Beifang aus dem Internet
Sonntag, 11. Mai 2014 um 14:40Grüß Gott, ich bin wieder in München. Und das habe ich seither gelesen:
Herr Nollar hat Angst vor einem Algorithmus.
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Gunter Dueck beschreibt, wie er als vernunftorientierter Mensch lernte, mit der herrschenden Unvernunft im Berufsleben umzugehen:
“Unnötige Angst des Schüchternen vor dem Alphatier”.
Ich würde ja gerne daraus lernen. Nur dass mir nicht eigentliche Schüchternheit im Wege steht, sondern die Arroganz, dass ich mich auf solche Spielchen nicht einlasse.
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Sie haben vielleicht vor ein paar Jahren die Geschichte von Vivian Maier mitbekommen, der US-amerikanischen Nanny, deren Tausende Straßenfotos aus mehreren Jahrzehnten durch Zufall entdeckt wurden.
Nachdem nun ein Film über Vivian Maiers Leben veröffentlicht wurde, macht sich Rose Lichter-Marck im New Yorker Gedanken über die Darstellung dieser Frau:
“Vivian Maier and the problem of difficult women“.
Warum war gerade sie eine so herausragende Straßenfotografin?
Both the photographer and the nanny evoke fantasies of invisibility that rely on the erasure of real labor, but for opposite ends.
Ich als Internetpeople möchte mir gerne einreden, dass Vivian Maier heute fotobloggen würde. Weil auch ich mich schwertue zu akzeptieren, dass sie vielleicht wirklich einfach nur fotografieren wollte.
It seems that, for Maier, the nanny’s life allowed her to be with people, but not of them. She actively cultivated her own unknowability, perhaps as a way to maintain this separateness. She never spoke of a desire to make a living as a photographer. In Chicago, where she lived for decades, she refused to give film processors and pawn shopkeepers her real name, instead handing out fake names all over town.
(…)
Maier had neither money nor connections, but she had control over how she lived, what she looked at, and what she photographed.
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Dieser TED Talk ist das Gegenteil von Esoterik. Nicht nur zeigt er den verehrten Randall Munroe (Mensch hinter xkcd und dem angeschlossenen “What if?”), sondern führt auch wissenschaftliche Methodik vor. Denn: Bloß dass man etwas nicht erklären kann, bedeutet nicht, dass man einfach eine Erklärung erfinden darf. (Darf man natürlich schon, zum Beispiel als ersten “what if?”-Schritt, den man dann nach der oben vorgeführten Methode überprüft. Was die Esoterik allerdings nicht tut.)
“Randall Munroe: Comics that ask ‘what if?'”
via @hakantee, dem Sie eh folgen sollten
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Und jetzt möchte ich noch ein entzücktes Quietschen durch Deutschland hören:
http://youtu.be/A9HV5O8Un6k
(via kraftfuttermischwerk)
die Kaltmamsell8 Kommentare zu „Beifang aus dem Internet“
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11. Mai 2014 um 17:25
Die mögen Himbeeren? Das hab ich ja bei meinen Pelznasen noch nie ausprobiert. Wo krieg ich denn jetzt nur sofort Himbeeren her?
Kaninchen sehen (fast) immer umwerfend süß aus, wenn sie mümmeln. Wenn man geschickt lange Grashalme zwischen 2 platziert, kann man mit etwas Glück auch den Susi und Strolch-Effekt provozieren.
11. Mai 2014 um 19:04
Erdbeeren mögen sie auch. Ich habe als Kind mal meinen Hasen, der mit seinem Kumpel aus dem Freigehege ausgebüchst war, mit einer Erdbeere wieder eingefangen. Als ich ihm die unter die Nase hielt, konnte er nicht widerstehen und ich ihn endlich packen. Er war kurz davor, sich ganz vom Acker zu machen – den Hasen meiner Schwester Amaryllis konnte ich nirgendwo mehr finden.
11. Mai 2014 um 19:11
@Kaltmamsell: Das ist nicht Arroganz, das ist Niveau. Hab ich jedenfalls bei Ihnen gelernt ;-). Einen Versuch wär’ vielleicht trotzdem wert. Ich selber habe glücklicherweise keinen Löwen-Chef, wende aber trotzdem den ein oder anderen ‘Trick’ an, damit es am Ende so läuft, wie ich es für vernünftig halte.
@Sigourney: Genau, Kaninchen sehen immer niedlich aus, wenn sie mümmeln. Meines mochte auch Äpfel und Erdbeeren.
11. Mai 2014 um 20:34
Ein Stallhase, den ich als Kind in Pflege hatte, fraß Kirschen aus dem Korb und spuckte die Kerne zurück in den Korb.
11. Mai 2014 um 21:35
Ah, ok, Erdbeeren gibt es ja jetzt, werd ich direkt mal ausprobieren. Äpfel lieben meine auch.
Aber das Beste ist immer noch Wiese, da kommt nix gegen an. Und ich muss die ranschaffen, egal wie eklig das Wetter gerade ist. Aber dafür müsste mich die Dorfbevölkerung mittlerweile voll akzeptieren, wenn ich im strömenden Regen professionell ausgestattet mit meinen Gummistiefeln und der Sichel durch die Gegend ziehe. Oder sie halten mich – bei näherem Nachdenken – für bekloppt ;-)
11. Mai 2014 um 22:34
“Squee!”
Na, zufrieden?
Danke für den Link zu L. Maier, großartige Fotos, spannende Geschichte.
12. Mai 2014 um 18:42
Vielen Dank für den Tipp von Vivan Maier. Ich kannte die Geschichte bisher nicht.
Und zugleich liefern Sie mir ein wunderschönes sommerliches Ausflugsziel nach Gent in Belgien wo vom 27 Juni 2014 – 17. August 2014 ihre Bilder als Straßenfotograf zu sehen sein werden. Danke :-)
12. Mai 2014 um 21:27
@ trippmadam: Mein Mund steht offen, ein Kirschkern spuckender Hase!