Auszeitjournal Sonntag, 5. August 2012 – Seinerzeitige Studentin

Montag, 6. August 2012 um 19:15

Endlich ein Morgenschwumm im Freibad.

Es wurde das Schyrenbad, weil ich danach in der Nähe zum Frühstücken verabredet war und bei bewölktem Wetter auf leere Schwimmbahnen hoffte. Ich hatte richtig gehofft, und aus irgendeinem Grund schwomm ich kraftvoll und leicht wie eine Forelle (weil es das fünfte Mal Ausdauersport in dieser Woche war, zwang ich mich aber zur Beschränkung auf 2.500 Meter).

In der Umkleide machte sich mein Iphone selbständig und verschwand. Als ich gerade zum dritten Mal panisch jedes einzelne Teil meines Gepäcks suchend drehte und wendete, hörte ich in der Nebenkabine eine Frau telefonieren: Sie habe dieses Handy eben gefunden, im Schyrenbad, ob die Angerufene wisse, wem es gehören könnte? “MIR!”, rief ich, und so kam ich nicht nur an mein Telefon, sondern auch zu einer ungeplanten Kurzunterhaltung mit einer Hamburger Bloggerin – die Finderin hatte die letzte angerufene Nummer gewählt.

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Frühstück im ganz reizenden Café Hüller mit einer Frau, die ich seit 15 Jahren nicht mehr gesehen hatte: Eine seinerzeitige Studentin, die mich verblüfft und mit der ich mich sehr gut verstanden hatte, hatte mein Blog gefunden und mich angeschrieben (Grund 8821, warum das Internet klasse ist). Ich genoss das Treffen sehr und werde sie sicher noch öfter sehen.

Zum Frühstück bestellten wir uns beide jeweils eine Spezialität des Hauses: gefüllte Pfannkuchen. Ich nahm einen mit Aubergine, Tomate, Ziegenkäse, der ausgesprochen köstlich schmeckte.

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Wohnungräumen sowie Packen: Meine Eltern hatten den Mitbewohner und mich halb im Scherz gefragt, ob wir während ihres Urlaubs das Haus hüten wollten. Für ein paar Tage haben wir angenommen – ich träume davon, einen Sommertag am Baggersee meiner Kindheit und Jugend zu verbringen.

Weil unser Zug in die Geburtsstadt erst mal eine neue Lokomotive brauchte, trafen wir unerwartet spät in meinem Elternhaus ein. Wo es blöderweise genau nicht die Sturzbäche geregnet hatte, die München am Nachmittag überschwemmten – wir mussten also erst mal den Garten gießen (den meine Mutter über die Jahre in eine Art Laura-Ashley-Dschungel gezüchtet hat).

Die nächsten Stunden verbrachten wir mit vergeblichen Versuchen, das WLAN meiner Eltern zu finden. Ich hatte mir zwar von meinem Vater alle nötigen Daten durchgeben lassen, doch unsere Rechner fanden nichts. Auch eine gründliche Untersuchung der Hardware brachte uns nicht weiter. (Kleiner Vorgriff: Mittlerweile sind wir hinter das Geheimnis gekommen. Mein Vater hatte eigentlich nur Netzwerknamen und Passwort verwechselt, das Netzwerk ist verborgen und zeigte sich deshalb nicht von selbst.) Deswegen erst jetzt der Journaleintrag.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Auszeitjournal Sonntag, 5. August 2012 – Seinerzeitige Studentin“

  1. ilse meint:

    Laura-Ashley-Dschungel ist definitiv teilnahmeberechtigt an der nächsten Chelsea Flower Show. Made my day. Ach, die Pfannkuchen sehen auch toll aus.

  2. Inge meint:

    “Laura-Ashley-Dschungel” – tolle Wortschöpfung, ich seh den Garten buchstäblich vor mir!

  3. die Kaltmamsell meint:

    Macht aber eine Höllenarbeit, ilse und Inge (huhu!).

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