Gemischte kulinarische Ergebnisse, 2./3. November 2012

Sonntag, 4. November 2012 um 9:25

Brotbacken ist immer noch Glücksache bei mir, ich bin weit von jeder Routine entfernt. So wurde mein Eibauers Bierbrot nur unterdurchschittlich und schmeckte selbstgebacken (was für mich ein Fehler ist, denn das war der Geschmack der Brote, die ich bei meinen ersten ahnungslosen Versuchen als junges Mädchen erzeugte).

Zum einen lag das wohl daran, dass ich zu meiner Überraschung nicht genug Roggenvollkornmehl im Haus hatte und für den Sauerteig statt dessen Roggenschrot verwendete. Und ganz sicher lag es daran, dass unsere mächtige Kenwood-Küchenmaschine mit der Teigmenge unterfordert war. Der Knethaken schaufelte eine hübsche Kuhle und drehte dann leer. Auch wenn ich den Teig etwa zehn Mal in die Mitte zurückschubste, war er wahrscheinlich nicht ausreichend geknetet. Bei dieser Teigmenge werde ich wohl künftig wieder auf meinen Handkneter zurückgreifen müssen.

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Ein Erfolg hingegen war mein erster richtig selbst erfundener Kuchen: Apfel-Nusskuchen vom Blech. Die Kiste mit elterngeernteten Äpfel war immer noch nicht leer, und ich wollte Haselnüsse mit Äpfeln kombinieren. Also wandelte ich ein Rezept für einen Nuss-Rührkuchen fürs Blech und unter Äpfeln ab. Er schmeckte ganz hervorragend, hier steht das Rezept.

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Gestern Abend gab es die Krautfleckern (die ich als österreichischen Klassiker in Torbergs Tante Jolesch kennengelernt hatte) nach Österreich vegetarisch. (Letzte Woche hatte ich bereit das Rezept für Kaiserschmarrn umgesetzt: Ganz hervorragend, ein fluffiges Dessert, fast schon Souffle. Als Hauptgericht werde ich allerdings bei der handfesten, brotigen Variante meiner Kindheit bleiben.)

Eigenartigerweise wollte mir der Nudelteig nicht gelingen, er wurde viel zu weich und klebte selbst nach deutlicher Mehlzugabe (Waage kaputt? Eier heimlich XXL?). Das Drehen durch die Nudelmaschine wurde ein vierhändiges Gemetzel, Mitbewohner und ich schauten halt, dass wir irgendwie Fleckerl produzierten. Geschmeckt hat das Gericht aber sehr.

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Die Kleidung der Tage:

Sehen Sie? Sie sehen nichts. (Glühbirne kaputt.)

Und jetzt mit LED-Licht.

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Gestern Abend sahen wir uns noch die 60-minütige Pilotfolge von Sherlock an. Im Making-of hatte die Produzentin erzählt, dass diese sehr gut bei den BBC-Entscheidern angekommen sei, sie aber für die Serie 90-Minüter bestellt hätten. Dass man nicht mal so eben 30 Minuten dazwischendrehen könne, sondern alles neu gedreht worden sei, bei dieser Gelegenheit viele Details nachjustiert. Ich fand deshalb die Pilotfolge von A Study in Pink besonders interessant: Wo wurden später längere Plots angelegt? Was wurde letztendlich anders erzählt? Im Vergleich mit der schlankeren, offensichtlich kostensparenden Pilotfolge fiel mir noch klarer auf, wie durchkomponiert die Bilder der späteren 90-Minüter sind.

Jetzt freue ich mich sehr auf das Wiedersehen der zweiten Staffel Sherlock. Mal sehen, ob meine Erinnerung stimmt, dass hier Benedict Cumberbatch deutlich attraktiver in Szene gesetzt wird, dass die Kamera jetzt Sherlock Holmes’ erotische Ausstrahlung betont.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Gemischte kulinarische Ergebnisse, 2./3. November 2012“

  1. Sebastian meint:

    Also gut aussehen tut das Brot ja und die Fehlerfindung klingt schon routiniert. Aber vor allem: ein selbsterfundener Kuchen! Ich bewundere das zutiefst.

    Ab wann kann man Bestellungen aufgeben? Brot wie Kuchen?

  2. Claudia meint:

    Oh bin froh, dass ich nicht die einzige bin, die Nudelmassaker anrichtet. Danke, das baut auf!
    LG, Claudia

  3. die Kaltmamsell meint:

    Brot eigentlich sofort, Sebastian, vor allem wenn wie schon mal besprochen klassisches Roggenbrot.

  4. Sebastian meint:

    Ok, 2 für Sonntag, backmamsell

  5. Nina meint:

    Die Nudeln klebten bei mir auch zusammen wie sonstwas. Das nächste Mal würde ich die Streifen wahrscheinlich vorab lieber einzeln schneiden und dann schon die Einzelteilchen ins kochende Wasser geben. Keine Ahnung ob das was bringt, aber ich versuche es.

  6. antje meint:

    stopp! Da war doch mehr: Nicht nur von Glühbirne zu LED, sondern auch von Hose zu Rock mit ROTEN Strümpfen – beides eine sehr gute Entscheidung.

  7. walküre meint:

    Ich kenne das Nudelrezept ja (noch) nicht, deshalb kann ich nur eine Vermutung äußern:

    Meine Mutter pflegte selbstgemachte Fleckerl mit einem scharfen Messer zu schneiden und ein bis zwei Tage in luftiger Umgebung aufgebreitet trocknen zu lassen – vielleicht liegt darin des Pudels Kern ?

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