Auszeitjournal Mittwoch, 3. April 2013 – Pinterest Fail

Donnerstag, 4. April 2013 um 8:26

Immer noch Renovierungslärm aus der Wohnung über uns, wir sind jetzt in der fünften Woche. Ich nehme an, dass es inzwischen pressiert (es klebt bereits ein handgeschriebenes neues Namensschild am Briefkasten): Die Handwerker beginnen kurz nach sieben Uhr und machen erst zwölf Stunden später Feierabend. Gestern ertönten:
– dumpfes Klopfen
– Laubbläser
– Schleifmaschine
– Bohrmaschine
– Industriestaubsauger
(Aber natürlich Laubbläser. Wir alle hier werden doch wohl einen Laubbläser am Klang erkennen!)

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Erinnerungsschwall, als ich diesen Text bei stattkatze lese. Nachdenken, dass ich ja meinen Vater auch immer wieder sacht anstupse, damit er mir Geschichten aus seiner Kindheit in Spanien erzählen möge. Ich bin so neugierig darauf, ich kenne sonst niemanden aus dieser exotischen Zeit und Welt. In meinem kindlichen Egoismus war ich nicht auf die Idee gekommen, dass es gute Gründe geben mag, warum mein Vater all die Jahre so wenig davon erzählte, mit Ausnahme einiger lustiger Anekdoten: Weil er sich vielleicht lieber nicht an den Schmerz der harten Arbeit und des Hungers, an die Not und die Gewalt (er ging auf eine Salesianer-Schule, in der heftig geschlagen wurde) erinnerte? Aber ich glaube, mein Stupsen ist sachte genug, dass das Ob und Was des Erzählens immer noch ihm überlassen ist.

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130403_Kleidung

Mein repariertes Fahrrad vom freundlichen Nachbarschaftsschrauber abgeholt und darauf ins Sportstudio geradelt. Ich genieße es weiterhin sehr, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein; vermutlich fühlen sich Autofahrer ebenso flexibel und individuell mobil – nur dass ich halt keinen Parkplatz brauche und fast überall bis vor die Tür fahren kann.

Eine Runde Krafttraining. Anfang des Jahres hatte ich meinen Vertrag mit der medizinischen Muckibude auslaufen lassen, ich wollte nicht mehr doppelt zahlen: Zum einen mache ich so viel anderen Sport, auch Kräftigungsstunden im Sportstudio. Zum anderen bietet auch das Studio ganz ähnliche Kraftmaschinen (wenn auch mit einer anderen Theorie dahinter). Ich ließ mir also ein Rundum-Kraftprogramm zusammenstellen, das ich einmal die Woche absolviere; ein weiteres Mal pro Woche gehe ich in eine Rückenstunde oder zu anderen Kraftübungen, manchmal absolviere ich dieses Faszien-Training (pdf). Um noch mehr Auswahl an Kraftübungen zu bekommen, meldete ich mich gestern für eine Freihantel-Schulung an.

§

Abends Avocado-Souffle nach Cosy Cooking zubereitet (nur mit Avocado, dafür 200 gr – war bei mir eine Avocado) – und einen Beitrag zur Sammlung Pinterest Fail erzeugt: Die Avocadoschalen boten der Masse nicht genug Halt. Geschmeckt hat das Souffle aber gut; das nächste Mal nehme ich weniger Schokolade (20 Stücke ergaben bei mir 70 Gramm, das war zu dominant), und in den Souffleförmchen sah das Ganze ja auch gut aus.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Auszeitjournal Mittwoch, 3. April 2013 – Pinterest Fail“

  1. Wortmischer meint:

    Ich will Sie ja nicht beunruhigen. Aber ich erinnere mich ebenfalls an eine vermeintliche Wohnungsrenovierung im Hause, zu der sich nach drei Monaten herausstellte, dass eigentlich gar nicht zielgerichtet renoviert wurde, sondern der neue Mieter ein begeisterter Do-it-yourselfer war, dessen Feierabende und Urlaubstage durch andauerndes Sägen und Hämmern akustisch aufgewertet wurden.

    Der Laubbläser gibt mir zu denken.

  2. Frau Klugscheisser meint:

    Faszialquatsch – steckt für mich in einer Schublade mit Homöopathie.

  3. Christine meint:

    Zum Thema “Geschichten von Eltern” möchte ich allen wärmstens dieses kleine Buch ans Herz legen, das mir über mich und meine Familiengeschichte mehrfach die Augen geöffnet hat:
    Wir Kinder der Kriegskinder von Anne-Ev Ustorf (ISBN-13: 978-3451062124)

  4. kid37 meint:

    Ungefähr so: Nach den Holzarbeiten mit dem Laubbläser das Sägemehl großflächig in der Wohnung verteilen. Dann den Industriestaubsauger anwerfen und alles wieder aufsaugen. (Vor ein paar Wochen jemanden beobachtet, der frisch gefallenen Schnee mit dem Laubbläser in die Ecke pappte.)

  5. Birgit meint:

    Hab’s jetzt erst gesehen. Da reg ich mich selber immer über so komische und ungenaue Mengenangaben auf und dann mach ich das selber. Meine 20 Schokoladenstückchen sind 30 Gramm. Hab’s grad nachgewogen – und im Rezept korrigiert. Freut mich, dass es trotz des Avocadoschalendesasters geschmeckt hat.

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