Journal Sonntag, 8. September 2012 – Ruhetag

Montag, 9. September 2013 um 7:55

Dieser Sonntag war ein richtiger Ruhetag. Ich bloggte, nahm ein Bad, schnippelte mir zum Frühstück Aprikosen und Birnen in selbst gemachten Joghurt. Seit einigen Chargen habe ich kein Schleimproblem mehr: Vermutlich war die Verwendung von H-Milch keine gute Idee. Jetzt koche ich für Joghurt normale, “traditionell hergestellte” Vollmilch auf und lasse sie auf ca. 45 Grad abkühlen.

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Roggenschrotbrot gebacken. Nach dem Kneten ging der Teig ab wie die Wutz, ich verkürzte die erste Gare auf zweieinhalb Stunden, die Stückgare auf 45 Minuten, aber das war nicht genug: Die Laibe liefen im Ofen wegen Übergare auseinander. Das ist ja im Grunde eine reine Formschwäche, solche Brote habe ich auf Bauernmärkten durchaus zu kaufen gesehen, sie schmecken ja trotzdem gut. Immer gleich perfekte Brote gibt es halt nur aus der Backfabrik und mit Hilfe von Schweinereien aus dem Labor.

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Auf dem Balkon Martin Walsers Ehen in Philippsburg ausgelesen. Es gefiel mir bis zum Schluss gut, vor allem wegen des Nachkriegshintergrunds, der hochkomplexen Erzählstimme, der dichten Bilder. Nun habe ich Walser endlich abgehakt; wegen tödlicher Langeweile war ich weder im Einhorn noch im fliehenden Pferd über die ersten Seiten hinausgekommen.

Die liegengebliebenen Süddeutschen Zeitungen der vergangenen drei Tage hinterhergelesen. Die Wahlen rücken drohend näher, und ich bin ratlos wie selten zuvor.

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Nicht gebügelt.

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Frisches Brot gegessen, Vögelchen beobachtet, auch Eichkätzchen (ich beantrage die Umbenennung in Kastanienäffchen), ein Buntspecht klopfte energisch auf dem Stamm der Kastanie herum.

Ab 16 Uhr verabschiedet sich der Sommer, um 17 Uhr machte er offensichtlich hinter sich das Licht aus – ich musste im Wohnzimmer die Lampen anschalten.

Mich fast ganz durch meinen Feedreader gelesen.

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Vage war mir bewusst, dass ich dieses Blog in der zweiten Jahreshälfte 2003 begonnen hatte; jetzt sah ich doch mal genauer nach: Der zehnte Bloggeburtstag der Vorspeisenplatte wäre am 24. August gewesen. Wieder eine Party verpasst.

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Smillas Fotos sind immer sehenswert (immer? immer.), aber manche Serien berühren mich ganz besonders. Ihre Tangobilder von der Milonga del Pescador aus Brügge gehören dazu.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Sonntag, 8. September 2012 – Ruhetag“

  1. Frau Klugscheisser meint:

    Glückwunsch zum Blogjubiläum. Parties kann man auch nachträglich feiern. Hast Dir schon überlegt, was Du dem Blog schenken wirst?

  2. Sebastian meint:

    Alles Gute – gibt’s ja hier immer. Dankeschön.
    Und so ein Schildkröteltag ist doch eine schöne Art zu feiern, ist auch für nix und wieder nix.
    Und wenn man sich so den Zehnjahreseintrag anschaut, das ist doch gar kein so schlechter Querschnitt, oder?

  3. Jutta meint:

    Der gestrige Tag war scheinend wie gemacht zum Herumsandln. Ohne mir großartig etwas vorzunehmen habe ich am Ende doch einiges getan und zwar in Ruhe.

    Auch von mir einen Glückwunsch zum Bloggeburtstag und Danke für’s Schreiben.

  4. not quite like beethoven meint:

    Herzlichen Glückwunsch nachträglich : )

  5. typ.o meint:

    Hej, ja, ich würde mich über eine Entscheidungshilfe zur Wahl freuen. Meine Analyseversuche werden durch alles dominierende Müdigkeit erschwert.

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