Wired auf Deutsch

Freitag, 9. September 2011 um 9:30

„Das ist ja wie Schülerzeitung lesen“, sagte ich gestern Morgen zur Kollegin, „die meisten Leute kenne ich.“ Auf dem Weg in die Arbeit hatte ich mir am Münchner Hauptbahnhof die erste deutsche Wired geholt (mag jemand ein übriges GQ?) – eben weil ich die Entstehung des Magazins von ziemlich Nahem mitverfolgt hatte und ausgesprochen gespannt war.

Entsprechend ist mir praktisch keines der Themen neu – allerdings nicht unbedingt, weil ich die Genesis kannte, sondern weil das halt die aktuellen Themen in meiner Ecke des Internets und der Welt sind. Sehen Sie: Beruflich verfolge ich ja per Twitter, Blogs, sonstigen Onlinemedien auch Vermeldungen von Menschen, die seit Kurzem Internet- und Webexpertise als Kompetenz verkaufen. Doch bis heute tauchen Neuigkeiten fast immer deutlich früher (bis zu zwei Tagen) in meinen privaten Kanälen auf, also bei den Menschen, mit denen ich seit vielen Jahren privat Onlinekontakt habe.

Genau deshalb interessiert mich bei der Einschätzung der Markterfolgs am wenigsten das Feedback auf Wired aus meiner gewohnten Ecke des Internets. Dort kann das Magazin nicht anders denn als Mitgliederzeitschrift gelesen werden, und zwar von Mitglieder für Mitglieder. Natürlich interessieren mich die Meinungen der anderen Mitglieder schon auch, zum Beispiel die von ix – aber ich glaube nicht, dass sich daraus ein künftiges Potenzial des Projekts ablesen lässt. Sehr gespannt hingegen bin ich, wie die Gazette außerhalb dieser Ecke ankommt: Was halten die Menschen davon, von denen ich keine Ahnung habe? Zum Beispiel, fangen wir doch gleich mal damit an, die Leser von GQ? Ob es wohl eine Möglichkeit gibt, die Wired-Mitglieder aus Feedback und Reaktionen auszufiltern?

Mein persönlicher Mitglieder-Eindruck: Ansprechende Themen, die ich ja auch im Web mitverfolge, ansprechendes Layout – nur den Stil der Personenfotos (dunkel, starke Kontraste, erdige Töne, Instagramm-Ästhetik), die ich seit einigen Jahren aus der Modewerbung kenne, mag ich gar nicht. Da strampeln wir PR-Schicksen uns seit Jahren ab, journalistisches Fotomaterial übers Unternehmen zu erstellen, authentisch, glaubwürdig, dokumentarisch – und dann wirken die tatsächlich journalistischen Fotos wie aus dem hypergekünstelten Werbekosmos.
Für mich heißt das im Deutschen übrigens weiterhin Nerd (im Englischen wäre ich mit der Verwendung ähnlich vorsichtig wie mit der von Freak). Ich bin sogar ein Nerd-Groupie – eigener Eintrag dazu folgt.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Wired auf Deutsch“

  1. Alicja meint:

    Teils nett und interessant, teils gekünstelt. Jedoch zu einem zu großem Teil praktisch unlesbar, weil kleine kontrastarme Schrift. Heute morgen im Flugzeug habe ich mich teilweise wie in beim Augenoptikertest gefühlt, und das mit Lesebrille.

  2. AnkeD meint:

    Bei meinem Klick Versuch wurde die Wired Site nicht geladen, peinlich, peinlich.

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