Urlaubsreport mit Nusszopf
Mittwoch, 12. Oktober 2011 um 15:501. Urlaubsreport
Am Sonntag feierte meine Mutter ihren Geburtstag nach, mit einem Erntedankfest für Freunde und Familie. Ich schenkte ihr unter anderem ihr persönliches Exemplar der Nudeldicken Deern, was die ausgesprochen sangesfreudigen Freunde (keineswegs sangeskundigen, was der Freude nicht den geringsten Abbruch tut) dazu brachte, das titelgebende Lied anzustimmen.
Erfahren, dass sich die Lärm-Band aufgelöst hat, in der mein Bruder schlagzeugte, und dass er wenig Hoffnung hat, in seinem Alter nochmal eine Band zu finden, die ihm so richtig Spaß bereitet (problematische Anforderungen unter anderem: soll selbst komponierte Lärmmusik spielen, er kann aber selbst nicht komponieren / soll diszipliniert proben, was man von den Lärm-Hobbymusikern im üblichen Alter unter 25 nicht erwarten kann).
Montagvormittag Muckibude, bewegungstherapeutische Analyse eines Arztes / Physiotherapeuten, der gegen meine Fersen- und Wadenschmerzen eine Bewegungsumschulung empfahl. Selbst zu zahlen.
Frühstück im Puck, Lesen dort und daheim, Siesta.
Für Abendessen mit Freundin nach Augsburg gereist.
Dienstagmorgens ein wenig Strampeln im Fitnessstudio, dann weiterer Routine-Arztbesuch, dorthin besonntes Radeln durch München.
Der Mitbewohner arbeitete den ganzen Tag daheim, mittags gemeinsame japanische Suppe im Shoya gegenüber vom Hofbräuhaus. Einkauf von Likörschalen – ich hatte kürzlich Lust auf Eier- oder andere Cremeliköre bekommen und festgestellt, dass wir dafür nicht die passenden Gläser besitzen. Verbuche die Erwerbung als Altersvorsorge.
Lesen auf sonnigem Balkon, nicht mal Jacke nötig.
Im letzten Sonnenlicht zur ersten Einheit der am Vortag empfohlenen Bewegungsumschulung spaziert. Ich gebe dem Konzept eine Chance, weil mir sonst nichts einfällt, das mir schmerzfreies Dauerlaufen ermöglichen könnte. Die Therapie hat einen Registered-Trademark-Namen (was mir in erster Linie signalisiert, dass ein Marketing-Konzept dahinter steckt, das ich mitzahle) und geht davon aus, dass man grundsätzliche Körperhaltung und Alltagsbewegungen wie Stehen, Gehen, Laufen so umlernen kann, dass Schmerzursachen wegfallen. Dass meine Beschwerden und die vieler anderer Menschen vor allem beim Älterwerden ihre Ursachen in bestimmten Grundhaltungen und Fehlbelastungen haben, ist mir schon klar. Allerdings kann ich nicht beurteilen, wie viel davon durch angeborene Physis unveränderbar bedingt ist und wie viel sich tatsächlich umtrainieren lässt. Habe mir also gestern Übungen erklären und zeigen lassen, werde brav und gewissenhaft daheim üben, einmal die Woche zum Kurs gehen. Ende des Jahres müsste ich wissen, ob das Konzept funktioniert.
Vor dem heutigen Isarlauf (leider hat sich die gestrige Bombensonne für meinen heutigen letzten Urlaubstag hinter geschlossener Wolkendecke versteckt) Nusszopf gebacken. Beim Lauf herbstliche Gerüche genossen, Eichhörnchen gesehen, nach 50 Minuten Einsetzen der inzwischen gewohnten Wadenschmerzen.
2. Nusszopf
Nachdem er diesmal geworden ist, wie er gehört, und sich nicht in Richtung urzeitliche Fantasy-Geschöpfe entwickelt hat, kann ich Ihnen endlich mein bewährtes Nusszopfrezept vorstellen. Ohne jede Raffinesse, einfach ein Hausrezept.
die Kaltmamsell5 Kommentare zu „Urlaubsreport mit Nusszopf“
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12. Oktober 2011 um 17:07
Jetzt mit nem Stück Nusszopf in der Hand kauend den singenden Freunden deiner Mutter zuhören – das wärs!
Max Frisch finde ich ja ziemlich anstrengend und Homo Faber war damals im LK dran. Vorallem die Italien-Tour, für mich im Kopf die Homo-Faber-Tour, DIE würde ich ja zugerne mal machen.
12. Oktober 2011 um 17:39
Hat sich sehr gut gehalten, Micha, der Homo faber. Habe ich zu Schulzeiten selbst gelesen, weil’s in der Parallelklasse Lektüre war (außer “ist Schullektüre” hatte ich damals keine Anhaltspunkte für Lese-Kanon). Liest sich 25 Jahre später natürlich völlig anders, ist aber weiterhin richtig gut gemacht mit seinem unzuverlässigen Ich-Erzähler und der indirekten Charakterisierung. Wunderbare Macho-Passagen am Anfang.
Zum Glück habe ich ja einen gymnasialen Deutschlehrer im Haus und kann das damals verpasste Unterrichtsgespräch nachholen.
12. Oktober 2011 um 20:17
Ja, Homo Faber fand ich damals schon super. Aber Stiller! Also Stiller geht gar nicht. Trotz Prüfung irgendwann den Nervtyp nicht mehr ertragen und das Buch abgebrochen. Du Stiller = ganz, ganz üble Nachrede ;)!
12. Oktober 2011 um 23:49
Ah! Likör. Eine unterschätzte Angelegenheit.
13. Oktober 2011 um 12:54
Vielen Dank, nun kann ich mich endlich von was anderem als den zauberhaften Zimtschnecken ernähren! Wobei ich die Aliens schon vermisse…