Der Sommer 2013 in München
Dienstag, 25. Juni 2013 um 11:38Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass das also der diesjährige Sommer war, die Tage zwischen 15. und 23. Juni.
Der Frühsommer begann mit einem milden und sonnigen Samstag, in der Nacht zum Sonntag regnete es kräftig. Die Ankündigung einer Sommerwoche hatte mich den Balkon nochmal durchschrubben lassen (Erstreinigung war nach der letzten Schneephase erfolgt, also Mitte April). Doch nach einem angenehm sommerlichen Montag (den ich mit Migräne im Bett verbrachte, tja) stürzte sich bereits der Dienstag in fast unerträglich brüllende Hitze: Die nächsten Tage war das Draußen mit bis zu 36 Grad zu heiß, ich blieb im 24 Grad angenehmen Inneren unserer Altbauwohnung und hielt die Türe zum Balkon geschlossen. Meine Wege durch München auf dem Rad waren eine Tortur: Ich fuhr wie gegen einen heißen Fön, jede rote Ampel ohne Schatten machte mich fast zur Verkehrssünderin. Gleichzeitig wirkte die Münchner Innenstadt geradezu mediterran mit ihren Hüte-tragenden Bewohnern und Grilldüften aus den offenstehenden Restaurants.
Donnerstags absolvierte ich die diesjährige Freibadsaison mit einer Schwimmrunde im Schyrenbad (gut eingecremt) und einem Stündchen Lesen unterm Baum. Das alljährliche Rätsel: Wie konnten so viele Menschen nach den Monaten mit nur stundenweisem Sonnenschein bereits so tief gebräunt sein?
Der Hochsommer endete nach zweieinhalb Tagen am Donnerstagabend mit dunklen Wolken und leichtem Regen, die schlimmen Unwetter zogen an München vorbei (die in Augsburg ansässigen Schwiegers haben jetzt allerdings ein Auto mit Hageldellen). Angenehm spätsommerlich war der Freitag, warm und trocken. Er schenkte uns sogar eine milde Sonnwendnacht, die ich mit dem Mitbewohner an einem sehr schön eingewachsenen Außentisch des Restaurants Acetaia verbrachte.
Am Samstag sanken die Temperaturen nochmal, es regnete. Für meine Einkäufe am Vormittag weihte ich mein erstes Paar Gummistiefel seit 35 Jahren ein. Sie könnten die sinnvollste Investition dieses Sommers werden. Nachmittags schien die Sonne, im Schatten brauchte ich bereits eine Jacke, aber noch froren abends im Tanzkleid meine nackten Beine nicht. Das änderte sich am Sonntag: Zum Grillen bei den Eltern (meine erste Grillade dieses Jahr) stand nur der Grill selbst im Freien, mit dem Sonnenschirm vor Regentropfen geschützt. Wir Gäste kuschelten uns ins trockene Drinnen; ich war froh über meine Socken in geschlossenen Schuhen. Sonntagnacht brauchte ich zusätzlich zur Sommerdecke etwas Wärmendes über die Füße – der Sommer war vorbei.
Der gestrige Montag mit seinen 14 Grad Höchsttemperatur ließ mich dann beim Radeln wieder einen Schal vermissen.
Nachtrag: Die Aussichten.
die Kaltmamsell17 Kommentare zu „Der Sommer 2013 in München“
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25. Juni 2013 um 12:09
Mei also gell, man könnt es gar nicht treffender zusammenfassen!!!
Aber – die Hoffnung stirbt zuletzt! Momentan tröste ich mich, wenigstens kann man atmen, was bei den Temperaturen letzte Woche ja nicht mehr möglich schien.
Ich habe meine Gummistiefel übrigens im Osterurlaub in …. Südfrankreich erworben.
25. Juni 2013 um 13:15
Genau wie die Berliner Verhältnisse…
25. Juni 2013 um 14:18
Warum diese Menschen so tief gebräunt sind? Einige wohl wegen häufiger Solariumsbesuche, andere benutzen Selbstbräuner. Und wieder andere waren schon zum Brutzeln (=in Urlaub) an einem Ort, wo tatsächlich die Sonne scheint.
Aber geben Sie zu, das haben Sie sich alles schon selbst gedacht.
25. Juni 2013 um 16:08
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Genau!
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25. Juni 2013 um 17:26
Und am Donnerstag ist auch noch Siebenschläfer.
Unser aller Iphöner müssen sich dringend nochmal aktualisieren. Ich will da keinen einen Regentropfen sehen. Bitte.
25. Juni 2013 um 18:51
Ha. Letzte Woche am Dienstag war’s bei mir zu Hause so heiß, dass ich mit meiner zu erledigenden Arbeit umgezogen bin in die Bibliothek am Gasteig.
Heute war’s so saukalt, dass ich wieder ins Gasteig eingefallen bin, froh, mich aufwärmen zu können.
Liebes Wetter, ist das noch normal? :-)
25. Juni 2013 um 20:57
Also, was soll denn das Gejammer? Sie benehmen sich ja allesamt wie meine Großtante, die den Sommer spätestens am 30. Juni für beendet erklären und die Gartenstühle in den Keller stellen wollte. Wir haben noch den ganzen Juli und den August. Außerdem sind hier in Alpennähe doch meistens der September und der Oktober noch sonnig. Tief durchatmen, das wird noch was.
@Susann: so eine Wohnung habe ich auch. Riesige Fenster nach Südosten und so gut wie gar nicht isoliert. Aber der Balkon ist super für mediterrane Kräuter.
26. Juni 2013 um 11:43
Die Hoffnung wird erst im Oktober aufgegeben!
Das lernt man im Norden.
26. Juni 2013 um 13:44
re laufwetter: habe mir von einer marathonläuferin erklären lassen, dass zwischen 12-18 grad C läuft es sich am besten. mit temperaturanstieg sinkt die leistung rapide. das kann ich nur bestätigen. es läuft sich momentan ausserordentlich fantastisch. bei 36 grad steht nur eine tätigkeit zu verfügung: im feuchten keller möglichst bewegungslos zu liegen, bis etwa 11 uhr abends.
26. Juni 2013 um 18:27
@ Kubelick
Wohl dem, der einen feuchten Keller hat!
Wer keinen feuchten Keller hat, dem bleibt der Ausweg: ab 21 Uhr alle Fenster und Türen aufreißen, dann nackt alle vier Extremitäten von sich strecken (zwecks maximaler Luftumspielung) und so verharren, bis es um 23 Uhr 2 Grad abkühlt. Dazwischen heftig monieren, wenn der (ebenfalls hingestreckte) Partner unvorsichtigerweise für Hautkontakt jeder Art sorgt:
“Gib einen Finger von meinem Ellbogen weg. Du bist so warm.”
Ich glaube, neun Monate nach so einer Hitzehölle gibt es bei den Geburtenraten einen völlig atypischen Einbruch.
Messerscharfer Schluss: das Wetter ist der Versuch des Klimas, den demographischen Wandel abzumildern.
26. Juni 2013 um 20:07
Herrje. Und am Wochenende schon wieder 18 Grad. Immerhin keine Sonne. Kleiner Trost: Mitte Juli ist die neue Herbstmode da.
26. Juni 2013 um 20:26
Ohje, so ähnlich gestaltet sich auch bei uns das Wetter. Ich saß heute draußen, angetan mit Regen- und Fleecejacke auf einer feuchten Mauer und dachte so bei mir: “Gar nicht so schlecht für Oktober…”
26. Juni 2013 um 21:02
Das Kind eines Kollegen sprach:
“Der Sommer war bis jetzt der schönste Tag heuer.”
NO comment.
27. Juni 2013 um 12:01
Und schon bin ich dem Herbst gar nicht mehr böse, weil ich nun erkannt habe, dass es sich bei diesem Sommer um einen Gummistiefelsommer handelt! Take that, Übergangsschuhphobie :-)
Ich bin dann mal im Gummistiefelgeschäft, nur gucken!
27. Juni 2013 um 14:13
Jetzt weiß ich endlich, wofür ein feuchter Keller gut ist.
27. Juni 2013 um 16:50
bei mir zeigt das i-phone für sonntag schon wieder 21 grad und sonne an – und da heut siebenschläfer ist (gerade scheint hier auch die sonne) habe ich darüber noch was interessantes gelesen:
http://www.zeit.de/wissen/2013-06/interview-frank-boettcher-siebenschlaefertag
na dann besteht ja noch hoffnung ;-)
29. Juni 2013 um 20:55
Ist doch super, ich ziehe mich in meine “Katerkiste” zurück und lerne eine neue Programmiersprache – so scheint mir wenigstens die Sonne nicht immer auf den Bildschirm!