Auszeitjournal Donnerstag, 30. August 2012 – Kleinkindbilder
Freitag, 31. August 2012 um 7:51Nach medizinischem Vormittagstermin und Muckibude zum Wochenmarkt Schwanthaler Höhe geradelt (gekleidet wie gestern). Ich hatte einer lokalen Serie in der Süddeutschen Zeitung Hinweise auf einige Wochenmärkte in München entnommen, die ich noch nicht kannte. Mit diesem fing ich an – und handelte mir gleich eine Enttäuschung ein: Gerade mal sechs Stände, von denen zwei zusammengehörten (was wohl keine Ausnahme ist). Mal sehen, welche ich mir noch anschaue.
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Weiter Scans aus Familienfotoalben gesichtet. Hier eine Auswahl von Kleinkaltmamsell-Fotos, die ich sogar selbst mag.
Kleinkaltmamsell mit Papa
Kleinkaltmamsell mit Mama – so lange ist das noch nicht her, dass Kopftuchtragen in Deutschland ganz normal war.
Kleinkaltmamsell im Sportwagen (so hieß das damals) mit Mama und Nachbarskind vor Wohnblock.
Mit hohen Schuhen hatte Kleinkaltmamsell schon damals keine Schwierigkeiten.
Als die Tasten noch mechanisch waren.
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Auf dem Balkon gelesen, bis der angekündigte Regen begann und die Temperaturen zum Sturz ansetzten.
Gebügelt, Abendessen gekocht (Fussili mit Buschbohnen, Tomatensugoresten und gebratenem Knoblauch), die diesjährige Reneklodentarte gebacken, Rezept dafür gebloggt.
22 Kommentare zu „Auszeitjournal Donnerstag, 30. August 2012 – Kleinkindbilder“
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31. August 2012 um 8:07
Ein Bild schöner als das andere, ich kann mich gar nicht entscheiden.
Große Poesie hat auch das mit dem sich in den Mamaschuhen großmachen, neugierig am Mäuerchen hochziehen und über den Horizont gucken. Da ist eine ganze Geschichte drin. Kleines großes Kino.
31. August 2012 um 8:43
Das ist ganz HERZALLERLIEBST.
31. August 2012 um 8:46
So herzige Bilder!
31. August 2012 um 9:22
Mein Favorit ist das im *Sportwagen*. Die flatternde Wäsche, das Dirndl, die Autos im Hintergrund… Irre, noch gar nicht lange her und dennoch eine KOMPLETT andere Zeit.
Guter Hinweis, mit dem Kopftuchtragen!
31. August 2012 um 9:25
Lack-Regenmäntel! Das schickt mich direkt auf eine Zeitreise. Bei uns gab es dazu passende Hüte, die nicht ganz so kleidsam waren wie das Kopftuch Ihrer Mutter.
31. August 2012 um 9:28
Hach, werde bei solchen Kinderfotos schwach. Einfach süß. Der tolle rote Kinderwagen ist Revival-verdächtig. :-)
31. August 2012 um 9:51
OMG. Ich spüre den Teppich unter den Fingern und ich höre die Wäsche auf dem Ständer flattern – und dieser harte Korbstuhl!!! Was ich mich allerdings IMMER frage: Die Menschen auf Bildern aus einer bestimmten Zeit sehen immer gleich aus, nehme ich Bilder aus den 40er Jahren: egal ob aus der eigenen Familie oder vom Flohmarkt oder sonstwas – alles eins. Oder die 20er oder die 50er oder die 60er … Woran liegt das?
31. August 2012 um 10:37
Das Sportwagen-Foto ist ja großartig. Farben, Komposition, Linienführung, Dynamik und Stillstand, wunderbar.
31. August 2012 um 10:52
Besserwisseritis treibt mich dazu, es zu schreiben: Die Tasten sind auch heute noch mechanisch! (Beim PC entfällt zwar der mechanische Tintenteil, aber für die Tasten braucht man schon noch Fingerdruck/ mehr als Gedankenkraft.) Tolle blaue Babyaugen!
31. August 2012 um 11:54
Thema Bauernmarkt: noch ist Ferienzeit, da sind nicht alle Händler präsent. Lt. Familienmeinung ist der am Mittwoch Vormittag an der Mariahilfkirche wesentlich besser beschickt.
Die Fotos sind wohl generationstypisch – die Kleidung, die Farben, die Autos im Hintergrund…. mir sehr vertraut, das alles, und trotzdem weit weg.
31. August 2012 um 15:04
Dieses “Sportwagen”-Foto … ich glaube, ich kann fast eine Kopie davon mit mir liefern. :-) Jedenfalls in meiner Erinnerung. Muß gleich mal suchen.
31. August 2012 um 15:42
Ja, die Lackmäntel: ich erinnere mich sehr genau, wie super stolz ich war, als meine geliebte Großmutter mir damals in einem Stuttgarter Laden eine Knautschlacklederhandtasche kaufte, sie sich selber in einem Bekleidungsladen einen roten Lackmantel. So wandelten wir beglückt und top-modern die Königsstrasse entlang.
Und schon witzig, wie Generationen von Mädchen es faszinierend fanden die hohen Schuhe der Mütter auszuprobieren.
31. August 2012 um 16:14
Ich mag das Schreibmaschinenbild. Das ist ja komplett mit Diktiergerät!
31. August 2012 um 16:20
zauberhafte kinderbilder haben sie da in ihrer sammlung!
ihre mutter trägt aber das kopftuch mehr so grace kelly mäßig mit dem heißen lackmantel, nicht etwa bäuerlich oder gläubig.
31. August 2012 um 17:05
ach ja, sportwagen. da hab ich auch schöne bilder, die muß ich mal suchen. einstweilen erinnerte mich das an das kopftuchmädchen, das ich einmal war.
31. August 2012 um 17:07
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Made my day
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31. August 2012 um 19:00
Ich mag die Bilder in den Highheels! Bei diesen Fotos mit dem ganzen siebziger Jahre Charme bekommt man Lust, mal selbst wieder im Familienalbum zu schmöckern. Eine Freundin von mir hat neulich den Olympia-Dackel, das Maskottchen von 1972, in einer alten Kisten wiedergefunden. *hach*
1. September 2012 um 11:40
Wie schön.
So klar und ohne Ablenkung sind die Bilder.
Stilsicher, wie alles hier.
Fotographiert el padre heute noch?
1. September 2012 um 23:25
Ich werd verrückt, die Bilder ähneln tatsächlich meinen eigenen. Entschuldige, aber ich MUSS die, die ich bei Flickr eingestellt habe, einfach verlinken. Leider weiß ich nicht, wie man sie kleiner macht.
http://www.flickr.com/photos/rungholt/7168801823/in/set-823659
http://www.flickr.com/photos/rungholt/7608921044/in/set-823659
http://www.flickr.com/photos/rungholt/7608921184/in/set-823659
Die Bilder, wo ich in der Sportkarre sitze und größere Kinder mich bestaunen, existieren auch noch irgendwo. Mamas Schuhe – oh ja. Und der Korbstuhl!
Das ist ja fast gespenstisch. Dabei bin ich doch eindeutig älter als Kleinkaltmamsell.
Ja, es war eine gänzlich andere Welt. Ich spüre ihr gerade sehr nach. Auf einmal kommen mir ganze Erinnerungsblöcke – ein altes Pixibuch, das ich als Kleinkind auswendig wußte, ist auf einmal wieder da. Es existiert sogar im Internet. Ich bin versucht, es zu bestellen, in der Hoffnung, noch ein paar Synapsen zu befeuern.
Oh, und ein Kopftuchmädchen war ich selbstverständlich auch.
http://www.flickr.com/photos/rungholt/37303077/in/set-823659
Ich weiß noch genau, wie meine Mutter mir erklärte, warum eine unverheiratete Frau Frau und nicht mehr Fräulein genannt werden wollte. Das war bei uns im Treppenhaus. Es war mir neu, daß Fräulein abfällig aufgenommen werden könnte. Es war für mich ein Ehrentitel.
Entschuldige, will Dir nicht die Kommentare zumüllen. Ich muß selbst mal was dazu schreiben.
Aber die Bilder sind wirklich schön. Süddeutsch, etwas später, aber dieselbe geologische Schicht. Eine Zeit des Umbruchs, wie wir im Nachhinein erkennen.
2. September 2012 um 7:51
Ich stelle die Bilder zum Abgleich einfach hier herein, Lila (es gibt bei flickr die Funktion “View all sizes”, mittlerweile unter dem rechten Mouseclick auf das Bild versteckt; da gibt es die Bilder in Klein).
2. September 2012 um 11:14
Das erste mit dem krabbelnden Papa ist ja wirklich verblüffend ähnlich. Vielleicht gab es da mal irgendein prominentes Vorbild für das Motiv, das man dann gerne nachgestellt hat? Eventuell Peter Alexander mit Töchterchen auf dem Teppich in Lugano?
3. September 2012 um 12:24
Damals war eher die Monacofamilie das Vorbild für die Fotos. Vielleicht findet jemand das Krabbelfoto mit Caroline.
http://daserste.ndr.de/royalty/monaco/erste5824_p-5.html#blaettern