Auszeitjournal Donnerstag, 16. August 2012 – Teil 2, das Abendessen
Freitag, 17. August 2012Das E.T.A. Hoffmann (großzügige, lichte Räume mit Kunst in 2 und 3D, gestern besonders lebendig durch zwei größere Gesellschaften) schickte uns als Gruß aus der Küche Kalbstafelspitzsülze auf Remoulade. Ich mag ja schon Kalbskopfsülze sehr gern, diese feine Cousine kam mir gerade recht.
Zur Vorspeise hatte ich Terzetto vom Ziegenkäse mit karamelisierter Paprika, geschmortem Radicchio und Oliventapenade (die schwarzen Oliven und der Radicchio verstanden sich mit dem Gewürztraminer ganz besonders gut).
Der Mitbewohner aß Thunfisch und Tomate: Sashimi, Praline und gebratener Thunfisch mit Balsamicomayonnaise. Vom marinierten Sashimi (auf elf Uhr) war er hellauf begeistert.
Unser beider Zwischengang waren Jakobsmuscheln auf Curryquinoa mit Mango-Chutney – der Gewürztaminer tanzte Tango mit dem Curry (zaghafter Versuch, Anke Gröners Geschmacksbilder zu imitieren).
Den Hauptgang hatte ich nach meiner Entscheidung für Gewürztramininer schnell noch umgeplant und nahm Geschmortes und Gebratenes vom Duroc Schwein mit Karottencréme, Keniabohnen und Parmesangnocchi. Applaus, Applaus für die Küche, die das helle Schweinefleisch so saftig hinbekam, wie ich solches noch nie gegessen hatte. Der Wein verstand sich so gut mit ihm, als wären die beiden bereits zusammen im Kindergarten gewesen (Anke verzeih: Ich übe noch.). Das geschmorte Backerl war eh ein Gedicht. Nur mit dem Karottenpürree kam ich nicht zusammen: Unangenehme Erinnerung an Hipp-Gläschen.
Auf dem Hauptspeisenteller des Mitbewohnere lagen Kalbsfilet, dreierlei Blumenkohl (Pürree, gebraten und als Schnitte), Rahmpfifferlinge.
Zum Nachtisch war uns nicht nach Süßem, wir bestellten ein wenig Käse (kam mit fruchtigem Feigensenf und Früchtebrot). Da unsere Weinflasche schon leer war, schenkte uns der Kellner ein Gläschen Bourdeaux-Süßwein ein.