Journal Dienstag, 28. Januar 2014 –
Papas Arbeitskittel
Mittwoch, 29. Januar 2014 um 6:45
Vor dem frühen Wecker aufgewacht. Bevor ich mir darüber klarwerden konnte, ob ich wirklich Lust dazu habe, zum organisierten Krafttraining mit Langhanteln gegangen. Auf dem Hinweg überdurchschnittliche Dumpfheit im Hirn sowie Verpeilung wahrgenommen (ich bin ja eigentlich morgens so frisch, dass Morgenmuffel sich vor mir ekeln), mich vorsichtshalber bei den Übungen sehr konzentriert. Davor eine Viertelstunde an der Rudermaschine zum Aufwärmen und weil ich ohne regelmäßiges Schwimmen dazu neige, das Oberkörpertraining zu vernachlässigen.
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Die Eingangsbestätigung meiner Online-Meldung als Wahlhelferin für die Europawahl erhalten. Wahlhelfen wollte ich schon lange mal, aus Neugier und Abenteuerlust. Dass ich mich jetzt endlich aufraffte, lag zum einen an den Erzählungen einer Kollegin, die das bei der jüngsten Landtagswahl getan hatte (klang interessant und lustig), zum anderen an der Plakatkampagne, mit der München in letzter Zeit nach Wahlhelferinnen sucht. Jetzt bin ich sehr gespannt.
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Im Büro weiter Journalisteninfos zusammengestellt, nachträglich Berichterstattung (unter uns PR-Schicksen Clippings/Coverage) über ein Ereignis im Februar 2013 aus dem Medienbeobachtungsmaschinchen gefieselt, vieleviele Dateien archiviert, am Schrank weitergebaut – genauer: -gemalt (fragen Sie nicht). Bei Laune hielt mich der Umstand, dass ich dabei den alten Arbeitskittel meines Vaters trug.
Aufgenäht ist “Gruppenmeister Gutierrez”, und man sieht, dass mein Vater vor 25 Jahren und ich heute etwa dieselbe Schulterbreite haben.
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Wieder keine Mittagspause, statt dessen am frühen Nachmittag mein Frühstücksmüsli mit Joghurt über der Tastatur gelöffelt.
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Zum Nachtmahl hatte der Mitbewohner für uns eine japanische Misosuppe angelehnt an ein Wagamamarezept zubereitet, mit viel Gemüse, Udonnudeln und gebratenem Hähnchenfleisch.
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Beim Lesen im Bett festgestellt, dass in meiner (in einem Brightoner Antiquariat erworbenen) Burney-Biografie 16 Seiten fehlen. Dann weiß ich halt nicht, wie die letzten der fünf Jahre verliefen, die Fanny als Second Keeper of the Robes von Queen Charlotte erlitt.
die Kaltmamsell11 Kommentare zu „Journal Dienstag, 28. Januar 2014 –
Papas Arbeitskittel“
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29. Januar 2014 um 7:53
Der Kittel ist Spitze! Und die Frau darin: Kann es sein, daß Sie sehr schmal geworden sind oder ist das die Perspektive?
29. Januar 2014 um 8:09
Sollen wir uns auf 50 – 80 – 50 vorbereiten? Obwohl wir jedes Pfund an Ihnen mögen?
Wenn, dann bitte bebildert und mit neuer Garderobe. Der Kittel ist schon mal ein guter Anfang.
29. Januar 2014 um 10:14
WOW!!! Dieses Petrol sollten Sie öfter tragen (falls Ihnen die Farbe gefällt) – ich finde, es steht Ihnen hervorragend!!! Herzlich, Ihr Farbberater …. ;-)
29. Januar 2014 um 11:27
Oh ja, diese Farbe steht Ihenn ausgezeichnet, unbedingt öfter tragen!
29. Januar 2014 um 11:44
Was Frau Koma sagt.
Liebe Grüße, Milla
29. Januar 2014 um 12:58
Kaltmamsell, Tochter des Gruppenmeisters. Klasse!
So langsam hätte man den Schrank auch bei Interlübke holen können. Mit Aufbau durch Hape Kerkeling. Ach ne, andere Baustelle.
Zum Mittagessen sagen wir nichts, sondern lassen Taten sprechen. Nur diese Woche scheints überall gleich…
29. Januar 2014 um 20:05
Ja, fesch!
Wobei meine erste Assoziation auch sehr schön ist (noch nicht um den familiären Zusammenhang wissend):
Die uns immer vorenthaltene Schwester von Mr. Spock lüftet ihre jahrzehntelange Existenz im Hintergrund. Denn tatsächlich war SIE es, die die Triebwerke von Raumschiff Enterprise am Laufen und in Schuss gehalten hat!
29. Januar 2014 um 21:56
Haha, stimmt genau! Der Blick hat es verraten.
Von meiner älteren Schwester hörte ich, dass in Bayern Wahlhelfer eigens eine kleine Schulung vorab erhalten. Bei mir war das damals nicht so, als ich 2005 von Amts wegen dazu verdonnert wurde, Wahlhelferin zu sein. Man konnte vorab nicht einmal Zeiten absprechen. Nachdem ich eigens so früh aufgestanden war, habe ich durchgesetzt, dass ich auch die frühe Schicht bekomme und nicht nach Hause gehen muss, um für die Nachmittagsschicht wiederzukommen. So hatte ich den Nachmittag frei und musste erst abends zum Auszählen nochmals hin.
29. Januar 2014 um 22:14
Von wegen “Wahlhelferschulungen in Bayern”: das muss nach 1983 eingeführt worden sein, denn – obacht – 1983 wurde ich zur Wahlhelferin in einer bayrischen Provinz abgeordnet. Ohne Schulung. Man hatte sich Punkt halbacht oder so ähnlich, am Wahlsonntag einzufinden. Pikant: ich durfte Wahlzettel auswerten, auf denen mein Name stand. Ich habe nämlich im zarten Alter meiner soeben erlangten Volljährigkeit kandidiert, parteilos. Neben dem Listenplatz stand “Die Grünen/Unabhängigen” (ich “unabhängig” – bis heute). Leider knapp unter fünf Prozent. (Nicht geschummelt). Kriegte man aber auch ohne Schulung hin. Keine Raketen-Wissenschaft!
29. Januar 2014 um 22:16
In Sachen Coolness schlägt Gruppenmeister Gutierrez den Bahnwärter Thiel um Längen!
Sie sehen umwerfend aus – merkwürdigerweise bringt diese androgyne Aufmachung Ihre Weiblichkeit fast mehr zur Geltung, als Ihre schönen Boden-Röcke.
31. Januar 2014 um 11:48
Genau, man musste Punkt halb acht auf der Matte stehen, um dann gesagt zu bekommen, dass am Morgen nur die Hälfte der Leute gebraucht werde und die andere Hälfte bitte mittags wiederkommen sollte. Echt schlecht organisiert.
Meine ältere Schwester und mein Schwager waren bei der Wahl im vorigen September Helfer. Sie wussten daher auch genau, wann sie im Wahllokal aufschlagen sollten.