Journal Donnerstag, 29. August 2013 – auf Schicht
Freitag, 30. August 2013 um 7:22Dank Medikamenten ruhig und tief geschlafen, bis zum frühen Weckerklingeln: Die fürs Büro bestellte Spermüllabholung hatte sich für “ab halb acht” angekündigt, also musste ich dort sein.
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Es wurde dann doch bis nach elf, Entschädigung genug war aber der Auftritt der Sperrmüllarbeiter: Fünf sehr verschiedene Herren in Leuchtorange, die das möglicherweise noch nicht so lange machen. Erwartet hatte ich die geschmeidig professionelle Eleganz von Umzugsarbeitern, tatsächlich geboten bekam ich ein gemächliches Übereinanderstolpern, wechselseitiges Im-Weg-Stehen, ungeschicktes Stapeln sowie Fallenlassen, ergänzt durch umständliche Verstopfung der Aufzugtüren. Das Ganze dauerte nur gut fünf Minuten in einem Kellerabteil, enthielt aber fast alle Elemente der Kabinenszene von Marx Brothers, A Night at the Opera.
http://youtu.be/8ZvugebaT6Q
Detail auf dem Bestätigungsformular (Markierung war so), die heftige Diskussion vor wenigen Jahren hatte ich bereits vergessen.
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Mittagsverabredung bei Marietta. Eigentlich hatte ich vorgehabt, mich nach und nach einmal die Woche mittags quer durchs Stadtviertel zu probieren. Doch dann schmeckte es gleich in diesem ersten Lokal so überdurchschnittlich gut, und ich fühlte mich gleich derart aufgehoben – dass ich erstmal nirgendwo sonst hingehe. Und halt lernen muss damit umzugehen, dass man mich dort kennt (wg. Spuren).
Kalb mache ich mir aus unbekannten Gründen nie, deshalb wählte ich von der Tageskarte das Milchkalbkottelet. Es schmeckte großartig, hatte auch ordentlich Fettrand drumrum, war mit frischen Kräuter gebraten. Der Tafelspitz gegenüber gereichte ebenfalls zur Begeisterung.
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Selbsterinnerung: “Mal schnell übersetzen” ERST zusagen, NACHDEM ich die Länge des Textes kenne! (Und das jetzt 100 Mal schreiben.)
So kam ich nur knapp unter der 12-Stunden-Schicht raus aus dem Büro. HASS.
Ich vermisse das Draußen.
die Kaltmamsell6 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 29. August 2013 – auf Schicht“
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30. August 2013 um 8:49
Das kann ich nachvollziehen – bei schönem Wetter fühle ich mich drinnen auch schnell eingesperrt. Und bei uns ist gerade die schönste Jahreszeit: frisch und sonnig. Aber du hast es dir dazwischen zumindest schön gemacht. Beim Sperrmüllabholen wäre ich gerne dabei gewesen :)!
30. August 2013 um 8:52
das draußen vermisse ich seit der vollen, festen stelle auch oft. gerade zu dieser, und der bald kommenden, jahreszeit (ich hab das h-wort nicht gesagt! ich war’s nicht!!).
30. August 2013 um 10:45
Ich sitze hier und hab die Fenster aufgerissen … versuche so, ein wenig Draußen nach drinnen zu holen. Ja, gell, und man BIETET auch immer an, “mal schnell” was zu übersetzen…. ts ts ts, kenne ich. 200x schreiben!!!
30. August 2013 um 12:46
Zu den “Spuren” möchte ich was anmerken.
Nach meiner Zeit in Gastronomie und Hotellerie kann ich sagen, dass nur Gästen, welche man als angenehm empfindet, die Ehre zuteil wird, wiedererkannt zu werden.
30. August 2013 um 16:12
Sehr, sehr schönes Feierabendbild
30. August 2013 um 20:56
12h-Schicht? War der Sinn des neuen Jobs nicht, “nur” 8h zu arbeiten und sich nicht zu überfordern?
Ich erwäge auch öfter mal einen Jobwechsel, aber ich fürchte, es ist nicht der Job, sondern ich bin es, und ich würde mich überarbeiten (gelegentlich, will mich nicht als Workaholic hinstellen) egal was ich mache. Ich bemühe mich daher aktiv, mich abzugrenzen und merke aber immer wieder, dass eher ich mich überfordere als dass es die anderen wären. Die haben oft de facto nix verlangt, ich denke nur, dies oder jenes würde von mir erwartet. Das gute alte Frauenproblem.
Musste die Übersetzung unbedingt fertig werden? War es keine Option zu sagen, oh, sorry, ich dachte, es ginge um einen kurzen Text, das wird dann heute nix mehr. Wenn Sie gleich abgelehnt hätten, wäre die Welt ja auch nicht untergegangen.
Ich sag’s nur, weil es genau die Falle ist, in die ich auch oft renne, ich fühle mich an Zusagen gebunden. Auch wenn sie auf Basis falscher Annahmen gemacht wurden.
Aber mal ausprobieren, einfach hingehen und zurück nehmen. Ist in 99% der Fälle gar nicht das Problem.
Und es wirkt sogar souveräner, wenn man seine Zusage dann revidiert, Männer machen das ständig und das ist auch kein Problem, gilt dann als “weiß, was er will”.