Zwischenmeldung
Freitag, 15. Juli 2011 um 13:40„Soweit ganz gut“, höre ich mich in letzter Zeit sagen, wenn mich ein etwas näher stehender Mensch nach meinen Befinden fragt – gefangen zwischen der deutschen Buchstäblichkeit, die alle persönlichen Fragen ernsthaft und korrekt beantwortet, und dem angelsächsischen phatischen Sprachgebrauch, der auf einer rhethorischen Ebene Kontakt herstellt.
die Kaltmamsell11 Kommentare zu „Zwischenmeldung“
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15. Juli 2011 um 15:41
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15. Juli 2011 um 16:15
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16. Juli 2011 um 7:35
Ja, ich bin hier auch immer noch auf der Suche nach einem guten Mittelweg zwischen Ehrlichkeit und einem nicht überfordern wollen des Gegenüber, wenn es einem mal nicht “bestens” geht. Ich nutze dann auch mal ein langgezogenes “jaaa”. Aber optimal ist das auch nicht.
16. Juli 2011 um 8:37
Ja, genau den Eindruck hatte ich in den letzten Tagen beim Nachschauen hier.
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16. Juli 2011 um 13:15
Gegenüber flüchtigeren Bekannten, mit denen ich ohnehin nie privatere Gespräche führe, antworte ich stets an meine Gesundheit denkend: “ja danke! Ich bin gesund und Ihnen, auch gut?” Das ist nicht gelogen. Nähere Bekannte, mit denen ich auch schon mal etwas privatere Dinge (aber nicht allzu private) besprochen habe, erhalten die modifizierte Antwort: “Ja, hm ja geht, ja ja, also ich bin immerhin gesund. Dafür bin ich sehr dankbar.” Nahe Bekannte, womöglich Freunde erhalten ungefähr diese Antwort: “Ich bin gesund. So gesund war ich nicht einmal als Kind oder in meiner Jugend, nicht mit Zwanzig, nicht mit Dreißig, nicht mit Vierzig. Ich bin dafür so dankbar.” (Nahe/r Bekannter/Freund/in, nachbohrend:) “äh… Und sonst?” – “Möchte ich nicht drüber reden”.
16. Juli 2011 um 19:15
Die Ruhrpottvariante ist ganz nützlich:
“Na wie isset?”
“Muß, nä. Un selbst?
“Muß, woll.”
Und schon weiß jeder der beiden, daß im Grunde genommen alles in Ordnung ist. Krankheitsmeldungen gehen natürlich auch, knapp und bündig:
“Na, wie isset?”
“Kreislauf / Hühnerauge / Plattfuß etc.”
Bei Katastrophen wird man einfach etwas ausführlicher.:
“Na wie isset?”
“Ach, geh weg. Meine Frau liegt im Klinikum Essen auf Leben und Tod. Hühneraugen.”
16. Juli 2011 um 21:34
Supernützlich, Herr Klüttenrath.
Neben “Kreislauf” kommt “Rücken” auch immer gut (“Bandscheibe”).
Kann im Grunde jeder nachvollziehen und alles ist gesagt.
Muss ja nicht unbedingt stimmen, aber mit abschließendem Tonfall behauptete Körperleiden sind taktisch ein guter dramaturgischer Schlusspunkt, um weiteres Gebohre zu unterbinden. Die meisten Bekannten wollen doch im Grunde nur kurz und knapp hören, dass man auch Probleme hat! Und wer hätte nicht sein Päckchen zu tragen! Ich habe jetzt ab sofort Kreislauf.
16. Juli 2011 um 22:57
Dialog zweier älterer Damen, die sich auf der Straße begegnen:
Dame 1: “Und?”
Dame 2: “Muß ja.”
Sprachens und gingen in entgegengesetze Richtungen weiter. War wohl alles gesagt.
16. Juli 2011 um 23:22
Haha, das ist ja noch superer. Ein echter Friedhofsdialog-Klassiker. (reduce to the max)
17. Juli 2011 um 21:57
Ich hätte auch was beizutragen:
Frau: Du fragst mich nie, wie’s mir geht.
Freundin: Und, wie geht’s dir?
Frau: Frage nicht!
18. Juli 2011 um 10:49
Soweit ganz gut? Gut.