Ecco-Seite wäre ich nie daran hängen geblieben.

  6. .meike meint:

    Ha, und ich wollte schon fragen, was das für tolle Sandalen sind!

  7. Jutta meint:

    Schöne Sandale an sehr schönem Fuß. Kompliment ;-)

  8. ilse meint:

    Und trotzdem haben Sie sehr hübsche Füße!
    Gibts die auch in Männergrößen? Meine sexy Sandals muss ich nämlich in Transvestitenshops kaufen.

  9. die Kaltmamsell meint:

    Vielen Dank für die Komplimente! (Sie machen mich verlegen, weil ich mir jetzt unterstelle, diese mit dem Foto gefischt zu haben.)

    Mein (20 cm höherer) Bruder trägt Größe 42, die Sandalen gibt es bis Größe 42, also ja, ilse, gibt es in Männergrößen. (Die 41, die ich trage, ist ja auch nicht das Feminininininste an mir.)

  10. ubarto meint:

    Ohhh, die sind ja toll! GENAU sowas suche ich nämlich auch (also was in dem frau bequem 3 Stunden spazieren gehen kann trotzdem zum feineren Sommerröckchen kombinieren kann). Und die Ecco-Seite verrät mir dass es die auch in braun gibt! *jubel*
    jetzt nur eine Frage bevor ich mein Finger zum Bestell-Button zuckt: Fallen die groß, klein oder normal aus? Ich habe recht schmale Füße und brauch je nachdem 39 oder 40. Sind die Riemchen eher eng oder ein wenig elastisch?
    Ich würde sie ja in echt anprobieren gehen, aber da müsste ich aus meinem Kaff erstmal 40 km weit fahren, deswegen sorry für die Fragerei ;-)

  11. die Kaltmamsell meint:

    Hm, ubarto, Schuhe ohne Probieren kaufe selbst ich nicht, wo ich sonst 90 Prozent Kleidung im Internt bestelle. Ich habe außergewöhnlich breite Füße, mir passte die gewohnte Größe 41.

  12. ubarto meint:

    hmmmm, hmmm, habe ja ziemlich schmale Füße, ob ich da nicht rausrutsche?
    Bevorzugt kaufe ich Schuhe auch lieber im Laden, geht aber nicht immer (–> Kaff). Wenns nicht passt kann mans ja problemlos zurückschicken, meist bestelle ich auch nur Marken die ich schon kenne, deshalb hats bisher immer super funktioniert.
    Ich glaube ich nehme das einfach als perfekten Vorwand um mich wieder mal mit einer lieben Freundin die am anderen Ende des Bundesländchens wohnt zum Bummeln und anschließendem Kaffeetrinken in der 40km entfernten Großstadt zu treffen :-)

    *edit: hach, sehe grade dass es in dem Nachbarkaff wo ich arbeite einen Schuhladen gibt der Ecco führt, da werd ich doch gleich nach Feierabend mal reinschauen.

  13. Jutta meint:

    Sehr geehrte Frau Kaltmamsell,

    die gute Nachricht des Tages: Sie dürfen sich über Komplimente einfach mal nur freuen. Selbstunterstellungen dieser Art kann ich selber so gut, das reicht glatt für zwei. ;-)

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