München kann auch lustig: “Same old song” im Milla Club

Freitag, 6. Dezember 2013 um 10:25

Selbstverständlich ist mir klar, dass ich die meisten lustigen Veranstaltungen in München gar nicht mitbekomme, auch nicht die, die genau das Richtige für mich wären (kleine Lesungen, Science Slams, handgemachte Musik-Blödeleien, kleine Comedy-Bühnen). In München ist auch im Kleinen mords was los. Und selbst wenn ich solche Sachen rechtzeitig mitbekomme, bin ich fast immer zu träge sie wahrzunehmen.

Es musste also schon eine Menge zusammenkommen, dass ich gestern zu “Same old song” in den Milla Club ging: Ein ganzer Abend mit verschiedenen Versionen des selben Lieds, live gespielt.

Ein Arbeitskollege des Mitbewohners hatte ihn gefragt, ob er nicht kommen wolle, weil er mit seiner Big Band auftreten würde. Der Mitbewohner wiederum fragte mich, ob wir nicht zusammen? Big Band leuchtete mir sofort ein, als ich den Song des Abends erfuhr: The Final Coutdown. (Vorherige “Same old song”-Abende hatten zum Thema Stairway to heaven, Smells like teen spirit, 99 Luftballons und Billy Jean.)

Und so stiegen wir hinunter in einen schmalen, abschüssigen und dunklen Kellerraum – an einer Schmalseite die Bar, an der gegenüberliegenden Seite unten eine kleine Bühne (aber mit Showtreppe!), holten uns Flaschen in die Hand und setzten uns auf eines der spärlich verstreuten abgenudelten Sofas.

Die Musik war großartig: Erst mal eine a-capella gesungene Version mit dem Text “Ich zähle rückwärts, zum allerletzten Mal”, aber auch die Codo-der-dritte-artige elektronische Fassung von Vater und Tochter oder der Elektrolandler. Die Big Band Dachau mit 19 Leuten überhaupt auf die Bühne zu bekommen, kostete ein wenig Anstrengung, war es aber wert.

Da der Spaß erst um halb zehn angefangen hatte, hielten wir beide nicht bis zum Ende durch. Aber bis dahin war’s sehr schön.
UND ich habe nach mindestens 15 Jahren mal wieder Spezi getrunken.

Auf dem Heimweg jubilierte der Mitbewohner über den Umstand, dass er mich mal abends ausgeführt hatte.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „München kann auch lustig: “Same old song” im Milla Club“

  1. Julia meint:

    Eine großartige Idee. Wie schade, dass ich da nicht mehr so leicht dran teilnehmen kann.
    PS: Aus welchem Film stammt noch mal die sehr romantische Idee, eine ganze Kassette (!) mit Versionen von “Leaving on a Jet Plane” zu bespielen? Ich zermartere mir jedesmal, wenn ich im Flieger sitze, den Kopf, wo das aufgetaucht ist…

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