Auszeitjournal Sonntag, 26. August 2012 – Brot und Regen
Montag, 27. August 2012 um 8:15Genüsslich ausgeschlafen, genüsslich Milchkaffee aus frisch gemahlenen Bonanza-Bohnen getrunken.
Der Himmel war stark bewölkt, aber das steht einer Schwimmrunde im Freibad ja nicht im Wege. Zum Schyrenbad geradelt, 2.800 Meter geschwommen – ich bin ziemlich stolz darauf, dass ich wirklich aufhörte, als ich keine Lust mehr hatte und nicht auf Biegen und Brechen meine 3.000 Meter abschwamm.
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Für den Tag angezogen sah ich so aus:
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Zum Frühstück briet ich amerikanische Buttermilch-Polenta-Pfannkuchen. Durch die Polenta hatten wir deutlich mehr zu beißen als bei klassischen American Pancakes. Die ich weiterhin lieber mag.
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Es war ja bloß, weil ich noch ein Kilo Manitoba-Mehl hatte, das Mindesthaltbarkeitsdatum längst überschritten. Als ich es einerzeit im Laden der Hofbräuhausmühle entdeckte, griff ich sofort zu: Damals begegnete es mir in vielen Brotrezepten, und überall wurde darauf hingewiesen, dass es schwer zu bekommen sei. Sobald das Mehl in meinem Küchenschrank stand, begegnete mir natürlich keine Verwendung mehr. Nun musste es weg, ich entschied mich für das Pane Valle Maggia bei Petra, nach ihren Erfahrungen allerdings mit nur 20 Gramm Hefe (war immer noch zu viel, der Teig sprengte bereits nach einer Stunde die Schüssel). Und das nächste Mal nehme ich auch einen Tick weniger Wasser; mit Rührteig bringe ich kein Stretch&Fold zustande.
Begleitet wurde mein Brotbacknachmittag von heftigen Regengüssen, unterbrochen oder untermalt von Sonnenschein; leider haben wir keine Fenster Richtung eventueller Regenbögen. In den Gärphasen des Teiges las ich endlich The Hunger Games – ein ziemlich schlichtes Jugendbuch, oder? Ich bekam große Lust, mal wieder Frank Herberts Dune zu lesen.
Beim Einschieben der Wassertasse (ersetzt in meinem konventionellen Backofen die Bedampfung) kam ich ganz kurz mit dem Handballen an den Backofenboden; das reichte für eine heftige Verbrennung. Auf mein Jammern bei Twitter riet mit der ehemalige Rettungssani Konstantin von Brandsalbe ab (“dummes Zeug”) und statt dessen zu Eiswürfel/Eiswasser, eine halbe Stunde lang. Ein großartiger Rat: Der Eiswürfel, den ich mit Hilfe eines Geschirrtuchs auf die Stelle presste, stoppte den sonst gewohnten Ablauf mit bösem Schmerz und Brandblase.
Das Brot, auf dem Pizzastein gebacken, war ein Volltreffer, riesig und saftig.
Allerdings nur das erste: Das zweite, das ich samt Gärkorb im Kühlschrank geparkt hatte, fiel beim Stürzen auf den Backstein zusammen und ging beim Backen eher in die Breite als in die Höhe.
Außerdem beobachtete ich zum wiederholten Mal eine unerwünschte Erscheinung: Das Brot kam mit krachender Kruste aus dem Ofen, doch als ich es nach dem Abkühlen anschnitt, war sie deutlich weniger knusprig. Liegt das an der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung? An zu schnellem Abkühlen?
die Kaltmamsell9 Kommentare zu „Auszeitjournal Sonntag, 26. August 2012 – Brot und Regen“
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27. August 2012 um 9:22
Guten Morgen!
Da es mir regelmäßig passiert, daß ich mich am heißen Backofen verbrenne, habe ich für diese Fälle immer ein Gelkissen im Gefrierfach. Das tropft auch nicht so wie ein Eiswürfel.
Liebe Grüße, Sus
P.S.: Tolles Brot!
27. August 2012 um 9:35
Das Pane von Petra steht bei mir auch schon lange auf der Liste!
Und damit die Kruste länger krachig bleibt, backe ich das Brot am Ende einige Minuten bei Umluft mit geöffneter Backofentür.
Wo findest du nur all die schönen Röcke in meiner Lieblingslänge? Wenn ich nach Röcken schaue, habe ich die Wahl zwischen Mini und ganz langen, was ich beides nicht mag.
27. August 2012 um 9:49
Na, dann kann ich mir ja diesmal die Empfehlung “kühlen, kühlen und nochmals kühlen” sparen ;-) Gute Besserung!
27. August 2012 um 10:46
Vielleicht eine dumme Frage: aber wie misst Du, wie viel Meter Du bereits geschwommen bist? Zählst Du wirklich jede Runde mit? Ich komme dabei grundsätzlich völlig durch den Tüdel irgendwann…
27. August 2012 um 12:56
für die nächste Maismehlverarbeitung (hätten Sie bloß vorher gefragt :-) ) möchte ich Ihnen ganz dringend “arepas” ans Herz legen. Rezepte können Sie im Internet viele finden. Arepas sind traditionelle Maisbrötchen aus z.B. Venezuela und anderen Lateinamerikanischen Staaten. Sie werden in der Pfanne gebacken und sollten auch sofort warm frisch gegessen werden.
Ansonsten beneide ich Sie um ihre Brotbackkünste, das sieht ganz wunderbar aus, und ich bin ganz traurig über das, was man hier bei Bäckern so kaufen kann.
27. August 2012 um 13:27
Den Rock, Micha, habe ich aus dem Internet von Wrap – allerdings war diese perfekte Radlrocklänge (und -weite) damals, vor vier Jahren, noch häufiger. Bereue inzwischen, den Rock nicht auch noch in Petrol gekauft zu haben.
Ich bin die klassische Kachelzählerin, Svea: Deshalb nichts unter 50-Meter-Bahn (sonst zudem Drehwurm), leichter fällt das Zählen (“eins eins”, “eins zwei” bis “eins zehn”, dann “zwei eins” etc.), da ich jede fünfte Runde brustschwimme. Allerdings habe ich auch schon ein Bahnenzähldings gesehen, das man als Ring über den Daumen streift, an ihm per Schalter jede weitere Bahn eingibt, und an dem ein Zähler den aktuellen Stand zeigt.
27. August 2012 um 13:56
Schöner Rock :)
27. August 2012 um 14:01
Sie sind wahrlich ein Rock-Typ!
Die Regenbögen waren gestern SPEKTAKULÄR! Zweimal hintereinander gedoppelt und gespiegelt, vielleicht zu einer anderen Zeit aus einem anderen Ihrer Fenster?
4. September 2012 um 18:57
Tipp: Mehle, Griess, Mais, Haferflocken und und und bewahre ich im Gefrierfach auf. Dann bleibt alles bis lange nach dem Verfalldatum gut.