Sommerferien im April

Samstag, 28. April 2012 um 8:46

Urlaub hin oder her (zwei Wochen ab gestern): Freie Freitage sind immer ein besonderes Bonbon. Und dann war ja noch am Donnerstag der Sommer ausgebrochen (wenn ich in meinem Blog zurückblättere, scheint das zur Regel zu werden, dieser Sommer im April – bislang leider jedesmal auf Kosten eines programmgemäßen Sommers von Juni bis August). Schon als ich Donnerstagabend heim radelte, verstaute ich Strickjacke und Trenchcoat im Fahrradkorb, und ich begegnete jungen Mädchen in Träger-Shirts und Sandalen, die keineswegs zu frieren schienen.

Gestern Morgen dann nahm ich meinen Morgenkaffee bei offener Balkontür (auf dem Balkon selbst war es mir doch noch zu kühl) und radelte mit offener Jacke zu meiner Lieblingsstunde Stepaerobics nach Haidhausen.


(Jetzt ärgere ich mich, dass ich gestern zu bequem war, zusätzlich zum Telefon auch meinen Fotoapparat einzustecken: Dieses Motiv hätte ich selbst mit meiner Ritschratsch besser eingefangen als mit der Handykamera.)

Nach meinem anschließenden Arzttermin wusste ich gleich gar nicht wohin mit dem sensationellen Wetter: Biergarten? Café? Spazieren? Balkon? Da ich noch nichts gegessen hatte und sehr hungrig war, holte ich mir in der Münchner Türkei an der Goethestraße eine Schale italienischer Erdbeeren (noch bekam ich nur die harte, aber einigermaßen aromatische Sorte) und nach langem mal wieder ein Urfa Pide (viel dünner als das normale Pide, mit Löchern drin und besonderes elastisch). Damit setzte ich mich auf den Balkon und sah den Kastanienblüten beim Aufgehen zu.

Abends spazierte ich mit dem Mitbewohner zum Nachtmahl zu Walter & Benjamin – ich hatte Lust auf Weinentdeckungen (dort gibt es immer eine große Zahl Weine glasweise, schön ausgestellt mit umfangreichen Informationen). Die Entdeckung des gestrigen Abends: Vinha Pan von Luis Pato aus Portugal, der anders war als alles, was ich derzeit daheim habe – dunkle Rose, Duft nach frischem Selbstdreh-Tabak, Beeren. Beim Spazieren entlang den Weinregalen (gibt es ein önologisches Pendant zu to stand ahenny?) entdeckte ich dann einen Weißwein, den mir vor Jahren eine gewisse inspirierende Sommelier aus Italien mitgebracht hatte, den ich sehr gemocht hatte – ohne Hoffnung, ihn in München zu bekommen: Trebbiano Spoletino Antonelli. Von beiden nahm ich gleich mal ein paar Flaschen heim.
An der Kasse wies uns der freundlich Herr Weinverkäufer darauf hin, dass Luis Pato gerade zur heutigen Weinmesse zu Gast sei und deutete auf einen grauhaarigen Herrn am langen Tisch beim Fenster.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Sommerferien im April“

  1. walküre meint:

    Ein absolutes Klassefoto.

    Was den Rest angeht: Gerne gelesen ! (Hier schon Frühstück im Freien, am Nachmittag gestern über 25° bei strahlendem Sonnenschein.)

  2. Ulla meint:

    Heute bereits 30°, wo soll das hinführen! In meinem Profil gibt es etwas zum
    abkühlen :-).

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