Berühmte Museen daheim: Alte Pinakothek

Montag, 2. Juni 2014 um 5:37

Klingt ja eigentlich wie der Anwärter auf den kürzesten Witz der Welt: Geht eine Münchnerin in die Alte Pinakothek. Denn bekanntlich geht eine Einheimische nur in die berühmten Museen ihrer Stadt, für die andere Leute weit anreisen, wenn sie – nun, wenn sie Besuch hat, der dafür weit angereist ist.

Eigentlich hatte ich auf eine Wiederholung des Samstagswetters mit viel Sonne gehofft, das ich zum ersten Besuch der Saison im Naturfreibad Maria Einsiedel nutzen wollte. Doch nach einem wolkenbedeckten Vormittag war selbst mittags die Sonne nur selten zu sehen. Für einen Ausflug ins Umland oder einen Zoobesuch stand der Mitbewohner nicht zur Verfügung, weil er arbeiten musste, kein Film im Kino reizte mich wirklich – da fiel mir ein, dass ich endlich mal die Alte Pinakothek ansehen könnte. Ich wusste, dass dort gerade renoviert wird, doch ganz hätte ich sie eh nicht geschafft.

Da ich bei alter Kunst reichlich ahnungslos bin (also: ungefähr so ahnungslos wie bei neuerer oder zeitgenössischer oder prähistorischer), lieh ich mir für 4,50 Euro den Audio Guide (hinter dem Link gibt es Hörproben). Mit solchen Guides habe ich schon sehr gute Erfahrungen gemacht (Pergamonmuseum, Berlin) und schon sehr schlechte (British Museum, London 2006 – lediglich Fragmente der Beschilderung vorgelesen). Der Audio Guide der Alten Pinakothek gefiel mir ganz ausgezeichnet: Erst begrüßte mich darauf der Museumsdirektor selbst, dann hatten die Informationen zu ausgewählten Bildern (etwa 5 % der austellten) sehr verschiedene Schwerpunkte: Mal den Künstler, dann die Farbtechnik, dann wieder die Abgrenzung zu anderen Werken der Zeit, mal die Bildkomposition, mal die abgebildeten Figuren – immer aber hochinteressant. Besonders schön fand ich, dass viel mit O-Tönen der örtlichen Experten und Expertinnen gearbeitet wurde, die sich anhörten, als würden sie wirklich gerade vor dem Bild stehen und erklären. Ich genoss den Besuch rundum.
Vom Café Klenze, dem Museumscafé der Alten Pinakothek hatte ich schon viel Gutes gehört: Es sieht wirklich sehr einladend aus, merke ich mir für das nächste aushäusige Frühstück (sie servieren Eggs Benedict!).

Und welch wunderschönes Gebäude!

Anschließend gab es das erste Ballabeni-Eis der Saison (Malaga mit Cayennepfeffer: YES).

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Berühmte Museen daheim: Alte Pinakothek“

  1. Frau Klugscheisser meint:

    Ein guter Freund (Du kennst ihn von der Ausstellung von Gernod Frick) gibt Führungen in München – vorwiegend in der Alten Pinakothek. Zur Zeit wohnt er noch in New York (macht da auch Führungen) aber ist ganz bald wieder da:
    http://www.kunst-pause.net/idee.html
    Ne echte alternative zum Audioguide.

    Prädikat empfehlenswert.

  2. Susann meint:

    Ich bin ein totaler Fan des Bayerischen Nationalmuseum, oder der Wittelsbacherschen Rumpelkammer, wie sie bei uns im Familienkreis heißt.
    Für einen verregneten Nachmittag kann ich das Leuten mit Entdeckergeist und Freude an seltsamen Kleinodien aus sehr unterschiedlichen Kontexten sehr empfehlen.

  3. die Kaltmamsell meint:

    Sind Audio Guides nur nicht auf der Website angegeben, Susann, oder gibt es im Bayerischen Nationalmuseum keine? Statt dessen ausführliche Texte? Gut aufgebaut und in Kontext gesetzt?

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