Journal Donnerstag, 9. Februar 2012 – Rom und eine alternative Jugend

Freitag, 10. Februar 2012 um 6:31

Bitte schauen Sie sich unbedingt die sensationelle Hande, aka vinoroma an, wie sie den Menschen von CNN Rom zeigt (klick auf Bild).


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Interessanter wird’s nicht. Korrekturgelesen (mich mit der Aussicht motiviert, dass es das allerallerletzte Mal ist, dass ich diese 200 Seiten lese), Abteilungsbesprechung mit Bekanntgabe der Zukunft, Ergebnisse meiner Korrektur und des professionellen Korrektors besprochen, Ergebnisse dieser Besprechung dem Dienstleister durchgegeben.

Und dann war es schon wieder zu spät für Sport (das ist es bei mir allerdings schon um 19 Uhr, da ich keine Lust habe, erst zum Schlafengehen nach Hause zu kommen). Sporttasche wieder ungenutzt heimgetragen, zumindest noch eine Lammkeule für das geplante Samstagsschmorlamm eingekauft.

Obwohl auch der Mitbewohner lange und heftig arbeiten musste, schaffte er es, ein Linsengericht zuzubereiten in der einen Stunde, die er früher als ich heim kam.

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Mal wieder Post von der Deutschen Rentenversicherung. Wie vermutlich die meisten Adressaten war ich beim Eingang der ersten Formulare reichlich verschreckt gewesen, da dieses Amt von mir hauptsächlich die Unterlagen haben wollte, die ich bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich genau bei dieser Deutschen Rentenversicherung vermutet hatte. Aus irgendeinem Grund habe ich die vielen Durchgänge dieses Spaßes bislang ohne einen einzigen Behördenbesuch geschafft. (Wenn ich auch beim Lesen von Frau Nessys Erfahrungen vermute, dass mir etwas entgangen ist.) Gelernt habe ich in diesen Jahren, dass ich zurecht jeden verdammten Lohnzettel meines Leben aufgehoben hatte: Die Deutsche Rentenversicherung wusste von vier Jahren meiner fest angestellten Erwerbstätigkeit nichts. Außerdem glaubte es mir nicht ohne Weiteres, dass ich die beiden Jahre vor meinem Abitur 1986 zur Schule gegangen war.

Zunächst war ich also gestern erleichtert, weil diesmal keine Formulare beilagen. Dann sah ich die 17 Seiten des Schreibens („Rentenauskunft – kein Rentenbescheid“) durch – und stellte fest, dass die Deutsche Rentenversicherung, Abteilung Internationale Aufgaben und Beratungsdienst, eine ganz andere Erinnerung an meine Jugend hat als ich. Auf Seite 13, „Versicherungsverlauf zur Rentenauskunft“, heißt es, dass ich mich zwischen 1983 und 1986 (also im Alter zwischen 14 und 18) insgesamt 24 Monate im Vereinigten Königreich aufgehalten habe. Das ich zum erstem Mal mit 19 betrat, bei einer Chorreise nach Schottland. Oh dear. Dann werde ich wohl mal bei diesem Servicetelefon anrufen.

die Kaltmamsell

10 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 9. Februar 2012 – Rom und eine alternative Jugend“

  1. Sarah meint:

    Vielen lieben Dank für das Video, Frau Kaltmamsell!
    Übrigens denke ich mir auch in diesem Jahr, dass das kein Zufall sein kann, dass Sie immer um diese Zeit so viel Arbeiten und Korrektur lesen. Das kommt mir doch sehr bekannt vor…
    Nunja; wie jedes Jahr heißt es da wohl durchhalten und auch den letzten Fehler finden. Wenn dann der Mitbewohner noch so herrlich kocht und sich vielleicht doch noch ein Einsatz für die Sporttasche finden lässt, dann wird das Ding auch in diesem Jahr fertig.

    Herzliche Grüße
    Sarah

  2. excellensa meint:

    “If it grows together it goes together”.
    Danke, ich hatte das gestern ganz verpasst. Der Wunsch, nach Rom zu reisen und bei vinoroma etwas über Wein zu lernen, ist mal wieder ein Stückchen gewachsen.
    Und Danke fürs Bloggen.
    excellensa

  3. Richard meint:

    nach gänseblümchen nun dieses romvideo – einfach toll und dann auch noch linsengericht vom M. welches dito gestern meine Mitbewohnerin (ja Vorspeisenplatte lesen färbt ab) von mir nach einem rezept von “der Mut anderer” unter größten bedenken – äh linsen assoziation an häufigkeit in der kindheit – vorsichtig probierte und dann ratz-fatz mit den selbstgemachten spatzen aber sowas von aufaß? (auf gegessen hat)
    für diese wiedererkennungswerte, man ist nicht allein in der galaxis, danke ich.
    an hande welche mir über ihre hinweise hier immer mal wieder nahe gebracht wird ein grosses kompliment, das romgefühl welches sich seit ca. 1980 durch mehrere besuche in mir aufbaute, ist voll rüber gebracht. chapeau

  4. Frau-Irgendwas-ist-immer meint:

    Ich-will-SOFORT-nach-Rom!!! *quengel*

  5. die Kaltmamsell meint:

    Ich hatte bereits an die Gründung einer Selbsthilfegruppe gedacht, Sarah: Treffen im August, um Kräfte für die neue Runde zu schöpfen.

  6. iv meint:

    Oh, das mit der Rentenversicherung relativiert ein wenig die italienische Administrations-Achterbahn, die mir schlaflose Nächte macht. Wahrscheinlich doch alles ganz normal.

  7. die Kaltmamsell meint:

    Ach, iv, ausländische Herkunft allein ist ja schon Quell großen Behördenspaßes. Ich erinnere mich gerne an den fast gesamten Tag, den ich bei der letzten Erneuerung meines Reisepasses in der Verwaltung meiner deutschen Geburtsstadt verbrachte: Ich musste widerlegen, dass mein Vater mein Stiefvater sei. Stellte sich als ein Fehler heraus, der sich bei der Umstellung auf ein neues IT-System eingeschlichen hatte.

  8. stattkatze meint:

    Rom: Ach. Schön. Danke.

    Rente: Alle vermeintlich wichtigen Zettel aus deiner Vergangenheit schnappen und *hingehen* , es gibt jeden Orts eine Bürohilfsdienststelle. Die füllen dir alles aus, und machen alles richtig, und wenn nicht, ist es nicht deine Schuld. Dauert max. 30 Minuten und ist danach für immer vorbei.

  9. Julia meint:

    @stattkatze: sicher? aber dann lauert das finanzamt. meine neueste (stark geraffte anekdote): dank einer kurzfristigen doppelten haushaltsführung und wegen unterschiedlicher nachnamen hat das finanzamt münchen einfach mal angenommen, wir würden in scheidung leben und uns deshalb getrennt veranlagt. nachdem wir das mehrmals bei verschiedenen leuten angemahnt hatten (“ach, sie leben jetzt wieder zusammen???”), wurden die beiden alten steuerbescheide durch zwei (!) neue ersetzt, hinzu kommt jetzt noch ein wieder gemeinsam veranlagter (allerdings inkorrekter, aber egal…). wir haben jetzt also 5 steuerbescheide für ein jahr. und mehrere mahnungen über die in den falsch ausgestellten steuerbescheiden erhobenen rückzahlungen. to be continued… da muss man doch kein verschwörungstheoretiker sein, um dahinter irgendeinen größeren plan von aliens zur bevölkerungszermürbung zu wittern, oder?

  10. Jan Ostemor meint:

    Ich fand die Rentenversicherungs-Damen und -Herren ziemlich umgänglich.

    Bei der persönlichen Abgabe des Fragebogens stempelte mir der Pförtner mal eben schnell den Identitätsnachweis ab. Statt danach den Fragebogen entgegenzunehmen meinte er, eine Beraterin sei gerade frei, die könnte direkt drüberschauen.

    Eine Minute später blätterte die Beraterin durch den Fragebogen und die Unterlagen, fragte hierzu und dazu was, verlangt für einen Zeitraum noch einen Nachweis “wo soll ich den denn herbekommen?” “Fragen sie ihre Krankenkasse, die heben sowas Jahrzehnte auf” (stimmt) und der Besuch war zu ende.

    Ich muss allerdings gestehen, dass ich schon zu Schul- und Studienzeiten pingelig Nachweise über Ausfallzeiten gesammelt und eingereicht habe. Sowas passiert, wenn der Vater Buchhalter ist und auf Ordnung beim Papierkram pocht.

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