Journal Freitag, 24. Februar 2012 – ein durchschlenderter freier Tag
Samstag, 25. Februar 2012 um 8:08Ein freier Freitag, und mir wurden schönster Sonnenschein sowie milde Winde geboten – herrlich. Ich nutzte die Gelegenheit (dahinter steckt ja dieser leise Zwang: nutzennutzennutzen, wenn ich schon mal, sonst kann ich ja nie etc. etc.), die freitagvormittägliche Stepaerobicstunde meines Vorturnfavoriten zu besuchen und hatte viel Spaß.
Schlendern in der wundervollen Luft, die halb München umgehend ins Eisessen ausbrechen ließ.
Blick von der Wittelsbacher Brücke auf noch winterlich lange Mittagsschatten und sich eilig verwässernde Schneeflecken.
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Wollte die Gelegenheit nutzen (da, schon wieder), mir die von Herrn Padrone so gerühmten Weißwürste der Metzgerei Bauch zu holen und spazierte hinaus ins Schlachthofviertel. Um dort vor verschlossenen Türen zu stehen: Die Metzgerei ist nur bis 13 Uhr geöffnet, am Samstag sogar nur bis 9.30 Uhr.
Nun war ich aber schon auf Weißwürste eingestellt, daheim kühlte bereits ein Weizen dazu vor sich hin. Also ließ ich mich mit dem Bus bis kurz vor die Haustür am Sendlinger Tor fahren, wo ich welche in der Metzgerei Weiß besorgte – wenn die Metzgerei schon so heißt. Waren auch ganz in Ordnung.
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„Wir, die Netzkinder“ – dieser Artikel auf Zeit online wurde vielfach durch meine Ecke des Internets gereicht. Und auch wenn ich 14 Jahre älter bin als der Autor, identifiziere ich mich mit allem. Na – vielleicht nicht ganz mit allem. Zwar kenne ich das:
Wir sind es gewohnt, dass unsere Rechnungen automatisch bezahlt werden, solange unser Kontostand es erlaubt. Wir wissen, dass wir nur ein Onlineformular ausfüllen und einen Vertrag unterschreiben müssen, den uns ein Kurier liefert, wenn wir ein Konto eröffnen oder den Mobilfunkanbieter wechseln wollen. Dass sogar ein Kurztrip auf die andere Seite von Europa inklusive Stadtrundfahrt innerhalb von zwei Stunden organisiert werden kann. Deshalb sind wir, als Nutzer des Staates, zunehmend verärgert über seine archaische Benutzeroberfläche. Wir verstehen nicht, warum wir für die Steuererklärung mehrere Formulare ausfüllen müssen, von denen das zentrale mehr als einhundert Fragen beinhaltet. Wir verstehen nicht, warum wir einen festen Wohnsitz (absurd genug, so etwas überhaupt haben zu müssen) erst förmlich abmelden müssen, bevor wir uns an einem anderen anmelden können – als könnten die Behörden diese Sache nicht auch ohne unser Eingreifen regeln.
Doch mir ist sehr bewusst, dass nicht alle so sind wie ich, und dass vor allem Behörden sehr lang brauchen, bis sie neue technische Möglichkeiten nicht nur wahrnehmen, sondern auch einsetzen.
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Wenn man nicht fernsieht, verpasst man auch mal was. Zum Glück lässt meine Twittertimeline nichts aus, und so hatte ich schnell den Verdacht, dass ich „Leute, Leute!“ sehen hätte sollen. Wie gut, dass es die 2DF-Mediathek gibt. Ein paar Tage lang können Sie hier diese bösartige Sendung noch sehen. (Hey, ich habe mich schließlich schon über Monika Gruber gefreut, als sie gerade mal ein paar Zehntausend Menschen in Bayern kannten.) Nach diesen paar Tagen nicht mehr, weil das ein unredlicher Vorteil gegenüber den Privatsendern wäre, die nichts von meinen Rundfunkgebühren bekommen – wenn ich das richtig verstanden habe. Nicht verstanden habe ich, warum ich selbst keinen Vorteil davon haben soll, Rundfunkgebühren zu zahlen, aber das ist vermutlich mal wieder völlig idiotischerweise aus der Perspektive des Kunden, Bürgers und Geldgebers gedacht.
Zum Schluss macht sie noch Diätwerbung. Danke für die Einführung des „BMI, Brain Mass Index“: „Wenn mein Gewicht über meinem IQ liegt, dann bin ich anfällig für Promi-Diäten.“
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Das sieht aber mal gut aus! (UND Emma Thompson spricht die Königin.)
Dieses Problem mit schönen Kleidern kenne ich übrigens. Nur halt nicht beim Bogenschießen, sondern bei nicht minder heroischen Tätigkeiten wie dem Angeln nach einer Tasse aus einem Regal über Kopfhöhe.
via wirres
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Den Abend mit einer der Freundinnen, die ich viel zu selten sehe, bei seychellesischem (seychelloisem?) Essen verbracht: Hühnersuppe mit Avocado und Chilli – sehr köstlich wärmend knoblauchig; Garnelencurry – für sich reiße ich mich nicht um Garnelen, aber in einem Curry mag ich sehr ihre saftig knackige Textur als Kontrast zu den anderen Curryzutaten.
die Kaltmamsell7 Kommentare zu „Journal Freitag, 24. Februar 2012 – ein durchschlenderter freier Tag“
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25. Februar 2012 um 9:32
Danke für den Hinweis für “Leute, Leute”. Und den Trailer. (Was man alles verpassen würde, würde man keine Blogs lesen…)
25. Februar 2012 um 10:21
Die Weißwürste von der Metzgerei Bauch sind wirklich hervorragend. Unbedingt nochmal vorbei schauen. Wenn man da morgens vorbei fährt, glaubt man, dort findet ein Großeinsatz der Münchener Polizei inkl. Notärzten statt: Offensichtlich kauft die ganze Polizei und sämtliche Krankenwägen dort ihre morgendliche Brotzeit. Die Weißwürste kann man sich übrigens auch einschweißen lassen, dann bleiben sie ein paar Tage frisch. Wir haben damit schon mal Freunde in Berlin sehr glücklich gemacht.
Die Gruberin habe ich leider am Dienstag auch verpasst und am Mittwoch via Mediathek geschaut. Sehr gelacht, u.a. auch über die Neubauer-Diät-Parodie oder über den österreichischen Truthahn Mörtel. Sehenswert!
25. Februar 2012 um 16:48
da weiss ich doch glatt, weshalb ich nicht im kleid schiesse ;-)
danke für den filmtipp. freue mich als bogenschützin riesig darauf!
25. Februar 2012 um 19:13
Das mit dem Rockheben sieht doch gar nicht so problematisch aus – ok, für die anderen.
25. Februar 2012 um 21:34
Da sieht die Isar fast ein wenig apokalyptisch aus mit dem Heizkraftwerk am Horizont. Lässt mich irgendwie an die Landschaften von Radziwill denken.
26. Februar 2012 um 18:02
Die Gruberin ist eine Wucht.
Und gut ausschauen tut sie obendrauf auch noch.
Im Kaiser von Schexing war sie prima.
Ich freu mich, dass sie jetzt bundesweit zu tun hat.
2. März 2012 um 14:10
Metzger Bauch mag bekannt für seine gute Weißwurst sein, mich hat sein Produkt nicht sonderlich überzeugt. Herr Wallner, Gaststätte Großmarkthalle, liefert eine weitaus schmackhaftere Wurst. Ich habe am Donnerstag, den 1.2.2012 die Weißwürste beider Metzger gegessen. Bauch’s Wurst war, im Gegensatz zu Wallner’s, kompakt und fest mit einem deutlichen Zitruston der fast schon unangenehm zu spüren war und das Brät ließ sich auch schlecht aus dem Saitling schälen. Ihre Vorspeisenplatte gefällt mir.