Auszeitjournal Freitag, 12. Oktober 2012 – vier Bilder und ein Lesetipp

Samstag, 13. Oktober 2012 um 10:45

Erster Einsatz meines Janker.

Frühstück mit Ex-Kollegin im Café Glockenspiel (Empfehlung – unter anderem weil man hier Touristen beobachten kann, wie sie um 11 und um 12 Uhr an die Fenster stürzen. Um 17 Uhr vermutlich auch.)

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Eine Runde in der Muckibude. Auf das bevorstehende Ende meines Vertrags angesprochen, erkläre ich dem freundlichen Trainer, dass ich den Vertrag unerneuert auslaufen lassen werde: Im vergangenen Jahr hatte ich die medizinische Muckibude ohnehin fast nur noch aus Aberglauben einmal wöchentlich genutzt. Ich mache so viel sonstigen Sport, inklusive Gymnastik zur Kräftigung, auch mit Gewichten, dass dieses Training keine Funktion mehr hat. Es hat mir vor sechs Jahren aus einer schweren Zeit geholfen, ich habe viel dabei gelernt, aber jetzt trennen sich unsere Wege.

Beim Heimradeln im überraschenden Regen ziemlich nass geworden, unter anderem wegen konsequent roter Ampeln.

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Beschlossen, dass ich die aufgeklebten Werbekärtchen künftig nicht mehr vorsichtigst abpfriemeln werde, sondern als Hinweis verstehe, die darunterliegenden Artikel besser nicht zu lesen. Websites klicke ich ja auch sofort wieder zu, wenn sie mich mit leseverhindernden Overlays empfangen.

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Abends dann doch nicht zum letzten Tanzboden des Kulturreferats in dieser Saison ins Hofbräuhaus gegangen, sondern mich vom Mitbewohner auf Cocktails im Tabacco einladen lassen. Unterwegs an der Sonnenstraße einem ganz speziellen Münchner Grauen begegnet.

In diesem Fall sollte man Alptraum mit P schreiben.

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Blog-Urgestein Andrea Diener war für die FAZ in Irland und beschreibt hinreißend, wie es da im Moment so ist: “Tiger, Kater und ein Leopard”.

Es muss sich doch, sagte ich mir, in diesen fünfzehn Jahren, in denen ich nicht auf der Insel war, etwas verändert haben. Also nahm ich mir vor, hinter die Postkartenbilder zu schauen: keine Pubs, kein Gefiedel, keine Reels und um Himmels willen nichts über die Farbe Grün auf Bäumen, Gräsern, Socken. Keine Steinkreise, keine Druiden, nicht mal Literaturnobelpreisträger oder sonstige Ausformungen der ach so skurrilen irischen Seele und allerhöchstens ein ganz kleines Schaf auf einen ganz kleinen Hügel hingetupft, als Andeutung von Lokalkolorit. Ja, ich hatte hehre Ziele.

Ich fasse es immer noch nicht, dass Andrea Diener für die FAZ so bloggig schreiben darf. Ihr Stil ist auf ganz besondere Weise sehr informativ – aber das begreifen die etablierten Medien doch sonst nicht!

Übrigens hat sie kürzlich ihr Blog Reisenotizen aus der Realität wiedereröffnet.

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Auszeitjournal Freitag, 12. Oktober 2012 – vier Bilder und ein Lesetipp“

  1. piri ulbrich meint:

    Das nervt mich auch, jedes mal ganz vorsichtig den Kleber entfernen, um dann festzustellen, dass sich der Artikel nicht zu lesen lohnt!

  2. Claudia meint:

    Anmerkung zum Nasswerden: in holland werden in Zukunft die Ampeln an Radwegen mit Regensensoren ausgestattet und bei Regen werden dann die Rot-Phasen für die Radler verkürzt! Schlagen Sie das doch mal den Verkehrsplanern in München vor ;)
    Gruß, Claudia

  3. Gaga Nielsen meint:

    Ist das Stoffgebilde ein “Abend-Dirndl”, Dirndl-Abendkleid? Oder ein “Hochzeits-Dirndl”? Und hat das irgendeine Tradition oder ist das eine zeitgenössische Interpretation? Ich tippe auf gut gemeinten freestyle Entwurf für Oktoberfest-Kundschaft oder? Auf jeden Fall starke Kaffeewärmer-Assoziation! Die Schnürung erinnert mich an Geschenkband von Rossmann.

  4. Alessa meint:

    Hochzeitsdirndl Modell “Qualle”

  5. kecks meint:

    …die reisenotizen sind back. danke für den hinweis!

  6. Richard meint:

    danke für den hinweis auf den FAZ-artikel. hat mich sehr beeindruckt und viele assoziationen aufgerufen. stimme auch voll ihrer textkritik zu.

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