Tanja & Johnny Haeusler, Netzgemüse
Dienstag, 18. Dezember 2012 um 6:49“Meine Religionslehrerin hat gesagt, wenn wir uns auf Facebook anmelden, dann sollen wir auf keinen Fall unseren echten Namen und unser echtes Alter nehmen.” Neffe 1, 12 Jahre alt, auf dem sonntäglichen Adventspaziergang.
Oh mei.
Ich tendiere seit Jahren zum Abschalten, wenn jemand über die Auswirkungen des Internets spricht, der offensichtlich nichts darüber weiß. (Jüngstes Beispiel: Das Interview im aktuellen SZ-Magazin mit dem Philosophen und Kulturwissenschaftler Byung-Chul Han, der versichert, im Internet fänden keine echten Dialoge statt: “Ein Gebet wäre ein Dialog. Auf Facebook und Twitter ist kein Dialog möglich.”) Wenn es sich dabei um Eltern handelte, schalte ich noch schneller ab, denn Unwissen übers Internet führt bei ihnen immer zu Horrorszenarien. Und auch wenn das schäbig von mir ist: Ich habe keine Lust sie aufzuklären. Künftig werde ich diese Eltern zumindest auf ein Buch hinweisen, das ihnen diejenigen Aspekte des Internets erklärt, die für zeitgenössische Elternschaft wichtig sind. Geschrieben wurde es von Eltern, die zur Pionier-Generation des Internet und des Web gehören, von Tanja und Johnny Haeusler.
Schon als Johnny von den Buchvertrag erzählte, freute ich mich sehr – dabei wusste ich damals noch nicht mal, dass die bisherige Eltern-und-Internet-Literatur ausschließlich aus Warnungen und Horrorszenarien besteht. Johnny Haeusler ist einer der Stützpfeiler meines Ecks im Internet, und so war ich sehr gespannt darauf zu erfahren, wie sich echtes Web-Checkertum auf das Großziehen von Kindern auswirkt. Dass er und Tanja lesenwert, klug und unterhaltsam schreiben können, wusste ich bereits aus ihrem Blog Spreeblick. Dass ich ein Rezensionsexemplar geschickt bekam, freute mich zusätzlich – danke schön!
Nach der Lektüre weiß ich eine Menge mehr: Darüber, was Kinder heute so mit dem Internet tun und wie sie davon profitieren können. Wie sich deren Nutzung des Webs von meiner unterscheidet. Welche Computerspiele gerade unterwegs sind. Welche Regeln es für ein Familienleben in Zeiten freudig genutzten Internets braucht. Wie man Kinder soweit möglich über Risiken informiert, wie weit man sie schützen kann – und wie weit eben nicht. Tanja und Johnny verweisen immer wieder auf Parallelen im Offline-Leben, die auch mir einige Argumentationshilfe stellen. Sie schreiben über eigene Erlebnisse und Erfahrungen, ebenso über faktische Hintergründe – und das in der heiteren Besonnenheit, die ich an Johnnys und Tanjas Argumentation schon immer schätze.
Einen besonders guten Ansatz fand ich, sich einfach mal von den Kindern zeigen lassen, was sie da im Internet machen. Sich Spiele erklären lassen, Recherche-Tricks, Lieblings-Filmchen und -Websites. Wir Web-Routiniers sind uns ja hoffentlich im Klaren, dass wir meistens in immer demselben Eck des Internets unterwegs sind (seit einiger Zeit gibt es dafür den Begriff filter bubble). Warum nicht mal in ein anderes Eck schauen?
Meinen Neffen wies ich am Sonntag lediglich darauf hin, dass ein Befolgen des Lehrerinnentipps oben bedeuten würde, gegen die Teilnahmeregeln von Facebook zu verstoßen (ich bin ziemlich sicher, dass das der Lehrerin nicht bewusst war). Weitere Aufklärung überlasse ich seinen Eltern – deren Tendenz zur Internetphobie ich mit Netzgemüse als Weihnachtsgeschenk bekämpfe.
Und dann ließ ich mir von den Nifften gleich mal ihren momentanen Filmliebling zeigen. Groß! Ar! Tig!
(Exkurs: Wir Generation der Digital Pioneers, die wir diese neue Welt in den vergangenen 20 Jahren mit aufgebaut haben, von Anfang an darin gelebt haben, sind ohnehin eine kleine Gruppe. Entsprechend klein ist die Anzahl von Kindern, die uns als Eltern haben. Ich wüsste gerne, welche Auswirkungen es hat, solche Eltern zu haben. Mütter, die geistesabwesend beim Blick aus dem Fenster sagen: “Oh, die Sonne fährt gerade runter.” Die den Alltag ihrer drei Kindern mit dem Partner über iphone-Apps koordinieren. Oder die dem Sohn sein erstes Blog einrichten. Väter, die der Tochter den alten Laptop nochmal so weit pimpen, dass sie ein wenig Minecraft darauf spielen kann. Registrieren Kinder, die eine Welt ohne Internet nicht kennen überhaupt, dass ihre Eltern anders sind?)
die Kaltmamsell28 Kommentare zu „Tanja & Johnny Haeusler, Netzgemüse“
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18. Dezember 2012 um 7:06
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18. Dezember 2012 um 8:24
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18. Dezember 2012 um 8:44
Auf deinen Exkurs: Frag meine Kinder. Meine ich ernst. Denn dir würden sie das vielleicht erzählen (mir nicht wirklich, logo).
Mein Eindruck ist allerdings: ja, das nehmen sie wahr. Manchmal kotzen sie (weil ich so viel mehr “weiß” als die Eltern ihrer Freundinnen, dass ich auch mehr beurteilen kann und schwerer zu verarschen bin und technisch in der Lage bin, meine Regeln durchzusetzen, anders als die anderen), oft freuen sie sich – weil sie sich zunehmend mit mir unterhalten über das, was sie tun. Weil Tertius (fast 11) begeistert ist, dass ich “seine Stars” kenne (Y-titti, Außenseiter etc), weil er der erste mit (cooler) Mailadresse ist.
Was mich so sehr fasziniert: dass “unsere” Kinder sehr viel mehr Regeln für das Internet mit auf den Weg bekommen, die “wir” auch durchsetzen als die Kinder der Phobikerinnen. Das schrieb ich ja auch mehr oder weniger betrübt in meiner gleichfalls begeisterten Rezension. Habe gerade drei Exemplare als erwachsenenpädagogisch wertvolle Geschenke gekauft.
18. Dezember 2012 um 9:04
was für ein wunderbarer film!!
ich freue mich sehr über das heranwachsen der nifften, denn ich glaube, da kommen unfassbar tolle spielkameraden auf dich zu!
18. Dezember 2012 um 10:37
doch – das merken sie… aus den Gründen, die Wolfgang nennt. Wir wissen, was z.B. youtube ist und sie wissen, dass wir wissen, wie man schauen kann, was sie geschaut haben…
aber das Wichtigere: wir können zusammen schauen. Nichts ist witziger, als mit drei Kindern eine Weile assoziatives “den noch, klick mal den hier” zu erleben.
und: sie wissen, wie man bloggt und was das bedeutet.
Sie sehen Leute aus dem Internet an unserem Frühstückstisch sitzen und freuen sich wie verrückt, wenn sie deren Avatare dann wieder im Netz erkennen. Für sie sind “echtes Leben” und “online” irgendwie dasselbe.
Allerdings natürlich auch, weil wir das miteinander verknüpfen und hier wie da wirkliche Menschen treffen.
Das Buch ist grandios.
Übrigens, der Film, aus dem die Minions stammen, auch. Kennen Sie aber?
Hier: http://www.youtube.com/watch?v=oH9JaJaKOmk
mit meiner Lieblingsszene “es … es ist so FLAUSCHIG!”
18. Dezember 2012 um 11:00
Tagsüber arbeite ich im EDV-Support und auch nach Feierabend sitze ich die meiste Zeit am Rechner. Deshalb werde ich es meiner Tochter nur schwer vermitteln können, nicht auch viel Zeit vorm Rechner zu verbringen. Die Lütte ist nun 14 Monate alt und hat schon länger einen eignen Twitteraccount. Und eine Webseite, die über ihre Entwicklung berichtet. Und zwei Eltern mit Smartphone, die jeden Pups knipsen.
Linas liebste Spielzeuge sind die alte Tastatur, die sie rumträgt, ablegt und dann Knöpfchen drückt. Und die ausrangierte Fernbedienung, die sie wahlweise ans Ohr hält.
Kinder lernen durch Nachahmung, und das ist auch gut so.
Ich gehe davon aus, dass die Kleine Tippen kann bevor sie eingeschult wird.
Und da ist auch gut so.
18. Dezember 2012 um 12:42
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18. Dezember 2012 um 13:42
Deine Vaterschaft Wolfgang, habe ich deswegen natürlich immer besonders interessiert verfolgt, deinen Bemühungen um Information anderer Eltern applaudiert. Mir wird ja regelmäßig anders, wenn ich Erwachsene völlig unfundiert übers Internet rummeinen höre und dann mitbekomme, dass sie Kinder großziehen.
Online IST ja echtes Leben, frauziefle; dass Kindern das von vorneherein klar ist, wundert mich nicht. Den Film habe ich umgehend in der Bibliothek bestellt.
Das wird spannend Christine, wenn Lina ihren Spielkameraden zeigt, wie das alles funktioniert.
18. Dezember 2012 um 15:39
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18. Dezember 2012 um 17:34
Ich halte den Rat der Lehrerin trotzdem nicht für falsch. (Leider funktioniert die falsche Namensangabe nicht auf der neuen Gesundheitskarte.)
18. Dezember 2012 um 18:15
Halte ich doch für falsch, kid37: Sie sollen einen verantwortungsvollen Umgang mit Facebook lernen und mit den Einstellungen dort – das tun sie nicht durch Anlegen von falschen Accounts. Eine pseudonyme Web-Existenz können sie dennoch aufbauen lernen, aber Facebook ist dafür der falsche Ort.
18. Dezember 2012 um 18:48
Angst hat man eher nur vor dem, was man nicht kennt; wie schlecht es um die Internetaffinität vieler Eltern meiner Generation (Bj. 1963) bestellt ist, hat mich selber vom Kindergarten bis zur Gymnasialoberstufe immer wieder erschreckt. Meine Tochter hat es übrigens unlängst schier zerrissen vor Stolz auf ihre – ohnehin beruflich sowie privat im Internet agierenden – Eltern, weil wir ihr erklären konnten, was “Gangnam Style” ist.
18. Dezember 2012 um 18:56
Ich habe unseren Kindern “Gangnam Style” *gezeigt*. Menno, warum zerreißt es die nicht vor Stolz? Und als ich den Streit unter Freunden neulich durch das Suchen und Zeigen irgendeines unglaublich süßen Tierbaby-Youtube-Videos beigelegt habe (sie hingen einträchtig über dem Bildschirm und schrieen “oah! wie SÜSS! Es ist so FLAUSCHIG!”), hat sich auch keiner bedankt.
Erziehung ist halt ein undankbarer Job.
Das Buch lese ich übrigens auch gerade, und finde es sehr klug.
18. Dezember 2012 um 22:33
…die meisten kinder in dem alter haben bei facebook accounts unter halb falschen namen – nicht der volle realname, sondern abkürzungen, spitznamen, die auch im alltag üblich sind, andere schreibweisen usw. das ist doch eine gute lösung. übrigens haben auch die wenigsten lehrkräfte, wenigstens unter meinen kollegen, bei fb einen account unter vollem realnamen. es gibt nämlich keine möglichkeit, dann zu verhindern, dass die einträge u.u. von google und co. gefunden werden, wenn schüler danach suchen. zumindest habe ich eine einstellung, die das könnte, bei fb bisher nicht aufspüren können. also: deckname. hilft ja nichts.
19. Dezember 2012 um 6:48
Gerne gelesen – sowohl das Buch als auch Ihren Blogeintrag.
19. Dezember 2012 um 7:42
Ist Ihr Argument im Ernst, kecks: Weil es viele machen, ist es richtig? Dass die Suche bei Facebook und sogar über Google in Facebook absolut grottig ist, wird doch sogar immer wieder kritisiert.
Wäre es nicht sinnvoller, Ihre Kollegen (und anscheinend auch Sie, wie ich Ihrem “hilft ja nichts.” entnehme) über die Öffentlichkeitseinstellungen bei Facebook zu informieren? Sie könnten nämlich durchaus als Existenz gefunden werden – und dennoch sähe man nichts außer ihrem Namen. Den die Sucher wahrscheinlich bereits kennen.
(Ich kann nicht glauben, dass ich sogar das erklären muss.)
19. Dezember 2012 um 8:04
Die Praxis mit den abgewandelten Klarnamen kenne ich auch, von Schülern wie von Kollegen. Da wird dann gerne mal ein Vokalzeichen ausgelassen. Inzwischen haben einige davon den Buchstaben aber wieder eingefügt.
Grundsätzlich bin ich für ein Recht auf Pseudonym oder Spitznamen. Wenn man unter dem bekannt ist und auftritt. Der Grund, sich für Suchende unsichtbar zu machen, leuchtet mir allerdings überhaupt nicht ein. Man kann bei Facebook (inzwischen, muss man sagen) einstellen, wer was lesen kann. Den Umgang damit muss man Schülern beibringen, und nicht das Verbergen hinter einem falschen Namen. Andererseits muss man ihnen beibringen, dass letztlich nichts bei Facebook vertraulich ist, dass theoretisch jeder Freund und Ex-Freund alles an die Öffentlichkeit bringen kann, was man dort schreibt, und dass ein falscher Name daran gar nichts ändert.
19. Dezember 2012 um 14:16
…man kann leider bei fb manche eigenen einträge *nicht* blocken/nur bestimmten leuten zugänglich machen. kommentiert man z.b. einen post einer person/gruppe/seite, die ihre pinnwand auf ‘öffentlich’ gesetzt hat, so bleibt auch der eigene beitrag sichtbar *und* für google auffindbar. man kann ihn dann lediglich komplett löschen. wenn jemand weiß, wie man das abstellt, bin ich für hinweise wirklich dankbar. schülern die möglichkeiten der sicherheitseinstellungen/ein vernünftiges selbst-management, was privatheit und öffentlichkeit der eigenen person angeht beizubringen ist imo sehr wichtig.
19. Dezember 2012 um 14:22
liebe kaltmamsell, das weiß ich alles (und die schüler nach der einheit dazu hoffentlich auch).
aber auch ein ansonsten geschützter account mit klarnamen bei fb ist für manche persönlichen zwecke mies: es bleibt das problem mit der sichtbarkeit der eigenen beiträge auf fremden pinnwänden/seiten. da ist ein für nicht-freunde geblocktes profilbild und ein quasi halber klarname – den jeder versteht, der ihn verstehen soll (freunde, bekannte, manche kollegen), und keiner/kaum einer versteht, der ihn nicht verstehen soll (wie z.b. schüler) -, nicht verkehrt in meinen augen.
19. Dezember 2012 um 17:23
Zugegeben habe ich keine Ahnung, wozu FB überhaupt der richtige Ort ist. Die Kids, die ich in der U-Bahn mit anhöre, scheinen dort aber (alle?) unter Pseudonym unterwegs zu sein. Das scheint mir angesichts von Stalking und der (wirtschafltichen und behördlichen) Datensammelwut und Personenschnüffelei (s. auch “Elena” und, schlimmer, die Gesundheitskarte) auch das angemessene Verfahren. Wir sind hier schließlich auch kid37, die Kaltmamsell, der Mitbewohner. Wenn Freunde untereinander die Pseudonyme kennen, ist es doch leicht, Kontakt via FB zu halten. Um mehr geht es doch da nicht?
19. Dezember 2012 um 17:43
Und zum Thema Nutzungsbedingungen: Darf man sich bei FB nicht offiziell erst ab 13 anmelden?
19. Dezember 2012 um 18:23
Ja, erst ab 13, kid37, das habe ich ihm auch gesagt.
19. Dezember 2012 um 21:04
Genau das Richtige für meine angsterfüllte Frau. Buch kam gestern an, danke.
19. Dezember 2012 um 21:11
Also wenn ich meinen Jungs hier die Namen der Kommentatoren bis hin zur Autorin zeige, ist das nicht soooo ein klares Argument für Klarnamen. Mag sein, dass ich da als Holzblogger jetzt die Feinheiten der Szene & Technik sehr holzschnittartig sehe – aber warum sollen die bei Ihrem selbstgemachten Einstieg ins Internet klarnamiger sein als die Digital Pioneers zu ihren Zeiten des Entdeckens? Ja das ist doch ganz was anderes und war alles ganz anders? Vorsichtig, sonst klingen wir wie unsere Eltern… Und wer hört überhaupt auf Leute, die nicht mal die Minions kennen?
Beide Jungs haben bzw. hatten übrigens wie alle ihre Freunde nie ihre eigentlichen Namen eingetragen, aber eher aus jugendlicher Gangsterspielfreude denn aus Vorsicht. Worüber ich nicht unfroh bin.
Ihre Erfahrungen im Internet, speziell in Communities, sind extrem unterschiedlich, der ältere gestaltet es mit allen Mitteln für sich und den Rest der Welt, den Jüngsten hat es gestaltet, bis er ganz ausgestiegen ist. Beides eignet sich hervorragend, um positive wie negative Vorurteile schulbuchmäßig zu belegen – was aber am Ende nur zeigt: Es ist das Leben, nicht das Netz, das macht.
Und in dem habe ich als Vater aus Internetbegeisterung und Bequemlichkeit durchaus Fehler gemacht. Wie meine Eltern, denen mehr oder weniger egal war, wieviel und was ich im TV geschaut habe. Ob uns solche Bücher geholfen hätten?
Liebe kaltmamsell, wie wäre es mit regelmäßigen Filmtipps von der Nichte hier, so ein bis zweimal im Monat? Es gibt wirklich Großartiges da, und selbst wenn ich längst jenseits des Zielpublikums bin, staune ich auch über die gekonnte Anarchie z. B. von y-titty.
Aber einfach weiterklicken geht auch – den Film hinter dem obigen fand ich mindestens genauso zum Piepen: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=aHUgdwyxTF0
19. Dezember 2012 um 21:26
Ich sehe weiterhin einen Unterschied, Sebastian, zwischen eigenem Web-Space und dem Nutzen einer Dritt-Plattform wie Facebook, die mir die Bedingungen der Nutzung vorschreiben kann. Und ich habe ein schlechtes Gefühl, Kindern erstmal zu raten, gegen deren Regeln zu verstoßen.
20. Dezember 2012 um 16:41
Herzerfrischend,
ich grübel selber als 50+ ob Facebook mit Realnamen oder auch nicht,
und habe dann aber Gedanken, was hinterlasse ich meinen Kindern/Enkelkindern (mal eine neue Variante)
Obwohl ich keine Kindern mehr zu erziehen habe (Gottseidank)
lege ich mir zur Allgemeinbildung das Buch untern den Baum und werde es dann an die Söhne weiterleiten.
Meine ersten Facharbeiten habe ich noch auf der Schreibmaschine mit Matrize geschrieben und dann die Geburt des Internets live miterlebt,
Telefon ,AOL, horrende Kosten für die monatliche Verknüpfung mit dem WWW, das erste Handy etc.
Für mich haben sich Welten eröffnet über Blogs /Internet viele Ideen,Meinungen auszutauschen ,zu lesen, zu denken ,anzuregen , sich auszutauschen.
Mein Enkel geht mit 4 Jahren souverän mit Omas IPad um , auf dem natürlich Apps für den Enkelsohn sind , wie genial ist es denn mit Petterson und Findus eine Maschine zu bauen *lach*
Diese Netzgeneration wird lernen müssen verantwortlich mit FB etc. umzugehen .
21. Dezember 2012 um 11:04
Erst einmal: Danke für so viel Lob und Interesse, ich hatte keinen Schimmer, wie toll das ist!
Zur deiner Frage:
Ich habe den Kindern den Po gewischt, die Schnürsenkel gebunden, Rodeln, Radfahren und Schwimmen geübt. Ich bin, wie vermutlich alle Mütter, immer irgendwie an der Seite meiner Söhne gewesen und folglich finden die beiden es völlig normal, dass Johnny und ich sie auch beim Zocken & Surfen begleiten.
Für mich stellt sich eher die Frage, wie es Kindern geht, deren Eltern sich immer für alles mögliche interessiert haben und nun vor dem Netz kapitulieren, es doof, gefährlich und sinnlos finden. Was macht ein Kind, das erkennt, dass es
1. die eigenen Eltern erstmals komplett abgehängt hat
und diese sich
2. für diese Kompetenz null interessieren, geschweige denn, die jugendliche Begeisterung teilen.
Ich finde ausdrücklich *nicht*, dass Eltern immer überall dabei sein müssen. Aber diese Kontinentaldrift zwischen den Online- und Offline-Generationen macht mir Sorgen. Mir tun Kinder wirklich leid, die wahnsinnig geschickt oder clever an der Konsole sind, top-Infos im Netz finden und eigene Inhalte kreieren und dafür niemals Lob bekommen.
Das muss irre frustrierend sein, oder?
24. Dezember 2012 um 20:26
Nachtrag: Zum Thema Kinder und Internet und weil Weihnachten ist, My First Meme, ein offenbar ganz wunderbares Buch für auf den (nächsten) Gabentisch.