Beifang aus dem Internet – mit Minions

Dienstag, 8. Oktober 2013 um 7:13

Von meiner Lieblingssommelière Hande habe ich ja gelernt, nicht “Putzmittel!” zu krähen, wenn ich diese im Wein rieche, sondern statt dessen “ich habe da mineralische Noten in der Nase” zu sagen. Auf ihren Hinweis bei Twitter habe ich sehr interessiert gelesen: “The myth behind the minerality in wine”.

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Weiter mit der noch lange ungelösten Frage, welche Art von Hilfe Not lindern kann. Auf einen Tipp von Kathrin Passig hin habe ich den Newsletter der Organisation Give Well abonniert. Give Well untersucht, welche Methode, welche Organisation am nützlichsten sind, also die größte messbare Wirkung pro Dollar erzielen. Mein Lieblingsfeature auf der Website: Mistakes, “This page logs mistakes we’ve made, strategies we should have planned and executed differently, and lessons we’ve learned” – sollte sich jedes Unternehmen, jede Organisation als Vorbild nehmen.
Der jüngste Newsletter verwies auf einen Artikel in der New York Times: “The Benefits of Cash Without Conditions”.

Autorin Tina Rosenberg untersucht unter anderem die Frage, welche Erklärungen für Not hinter verschiedenen Ansätzen für Hilfe stecken:

(…) several things make people uneasy with GiveDirectly’s approach. One is the widespread belief that the poor are not simply different because they have less money. They have less money because they are different.

Those on the left tend to believe that the differences come from giant structural problems: bad or no education, health, transport, housing, few jobs. Giving cash to the poor, while helpful, solves one of these problems: credit constraints. It’s a big problem. But once it’s solved, another problem is likely to get in the way.

The right-wing argument is that the poor are poor because of the culture of poverty: people make bad choices, lack discipline, look for short-term gratification. This argument holds that giving cash to the poor doesn’t help much — and many people will misspend it in ways that make things worse.

Und sie bietet Hinweise an, warum diese unconditional cash transfers helfen könnten.

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NUUUUUUL!! NUUUUUUL!! AUSIIIIIS!1 Das Oktoberfest ist endlich zu Ende. Nächstes Jahr muss ich mich unbedingt für diese zwei Wochen aus München absentieren – in der Provence ein Auto mieten und dort herumfahren wäre vielleicht was, nach Langem mal wieder so richtig allein abenteuern.

Und dann höchstens hinterher Artikel wie den von Meike Winnemuth darüber lesen: “Frauentag auf der Wiesn”.

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“Understanding Boys, Understanding Girls.”
Schon etwas älter (Mai 2012), aber interessant. Jeff Perera spricht vor einer Schülergruppe und dann einer Schülerinnengruppe in Ontario über Männlichkeitserwartungen. Vermutlich kann man die Verhältnisse an einer kanadischen Schule nicht 1:1 auf eine mitteleuropäische übertragen, doch mich erstaunte, welch reflektierte Reaktionen Jeff von den Schülern und Schülerinnen bekam.

via @bov

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Endlich alternativer Blindtext! Minionipsum.

(Die Geschichte haben wir Arbeiterinnen in der Textveröffentlichungsbranche wohl alle irgendwann zu erzählen: Wie ein Kunde Blindtext korrigierte oder höchstoffiziell über diesen Blödsinn in seiner teuren Publikation protestierte. Meiner hieß Weinmann.)

  1. Assoziiert überhaupt noch jemand etwas mit diesen Rufen? []
die Kaltmamsell

17 Kommentare zu „Beifang aus dem Internet – mit Minions“

  1. Micha meint:

    Auja, das machst du, aber dann fährst du auf Abenteuerkurs nicht durch die Provence, sondern durch die viel schönere Drôme – genießt den warmen Spätsommer (den wir dieses Jahr hatten) und besuchst mich.

    Wie hats dir eigentlich im Hukodi gefallen? Oder warst du gar nicht dort?

  2. lihabiboun meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

  3. kid37 meint:

    Lorem Ibsen. So manches Drama.

  4. Sebastian meint:

    Bitte die Option “Bananaaa!” in den Kommentaromat aufnehmen. Wir machen das dann schon passend.

    Aber NUUUULLL verstehe ich nicht. Fußball? Wohl kaum.

  5. Chris Kurbjuhn meint:

    “Meinen Sie, die Kinder verstehen in dem Alter schon Latein?” Autor bei der Präsentation eines Kinderbuch-Coverentwurfs.

  6. Micha meint:

    Ziehe Teil 1 der Frage zu Hukodi zurück, nachdem ich Katha besucht habe und Sie lachend hinter Ihrem Smartphone entdeckte…

  7. Sebastian meint:

    Und ihr Brot war auch da, @Micha, siehe vorigen Beitrag. Ich glaub, es hat ihr ganz gut gefallen, sie hat nicht nur fürs Foto gelächelt.

  8. HP meint:

    Minions ipsum underweaaar wiiiii jeje uuuhhh tatata bala tu bananaaaa daa tulaliloo. Uuuhhh tank yuuu! Jiji hana dul sae bananaaaa jiji. Tatata bala tu hana dul sae gelatooo chasy tulaliloo po kass bananaaaa wiiiii. Tulaliloo aaaaaah underweaaar poopayee. Gelatooo pepete wiiiii gelatooo tank yuuu! Jeje. La bodaaa pepete poopayee wiiiii tank yuuu! Po kass aaaaaah ti aamoo! Poopayee belloo! Uuuhhh. Jiji poulet tikka masala tank yuuu! Bappleees BEE DO BEE DO BEE DO para tú underweaaar para tú daa uuuhhh para tú. Me want bananaaa! butt aaaaaah tank yuuu! Bananaaaa gelatooo gelatooo po kass tank yuuu! scnr!

  9. trippmadam meint:

    Ich hatte mal eine höchstoffizielle Beschwerde über eine Übersetzung ins Spanische, die angeblich voller Rechtschreibfehler gewesen sei. Es stellte sich nach einigem Hin und Her heraus, dass der Auftraggeber Herr Schlaumeier (Name geändert) ein französisches Korrekturprogramm über den spanischen Text hatte laufen lassen. Es gibt eben keine richtige Orthographie in der falschen Sprache (oder so ähnlich).

  10. Buchfink meint:

    @ Micha:

    Ein besonders netter Schnappschuss von Frau Kaltmamsell ohne Smatrphone vor dem Kopf ist bei Petra von http://www.dermutanderer.de zu bewundern.

  11. Croco meint:

    © Dr. Werner Mang/Bodensee.
    Das dachte ich auch zu allererst, als ich das Foto von Frau Winnemuths Artikel sah.
    “Die Nasen sind falsch, aber was erzählt wird, ist echt.”
    Das hat mich dann wieder getröstet: im Kern ist Frau eben doch Weib.

  12. Georg meint:

    AUSIIIIIS kennt man wohl nur noch aus eigener Erfahrung; popkulturell scheint sich das nicht gehalten zu haben. Kein arg großer Verlust.

    Danke auch für Minions Ipsum.

  13. Georg meint:

    Oh, und was “cash without conditions” betrifft: http://www.thisamericanlife.org/radio-archives/episode/503/i-was-just-trying-to-help beschäftigt sich ebenfalls damit.

    Edit: … und der NYT-Artikel erwähnt diesen Link sogar. Nevermind.

  14. Sebastian meint:

    @georg @kaltmamsell Und was ist das jetzt mit dem AUSIIIIIS?

  15. Georg meint:

    AUSIIIS mit diesem Anblick: http://www.sueddeutsche.de/politik/zum-ende-der-wehrpflicht-einmal-husten-bitte-1.1112958-10 und den genannten “Gesängen”.

  16. die Kaltmamsell meint:

    Jetzt aber, Sebastian: Das war das rituelle Gebrüll der sogenannten “Ausscheider”, die bis zur Eingrenzung und dann Abschaffung der Wehrpflicht (siehe Link von Georg) ein regelmäßiger Anblick und Anhör in Deutschlands Fußgängerzonen waren. Die jungen Männer feierten in Gruppen das Ende ihres Wehrdienstes, waren sehr betrunken, trugen langärmlige weiße Oberteile, auf denen möglichst viele Mädchen und Frauen unterschreiben sollten, und oft auch Hüte mit Pfauenfedern.
    Möglicherweise wurden sie vollständig durch Junggesellen-/-gesellinnenabschiede ersetzt.

  17. Sebastian meint:

    Ah, danke @georg und @kaltmamsell, ich wusste, dass ich das schon gehört habe – wir hier in München haben das ja oft erlebt, weil die wohl oft gedacht haben, hier lässt sich das Unnütze gut mit dem Unschönen verbinden. Deswegen schau ich mir den Link auch nicht an.

    Und ich teile die Auffassung, dass diese offenbar natürlich vorhandene Energie sich in Junggesellenabschiede umgeleitet hat.

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