Archiv für Februar 2014
Journal Donnerstag, 27. Februar 2014 – Fresstag
Freitag, 28. Februar 2014Vielen Dank für die Unterstützung von allen Seiten – auch meine CeBIT-Aufgabe ist hiermit erfüllt.
(An der Kindertagesstätte für zwei Monate scheiterte ich damals natürlich. Es hätte mich gewundert, wenn das gegangen wäre, aber was weiß denn ich? Zumindest gehört nun zu meinem Erfahrungsschatz die 30-minütige telefonische Belehrung, warum es überaus verwerflich ist, ein Zweijähriges, das ohnehin in völlig fremder Umgebung mit fremder Sprache ist, auch noch den ganzen Tag in fremde Hände zu geben. Ich war bereits als Alternative im Kontakt mit Nanny-Agenturen, als die Auftraggeberin sich entschied, die Kindsoma mit nach Deutschland zu nehmen.)
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Ein Fresstag: Mir reichten die Bananen und die beiden Stücke Vortagestarte bei Weitem nicht als Brotzeit, nachmittags bekam ich Heißhunger auf die übrigen Kundenweihnachtsgeschenklebkuchen und ich aß drei große auf einen Sitz. Dann war mir ein bisschen schlecht. Doch abends gingen schon wieder zwei Portionen Nudeln mit Ruccolasalat und zwei Portionen Tiramisu.
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Gelesen:
Wien in einer Nussschale:
Man kann nichts falsch machen, solange man nichts ernst nimmt und immer das letzte Wort behält, weshalb alles sehr lange dauert.
Andrea Diener war auf dem Kaffeesiederball: “Der Taxitänzer ist kein Märchenprinz“.
Fragebogen aus der Netzecke
Donnerstag, 27. Februar 2014Chris Kurbjuhn hat einen derzeit laufenden Kettenbrief weitergereicht. Auf Provokationen wie “Wer würde denn auf so einen Quatsch antworten wollen?” falle ich ja umgehend rein.
1. Können Skatspieler beim Billard über die Kontrabande spielen?
Nur wenn beim Seven Card Stud low angesagt wird.
2. Gibt es Gründe gegen eine Heiligsprechung von Chuck Norris? Bitte überlege sorgfältig, bevor du antwortest. In deinem eigenen Interesse.
Ich habe im gymnasialen katholischen Religionsunterricht ja noch gelernt, dass vor der Heiligsprechung die Seligsprechung steht und dass sich der dazugehörige Prozess jeweils Jahrzehnte hinzieht (u.a. wegen zu beglaubigender Wunder). Dann kam Johannes Paul II. und sprach heilig, als bekäme er dafür Akkordzuschlag. So gesehen: Warum nicht auch Chuck Norris? Wo wir gerade so schön dabei sind.
3. Ist unbemannte Raumfahrt noch sinnvoll?
Aber ja, Hauptsache Daten. Alternativ könnte man vom Geld eines globalen Konsortiums ein großes Raumschiff bauen und damit Filmproduzenten, Telefondesinfizierer, Frisöre, Unternehmensberater und Versicherungsvertreter losschicken.
4. Butter bei die Fische: zerlassen oder mit Kräutern?
Kommt sehr auf den Fisch an: Bei die Schollen zerlassen, bei die Barsche mit Kräutern.
5. Wenn statt der Beatles die Stones im Star Club in Hamburg gespielt hätten, wäre Rainer Barzel dann Bundeskanzler geworden?
Nein. Aber Helmut Schmidt wäre es länger geblieben.
6. Gründung einer Splitterpartei für Mathematiker mit dem Namen “Phiraten” – Schwachsinn oder Geniestreich?
Splitterparteien für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe heißen Interessenvertretungen und machen Lobbyarbeit. Und ich habe den Verdacht, dass es die für Mathematiker längst gibt.
7. Vervollständige die Reihe: Mahatma Ghandi – Golda Meir – Rocco Siffredi – ???
Nana Mouskouri.
8. Wenn am Dienstag die Welt untergeht, würdest du vorher noch Mittwochs-Lotto spielen wollen?
Da, wohin diese Welt untergeht, gibt es keine Kalender.
9. Wie heißt Peter Scholl-Latour mit Vornamen?
Nahostexperte. (GehmSe das mal in die Google Bildersuche ein.)
10. Welche Stadt sollte eine Straße nach Michael Spring-Brauner benennen?
Mettlach.
11. Welcher Spitzname wäre für Stephen Hawking am geeignetsten?
His Hawkingness.
UND JETZT DARF ICH MIR AUCH QUATSCH AUSDENKEN!
1. Stepaerobics oder Zumba?
2. Schwimmbad oder Baggersee?
3. Wachs oder Rasierer?
4. Krokeen oder Krokanten?
5. Kristeva oder Fish?
6. Turnschuhe oder Sneakers?
7. Mercutio oder Jago?
8. Wohnen oder reisen?
9. OmU oder Cinemax?
10. Zug oder Auto?
11. Open Source oder Walled Garden?
Mag jemand?
Journal Mittwoch, 26. Februar 2014 – neues Mobiltelefon
Donnerstag, 27. Februar 2014Das Leben ist kein Ponygeburtstag, und so brauchte ich in der Nacht auf gestern noch eine Dosis Migränemittel. Diesmal war die Zeit zwischen Aufwachen mit großem Kopfweh und “das ist wohl Migräne” kurz genug, dass das Triptan Böses blockieren konnte. Noch ein Glück, denn ich hatte gestern frei.
Aber drei Attacken in zwei Monaten sind kein Rhythmus, den ich haben möchte.
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Das Wetter machte sich ein weiteres Mal schön, warm war es allerdings nicht (ist ja auch erst Februar). Ich ignorierte die postmigränale Schwäche und den Schwindel, radelte gemütlich hinaus ins Olympiabad, zog dort gemütlich meine Bahnen. Zwar war ich von Spielzeugschwimmern- und -schwimmerinnen umgeben, doch sie waren alle schneller als ich, so musste ich mich nicht um sie kümmern.
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Nachmittags endlich Gelegenheit, ein neues Mobiltelefon zu besorgen (mit meinem Provider bin ich ja weiterhin zufrieden). Bei der Wahl, mit meinem bisherigen Vertrag 250 Euro für ein neues Gerät zu bezahlen oder mit einem teureren Vertrag einen Euro, entschied ich mich für das Abstottern des Betrags – nichts anderes ist ja der teurere Vertrag. Der mir zudem einige Annehmlichkeiten bietet. Ich ließ mir sogar ein Futteral dazu verkaufen, um das Risiko eines weiteren Saftunfalls zu verringern. (Eine Versicherung wollte ich aber dann doch nicht.)
Das Synchronisieren des Geräts auf den Stand des alten (noch ein Glück hatte es lange genug funktioniert, dass ich ein vollständiges Backup machen konnte) funtionierte völlig problemlos. Ich nutzte die neue Handykamera dafür, gleichmal das beeindruckendste Zubehör aus dem Pack zu fotografieren:
Wo ich doch mit dem Verkäufer noch gescherzt hatte, dass man bei allem High Tech für die Einrichtung einees Smartphones immer noch nicht um die Büroklammer als Werkzeug herumkomme.
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Zeit und Muße genug, fürs Abendessen zu sorgen.
Mal wieder Ricotta-Feta-Tomaten-Tarte (Teig hatte ich noch in der Gefriere):
Und als Dessert Tiramisu:
Journal Dienstag, 25. Februar 2014 – Küchenunruhen
Mittwoch, 26. Februar 2014Während des frühmorgendlichen Aufwachens gemerkt, dass ich keine Lust auf die geplante Stunde Krafttraining im Sportstudio hatte. Statt dessen ein wenig weitergedöst, dann beherzt aufgestanden und nach dem Duschen an einer möglichen Zukunft gearbeitet.
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Um halb acht kam der Installateur, den der Mitbewohner organisiert hatte, um die Küche wieder ins Ruder zu bringen.
Dass die von den Vormietern ererbte Verrohrung, sehr wahrscheinlich von denselben Laien gebaut wie die gesamte Kücheneinrichtung, heikel war, wussten wir seit dem Einzug vor 15 Jahren (OMG!). Erst als wir 2007 eine neue Waschmaschine bekamen und vom Fachmann verrohren ließen, stand darin nach einem Durchlauf der Geschirrspülmaschine hin und wieder Wasser. Nun, das pumpten wir halt manuell ab.
Doch letztes Jahr beseitigte endlich der Rohrfreimann den Pfropf in den hinteren Wandrohren, der ein Ablaufen des Waschbeckenwassers immer stärker behindert hatte. Seither blieb das Waschmaschinenprogramm immer wieder stehen und meldete Wasseralarm. Der zu Rate gezogene Waschmaschinenfachmann diagnostizierte, dass mit der Waschmaschine alles in Ordnung sei, dass allerdings aus dem Waschbecken Wasser über die Rohre zur Waschmaschine laufe, sich dort irgendwo unabpumpbar sammle und Alarm auslöse. Da könne er nichts machen.
Wir montierten also vor jedem Waschgang die Maschine von Strom und Wasser ab, zogen sie aus der Einbauzeile, kippten sie und ließen dieses gesammelte Wasser ablaufen (waren immer ca. 100-150 ml), schoben die Waschmaschine zurück, schlossen sie wieder an und wuschen. Ähnliche Work-arounds bin ich ja vom Computerarbeiten mit Windows gewohnt.
Bis letzte Woche die Sicherung rausflog, weil dann doch irgendwo dazwischen Wasser ausgetreten war und eine Steckdose erwischt hatte. Seither ist der Stecker der Geschirrspülmaschine schwarz und wir spülen von Hand.
Wir ließen uns von der Hausverwaltung einen Handwerker empfehlen, der gestern kam. Nach einer Dreiviertelstunde Werkeln sah ich ihn auf dem Boden vor dem Spülschrank sitzen, den Blick sehr ratlos auf die Nildelta-artig verästelten Rohre gerichtet. Da begann ich mir Sorgen zu machen.
Aber ich musste in die Arbeit und überließ die weitere Koordination dem Mitbewohner. Er berichtete abends, dass der Installateur keine wirklich Lösung gewusst habe. Er habe schließlich ein Teil der Verrohrung ausgetauscht, nun verhindere ein Ventil, dass Wasser vom Abfluss der Spüle zur Waschmaschine laufe.
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Die von den Vormietern übernommene Kücheneinrichtung mochte ich ja nie. Bislang hatte ich mir vorgestellt, dass sie halt irgendwann immer kaputter gehen würde und wir uns dann nach einem Ersatz umsehen würden. Möglicherweise ist diese Zeit gekommen. Nur dass ich zum einen überhaupt kein Vergnügen an dem Recherchieren und Konstruieren einer neuen Kücheneinrichtung habe, zum anderen Ebbe in meiner Kasse ist (Sie erinnern sich? ein Jahr Auszeit von Ersparnissen gelebt?).
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Die geänderten Manomama-Jeans von der Schneiderin geholt. Jawohl, nachdem ein großer Keil aus der Rückseite entfernt wurde, passen sie jetzt beide, für zusätzliche 16 Euro das Stück.
Das Modell mit den schmalen Beinen geht deutlich über den Bauchnabel, das bin ich gar nicht mehr gewohnt.
Das Modell “Bootcut” sitzt nach dem Anpassen wunderbar und ist sehr bequem.
Auch das weiße T-Shirt ist übrigens von Manomama (ich hatte mein letztes weißes unausbleichbar versaut). Ich war überrascht gewesen, wie dünn und durchsichtig das Material ist.
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Zum Nachtmahl hatte der Mitbewohner auf meinen Wunsch dieses Sellerierisotto (wunderschönes Wort!) zubereitet. Die Keksbrösel hätten extra gebacken werden müssen (die gekauften schmecken mir zu künstlich), also ersetzte er sie durch geröstete Mandelstifte. Das Ergebnis ist eine hinreißende Kombination von Aromen und Texturen, große Empfehlung.
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Gelesen:
Mittlerweile traue ich Frau Novemberregen auch die kalte Fusion zu, so viel weiß und kann sie. Hier ihre klugen und erschöpfenden Ausführungen zu Prüfungen: Vorbereitung auf, Ablegen von, selbst Abnehmen. Idiotensicher und erfrischend zu lesen.
Wahrscheinlich habe ich noch nie auf eine Klickstrecke verlinkt. Aber bitte sehen Sie sich diese an, vom Haus des abgesetzten Generalstaatsanwalts Viktor Pschonka vor den Toren Kiews, betextet von Frau Diener: “Sonnenkönig meets Hornbach”.
Was ich mir in deutschen Bioläden schon immer dachte (Warum bloß kommt gutes Essen immer in Begleitung von Esoterik daher?), ist Michael Schulson in den USA ebenfalls aufgefallen: “Whole Foods: America’s Temple of Pseudoscience“.
Aber er schließt vernünftigerweise:
The moral is not that we should all boycott Whole Foods. It’s that whenever we talk about science and society, it helps to keep two rather humbling premises in mind: very few of us are anywhere near rational. And pretty much all of us are hypocrites.
Herr Merlix war mit seinen Söhnen beim Hamburger Mützenmacher. Ich begrüße das außerordentlich.
(Und wenn jetzt bitte jemand mit zwei kleinen Kindern zum Lederhosenmacher ginge, sie dort ausstatten ließe und darüber schriebe? Nicht mit so einer Oktoberfestverkleidung, sondern mit den kurzen Gebrauchslederhosen, die man auf alten Kinderbildern sieht, die gemeinhin als das praktischste Kinderkleidungsstück überhaupt galten. Bitte?)
Journal Montag, 24. Februar 2014 – Abschied vom japanischen Suppenort
Dienstag, 25. Februar 2014Das morgendliche Crosstrainerstrampeln war zäh – um fünf aufzuwachen mag doch ein bissl früh gewesen sein.
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Sonnenschein weiterhin strahlend, wenn auch in kühler Luft.
Mittags Treffen mit Exkollegin auf eine Suppe im Shoya – und dabei gelernt, dass der Ort, der mich einst das japanische Suppenessen im München lehrte, kein Suppenort mehr ist. Es gibt nur noch ein Ramen in drei schwer zu unterscheidenden Varianten. Und wo esse ich jetzt japanische Suppen in München?
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Nun widerfuhr es ausgerechnet mir, dass ich für einen Kunden 30 Oktoberfestplätze reservieren sollte. So wie es vergangenes Jahr ausgerechnet mir widerfuhr, dass ich für eine US-amerikanische Kollegin nach einem Krippenplatz in München für zwei Monate recherchieren sollte. Aber auch das nahm ich sportlich und weiß jetzt, wie das Reservierungsprozedere des vermaledeiten Oktifests abläuft. Allgemeinbildung.
Nächste Aufgabe: In Hannover eine CeBIT-Unterkunft für eine Kollegin suchen. Zwei Wochen vor der CeBIT. (Einspieler hysterisches Gelächter.)
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Mein Smartphone ist wirklich kaputt – der Akku lässt sich nach dem Auf- und Wiederzuschrauben nicht mehr aufladen. Also wollte ich nach der Arbeit im Telekomladen ein neues kaufen, hatte mich auch nach Onlinerecherche schon für ein Modell entschieden. Nur dass der Telekomladen bereits um 18 Uhr geschlossen hatte. Fast wäre ich nostalisch geworden: Ladenschluss um sechs – wie in meiner Jugend!
Journal Samstag/Sonntag, 22./23. Februar – gebacken, draußen gewesen
Montag, 24. Februar 2014Der Apfelkuchen mit Grießboden und Kardamom war aufwändig in der Herstellung und schmeckte nach Grießbrei mit Äpfeln. Der wäre deutlich weniger aufwändig gewesen.
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Pane Vallemaggia gebacken. Ist mir schon mal fluffiger geraten (allerdings habe ich lokales Weizenmehl 550 verwendet statt des Manitoba).
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Auf Wunsch des Mitbewohners (!) am Samstagnachmittag spazieren gegangen: Auer Mühlbach flussaufwärts. Dabei die ersten Schlüsselblumen gesehen, wenn auch in einem Garten.
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Am Sonntag in herrlichster Sonne Isarlauf.
Nachmittag auf einem Familiengeburtstag – köstliche Kuchen (darunter Frankfurter Kranz!) in angenehmer Gesellschaft.