Wasserstand

Donnerstag, 15. März 2012 um 10:37

Irgendwas ist immer, und wenn nicht von selbst, dann wird nach etwas gesucht.

Gedankenverlorene Leichtigkeit kenne ich nur als Ausnahmemoment, ca. alle zwei Jahre. Dann erschrecke ich, bei einer Hybris ertappt. Und scanne automatisch nach einem Mangel, einer Verfehlung, die mich wieder erden.

Konstantes Unbehagen, der rote Faden des Selbstekels – es bereitet mir keinerlei Mühe, das zu rechtfertigen.

Ein ungemein komplexes Anspruchs- und Erwartungssystem als Existenzgerüst, die Quellen sind längst verschüttet. Dadurch kostet allein schon Leerlauf Kraft (siehe Taskmanager eines Rechners), an manchen Tagen bis zur Erschöpfung.
Der besondere Trick: Dieses komplexe System ist in sich widersprüchlich, das erst garantiert, dass wirklich immer irgendwas ist.

Als da wahllos wären:
– Immer noch nicht um neuem Handyvertrag gekümmert
– Kalender nicht aufgehängt, steht blöd an der Wand
– Pfandflaschen nicht weggebracht
– Projektmüll nicht abgelegt
Und was immer geht: Der Rockbund kneift. Das hat er schon mal nicht getan (genau einen halben Tag lang vermutlich, aber egal). Hier setzt das gegenläufige Wertesystem ein: Hast du sonst keine Probleme, dass du deine Energie in Frauenfeindlichkeit stecken kannst?

Sprich: Derzeit alles bei normal Null hier.

die Kaltmamsell

13 Kommentare zu „Wasserstand“

  1. lihabiboun meint:

    Ach liebste Frau Kaltmamsell, Sie arme, was könnte man denn für Sie tun … seien Sie nicht so streng mit sich, das wären Sie einer Freundin gegenüber auch nicht. Nur mit uns selber sind wir oft so hart. NOT GOOD. Können Sie sich nicht ein bißchen die Sonne auf die Nase scheinen lassen und sich einfach büschn pflegen? Ich wünsch Ihnen, daß es bald und schnell wieder weit weg geht von der Null!

  2. rum meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Genau!

    *******************************************************

  3. Anvivi meint:

    Hallo Frau Kaltmamsell,
    Es beruhigt mich zu wissen es geht nicht nur mir so. Trotzdem hoffe ich für Sie und auch für mich auf eine wundersame Entspannung der inneren Dratseile.
    Gemäß dem schönen Spruch:

    When too perfect,
    Lieber Gott böse.

    Alles Gute

    Naomi

  4. Beate meint:

    … Sie kreisen zur Zeit ganz schön um sich selbst rum.
    Das wird doch auf die Dauer fad, oder?

  5. Alessa meint:

    Ja, am Ende wirft man sich dann genau dieses eigene Denken wieder vor und fragt sich, ob man keine andere Probleme habe, und die Katze beißt sich selbst in den Schwanz. Das Selbstentwertungs-Perpetuum-Mobile.

  6. die Kaltmamsell meint:

    Ich sehe schon, Beate, Alessa: Sie kennen das Spiel.

  7. walküre meint:

    Leider verstehe ich Sie besser als mir lieb sein kann. Und derzeit besonders.

  8. Beate meint:

    Und wie ich das kenne!

  9. Julia meint:

    Ernst gemeinte Frage: Ist das ein Frauending? Haben Männer auch solche Selbstzweifel und überhöhten Ansprüche, die sie glauben, nicht erfüllen zu können? Mir scheint beim Lesen der entsprechenden Posts und Kommentare häufig, dass Frauen besonders dazu neigen u. frage mich, worin das begründet ist (oder trauen nur wir uns, auch mal darüber zu sprechen?).

  10. Talamascka meint:

    oh, diese Kalender steht auch noch auf meinem Zettel, die vielen anderen Dinge zähle ich lieber nicht auf.
    Was solls, draussen ist Frühling oder Sommer?

  11. Sebastian meint:

    @Julia
    Ja. Doch. Schon. Auch.
    Also das. Haben. Wir.

    Darueber sprechen?

    Och. Steht doch.
    Hier schon. Alles.

  12. Indica meint:

    Willkommen im Club, Frau Kaltmamsell. Aber wir arbeiten alle dran, nicht wahr?

  13. Jutta meint:

    Es gibt diese Tage, bzw. Wochen oder auch Monate in denen man von einer Unzulänglichkeit in die nächste rutscht und eigentlich immer etwas zu mornieren hat.. allerdings stellt sich von zeit zu zeit auch mal eine angenehme ruhe ein, in der alles an seinem platz ist… bis diese dann wieder zu dröge und langweilig wird und man dem Drang nach veränderung nachgibt..

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