Was mich derzeit noch so beschäftigt
Freitag, 28. Oktober 2011 um 13:301. Schuhe
Nein, nicht, was Sie mit Ihren verstaubten Geschlechterstereotypen glauben, die Ihnen die Werbung regelmäßig auffrischt.
Eigentlich gehe ich sehr gerne zu Fuß, diesen Genuss schmälern nur heftige Niederschläge oder eis-/schneeglatter Boden. Seit einigen Monaten gibt es eine weitere Eintrübung: Fußschmerzen beim Gehen in den meisten Berufsschuhen (ich arbeite in einem relativ förmlichen Büro). Gestern und heute trug ich bequeme Schnürschuhe und bemerkte, wie ich schlagartig meine Freude am Gehen wiederfand, wie viel Vergnügen mir das unbeschwerte weite Ausgreifen bereitete. Sehr viel hübscher als diese Schnürschuhe sind all meine Pumps, doch selbst drei Zentimeter hohe und schmale Absätze verhindern den Gehgenuss.
Soll ich also künftig auf die Verschönerung durch Schuhwerk verzichten und zu einer, wie wir ja alle wissen unattraktiven, woman in comfortable shoes werden? Nein, Ballerinas tun’s nicht: Auch in gut sitzenden solchen (was bei meinen großen, breiten Füßen nicht einfach ist) habe ich den Gang eines trächtigen Nilpferds, kein Gehvergnügen. Soll ich versuchen, mit exzentrischer Bürokleidung durchzukommen: Turnschuhe zum Kostüm, Bergstiefel zum Tüftelimüftelikleid? Oder weiterhin morgens im Spiegel die gefällige Silhoutte genießen, die meine Bakelit-grauen Mary Janes in Kombination mit diesem Kleid ergeben – aber mit schmerzenden Ballen von Sitzplatz zu Sitzplatz schleichen?
2. Kuchen und Krümel
In diesem Text erklärt Kathrin Passig1, warum sie nicht – wie von Sascha Lobo erbeten – auf einer eigenen Plattform bloggt. Einer der Gründe:
Was ich aber an Google+ schätze, ist die eingebaute Diskussion, beziehungsweise ist das ganze Ding eigentlich die Diskussion; die Trennung zwischen “Kuchen spricht” und “Krümel kommentieren” ist viel weniger ausgeprägt, als ich das in Blogs empfinde.
Das leuchtet mir ein. Ich wünsche wirklich, ich wäre ein besserer Mensch (siehe 3.), aber: Ich bin gerne Kuchen. Allerdings transportiere ich meine persönliche Kuchigkeit auch in die Kommentarsektionen anderer Kuchen / Blogs: Ich fühle mich beim Kommentieren nicht als Krümel, sondern als kleiner Kuchen aus der Nachbarschaft. Kann mir aber vorstellen, dass Kommentatorinnen ohne eigenes Blog sich etwas krümliger vorkommen. Dagegen hilft nur: Eigenes Blog starten.
Kuchen zu sein ist mir nicht nur Privileg, sondern auch Verpflichtung. Zwar richte ich die Ansprüche an meine Blogeinträge nicht an den Qualitätskriterien meiner Berufstexte aus (Recherchetiefe, sprachliche Transparenz). Doch ich gebe mich nicht mit allem zufrieden. Beispiel: Eigentlich waren mir für dieses Posting nur zwei Dinge eingefallen – das fand ich zu wenig. Also überlegte ich so lange (minutenlang!), bis ich Ihnen zumindest drei Punkte liefern konnte.
3. “Adventures in Depression”
Eine lange, sehr lesenwerte und Illustrierte Geschichte (wobei mir der Hinweis wichtig ist, dass es das auch ohne Daheimbleiben und Nicht-Aufstehen-Können gibt).
- boah, wie viel Anstrengung es mich immer kostet, keine Kette von Fangirl-Adjektiven vor die Erwähnung zu setzen [↩]
23 Kommentare zu „Was mich derzeit noch so beschäftigt“
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28. Oktober 2011 um 14:24
Das Kleid ist wunderschön! Und das Schuhdilemma kann ich sehr gut verstehen, dass kenne ich sehr gut, entweder schön & Schmerz oder bequem & unschön. Ich neige da oft zu bequem…
Achja, als Krümel hab ich mich nie gefühlt, auch in der Zeit ohne eigenen Blog (ebensowenig als Kuchen).
Liebe Grüße
Juniwelt
28. Oktober 2011 um 14:40
Hallo Kaltmamsell,
habe ähnliche Probleme, aber Schönheit geht bei mir nicht mehr vor Fußschmerzen!
In der Blumenstrasse gibt es ein Geschäft, dort fand ich sowohl bequeme Schuhe, als auch kompetente Beratung. Schlecht ausschauen tun sie auch nicht!
LG
28. Oktober 2011 um 15:07
Sie sprechen von schmerzenden Ballen. Haben Sie schon versucht, den Schmerzen mittels Schuheinlagen (Es gibt ja beileibe nicht nur welche für kalte Tage !) beizukommen ? Ich für meinen Teil trage in fast allen Schuhen außer sehr leichtem Sommerschuhwerk und Sandalen Einlagen, weil diese eine Art Federung darstellen und auch die Reibung minimieren, die sich zwangsläufig ergibt, wenn man mit dünnen Strümpfen auf Lederinnensohlen steht (Innensohlen heißen nach meinem Verständnis im Fachjargon nämlich nicht zufällig “Brandsohlen”).
28. Oktober 2011 um 15:14
Orthopädische Einlagen, walküre, seit mittlerweile 15 Jahren, alle zwei Jahre neu, mit stetiger Verschlimmerung.
Einlagen sind allerdings, wie ich jetzt gelernt habe, kein Mittel gegen das fortschreitende Absinken des Fußbogens (=Senkfuß), der irgendwann zur Spreizung der Fußknochen samt Überbelastung der Zehengelenke (=Spreizfuß) führt und so zu den Schmerzen, sondern nur eine Symptomkrücke. Deswegen versuche ich es derzeit mit Physiotherapie, die durch Haltungs- und Bewegungsveränderung das Grundübel beseitigen soll, den Fußbogen heben. Doch bis dahin, selbst wenn das tatsächlich funktioniert, ist lang.
28. Oktober 2011 um 15:30
1. Schuhe
Trage berufsbedingt Pumps mit mind. 3cm Absatz bei angeborenem Senkspreizfuss ohne Einlagen. Kenne die Schmerzen nach 12 Stunden Langstrecke. Habe entdeckt, dass es von Gabor schön gepolsterte extrabreite Schuhe gibt, in denen ich schon mal 13 Stunden laufen kann. Ansonsten hilft tägliches Training mit Demipointe. Vorerst.
2. Kuchenkrümel
schmecken toll. Habe mir angewöhnt, sie mit feuchten Fingern vom Teller zu tupfen, als Reminiszenz an das vergangene Geschmackserlebnis. Lese bei schönen/interessanten Blogeinträgen auch schon mal die Kommentare, damit’s nicht so schnell vorbei ist.
3. Adventures in Depression
Kann ich auch. Traurigsein wird viel zu viel Bedeutung beigemessen. Vor allem vom eigenen Kopf. Wenn ich fröhlich bin, überlege ich ja auch nicht warum. Haha.
28. Oktober 2011 um 15:52
Das Schuhproblem hab ich auch.
Meine Lösung: Ich schleppe inzwischen jeden Tag ein zweites Paar Schuhe mit in die Arbeit. Manchmal auch zwei Paar. Die ersten beiden Stunden mit “frischen” Schuhen schaffe ich ziemlich schmerzfrei.
Und wenns gar nicht mehr geht, zieh ich die Deichmann-Ersatzschlappen aus der Schublade. 9.95 €. Und sehen aus, wie dünne Ballerinas.
28. Oktober 2011 um 16:04
Exzentrische Bürokleidung klingt gut und Ihnen angemessen. Gibt man nicht die schönste Silhouette, wenn man frei ausgreift?
28. Oktober 2011 um 16:38
Ich halte ja schöne, flache Stiefel für die Lösung aller Probleme, aber vielleicht ist das mehr was psychisches. Physisch warens wohl eher die Scholleinlagen. Liebe Grüsse!
28. Oktober 2011 um 20:37
Also, nachdem ich wieder eine halbe Ewigkeit auf dem Mode-Link verbracht habe: Bitte, liebe Frau Kaltmamsell, ich würde mich rasend über eine Liste ihrer Internet-Mode-Quellen freuen!
Zu dem Schuhthema: Leider wohne ich schon seit 43 Jahren auf kleinen, lädierten Füssen. Was ich mit großem Interesse wahrgenommen habe, ist das Buch “born to run” und der Ansatz des “barefoot”-Laufens (ich habe sogar bei uns schon eine Läuferin mit diesen Laufsocken gesehen). Wenn ich das richtig verfolgt habe, ist das Problem ja mit dem Joggen eskaliert?
Im Alltag behelfe ich mir übrigens auch mit regen Schuhwechseln…wobei meine Schwester das auch tut. Wenn sie mal zwei Frauen treffen, die Baumwollbeutel mit Pumps tragen – das sind dann wir ;-).
Soweit und viel Glück mit die Füß,
grüße Finchen
28. Oktober 2011 um 21:40
Ist ja wie in einer Frauenzeitschrift hier – Mode, Körper, Essen, Psycho. Und die Leserinnen haben klar gevotet, wie das hier weiter gehen soll.
Kann man einen Comic über Depression eigentlich noch Comic nennen? Trauric?
28. Oktober 2011 um 22:36
… schmerzende Füße um der Schönheit zu genügen? Ein no go… sozusagen.
Schon mal “caprice”-Schuhe probiert (z.B. bei zalando)? Sind gut für breitere Füße, da nur weite Leisten verwendet werden und kleine Dämpfer im Absatz sind. Leider hat das Leder nicht immer einen edlen Look… (eben keine Ludwig Reiter Schuhe!). Aber für Ladies, die auf höhere Absätze nicht verzichten möchten, kann das eine Alternative sein. (Einfach einige Paare zum Test schicken lassen.)
Übrigens: (gute) Schuhe entscheiden bei so vielen Frauen über die (gute) Laune…
Ein schönes Wochenende
28. Oktober 2011 um 23:36
Das verstehe ich nicht. Sie finden es nicht korrekt, sich der Schönheit wegen beim Essen zu kasteien (lies: Abnehmwahn), aber kasteien ihre Füße bzw. ertragen nicht unerhebliche Schmerzen beim Gehen, nur der Schönheit wegen?
Sneaker helfen. Schöne Lederschuhe in flacher Ausführung sind derzeit auch in vielerei Variationen zu haben, vom Slipper bis zum Stiefel. Manches davon sieht in meinen Augen durchaus damenhaft aus.
29. Oktober 2011 um 7:39
Ach je … dann bin ich also nicht alleine. Mir können die Füße auch in den allerbequemsten flachen Schuhen nach einer Weile wehtun (“Fühl mich, als würde ich auf Messern laufen”), bin am Forschen, wie das alles zusammenhängt. Angeblich gibt es in der Nähe von München einen supergenialen “Einlagenfertiger”, der hauchdünne Teile produziert, die man auch in normalen Schuhen tragen kann. Kennt den irgend jemand zufällig?
@keks: wer sagt denn, daß der Abnehmwahn zu Schönheit führt??? Fröhliche krümelige Grüße!!!
29. Oktober 2011 um 12:42
Naja, wer sagt denn, dass hohe Schuhe zu Schönheit führen? Ich würde beides – Abnehmwahn wie hohe Schuhe – als Weg zu ästhetischem Mehrwert – verneinen ;).
29. Oktober 2011 um 14:07
Schuhe sollten der Fortbewegung dienen. Andere Zwecke (Herbeiführung von Erfolg, Beischlaf etc.) sollten hintangestellt werden.
29. Oktober 2011 um 15:01
Solche Füße hab ich auch. Es gelang mir früher, sie in ultrahohe Schuhe zu quetschen und damit sogar ganzenTage im Labor zu stehen.
Mittlerweile bin ich auf Think! Schuhe gekommen, über den Mann, der einen Stehberuf hat. Viele Modelle haben eine Korkei
nlage, herausnehmbar, aber wer will das schon. Man geht herrlich darin und sie haben auch Modelle mit Absatz. In Tiggers haben auch meine breiten Füße Platz. Einlagen haben sie allerdings nicht.
Schuhseidel in Schwabing hat Think.
Ich bin auch gerne Kuchen, berufsbedingt.
Mein Blog ist ein endloser Notizzettel. Twittern wäre mit zu hektisch.
Kommentare habe ich hauptsächlich aus dem Bereich kleine, blaue Pillen.
Gegen Traurigkeit habe ich leider nichts, außer vielleicht warm baden, backen und spazieren gehen.
29. Oktober 2011 um 16:14
Think! ist prima, und auch einiges (Vorsicht vor ein paar sehr häßlichen Modellen) von Arche (Hohenzollernstraße) und evtl. fänden Sie auch was bei Thierry Rabotin. Diese Firmen fertigen in Europa und es wird ungiftig gefärbt.
Hilfreich finde ich barkingshoesdog.com, ein nicht werbefreier Blog, aber die Frau hat Ahnung.
Es fehlt an einem “Bequemschuhladen” der modern ist und schöne Schuhe einkauft.
Mit 62 trage auch ich Boden und dazu gewiß keine graubeigen Treter aus einem dieser verschnarchten Läden.
Es ist ein Drama. Vor allem für die ungern shoppenden.
29. Oktober 2011 um 19:41
Meine Füße gehören Gott sei Dank nicht zu den problematischen, aber so hohe, enge Schuhe wie früher kann ich über mehrere Stunden auch nicht mehr vertragen. Ich erinnere mich mit Staunen, wie ich mit richtig hohen Hacken vom Hermannplatz bis U-Bahnhof Karl-Marx-Platz gerannt bin, als wär es nichts. Damals gab es noch keine Rennen in hohen Hacken – das wäre die einzige Sportart gewesen, in der ich mir echte Chancen hätte ausrechnen können.
In flachen Schuhen fühl ich mich auch wie Winifred (aus dem Dschungelbuch), darum trag ich sie in der Öffentlichkeit nicht. Zuhause, im Garten und beim Putzen trag ich Crocs, die ich sehr bequem finde. Espadrilles trage ich, wenn es sehr heiß ist, ums Haus herum – die einzigen flachen Schuhe, die ich gern trage. Aber was zur Arbeit???
Für mich ideal sind die Schuhe von Teva Naot. Sie haben inzwischen wirklich hübsche, Modelle, sie haben die für mich genau richtige Höhe, und für mich sind sie ein akzeptabler Kompromiß zwischen bequem und schön.
http://www.tevanaot.co.il/
Die vielen Sandalen, die es bei Teva Naot gibt, trag ich nicht – meine abscheulichen Zehen verberge ich vor der Welt :-) aber die Pumps-Variationen mit halbhohem Absatz und sehr bequemer Sohle trage ich gern, wenn ich weiß, daß ich stundenlang laufen und stehen muß.
http://vimeo.com/16424758
Der Werbespruch der Firma ist übrigens: Unter uns – du siehst am besten aus, wenn du dich wohlfühlst…
Trotzdem trage ich zu Einladungen etc immer noch unvernünftige Schuhe… und bin froh, daß das noch klappt. Ich finde, mit hohen Pumps oder Stiefeln sehe ich einfach besser aus. Und die drei, vier Stunden, bis die Füße sich darüber beschweren – die nutz ich einfach aus.
30. Oktober 2011 um 17:49
bei den Schuhen hilft es wohl nur, diverse Marken auszuprobieren. Ich werfe mal El naturalista, Art und Neosens in den Raum. Bei Neosens könnte man auch ruhig mal bei den Herrenschuhen schauen, da gibts viele schöne, elegante Schnürschuhe (ich mag Budapester eh sehr gerne). Sehr empfehlen kann ich auch diesen Thread in einem Forum:
http://beautyjunkies.inbeauty.de/forum/showthread.php?t=83597
da werden diverse Maken diskutiert und auch nach Kauf berichtet, wie sie ausfallen und für welchen Typ Fuß sie sich besonders eignen.
Die Teva Navot Schuhe finde ich auch schön, kannte ich noch nicht. Diese hier:
http://www.tevanaot.co.il/women/item/101-karetu
könnte ich mir gut zu dem Boden- Kleid vorstellen.
31. Oktober 2011 um 11:32
Ich habe das Problem neuerdings auch und Umfragen im Freundeskreis und Gespräche mit dem Physiotherapeuten haben ergebn, dass eventuell tatsächlich die Schuhauswahl ausschlaggebend ist. Nun ist wahrscheinlich nicht jeder “Bequemschuh” für jedes Fußproblem geeignet und die ästhetischen Werte variieren je nach Geschmack. Aber es müsste sich was finden lassen? Bei einer Freundin reichte schon der Fokus auf Paul Green, einige andere wurden bereits genannt, Vabeene fehlt vielleicht noch und vor allem, zum bestellen und damit ausprobieren: http://www.deerberg.de/catalog/category/56/damen/schuhe
31. Oktober 2011 um 12:15
vergessen: die canadischen + amerikanischen blogs zeigen bereits “oxfords” zu rock und kleid. entweder mit dem absatz der männerschuhe oder einen ticken höher (nicht hoch). schön auch in wildleder und mit dickeren und/oder farbigen strümpfen.
6. November 2011 um 20:49
Schuhe:
Nach einigen Jahren schmerzfreien Gehens in Think-Schuhen tun die’s auch nicht mehr ganze Tage. Mittlerweile sind für mich die Schuhe der Wahl Trippen aus Berlin; kriegt man nur in wenigen Läden, wenn, ist die Auswahl klein.
Am besten zum Anlass nehmen, mal nach Berlin zu fahren. Übrigens gibt es dort auch einen eigenen Trippen-Outlet-Shop.
10. November 2011 um 17:43
Bei uus in Kölle jippt es die auch.
http://www.chicbelgique.de/trippen/