Beifang aus dem Internetz – 30
Dienstag, 22. Juli 2014 um 20:55So schlimm kann ein Ereignis gar nicht sein, dass nicht irgendjemand eine Weltverschwörung dahinter sieht. Dabei sind die eigentlichen Ursachen für Merkwürdigkeiten oft lächerlich banal. Zum Beispiel dass jemand versehentlich statt F6 die Taste F7 gedrückt hat.
“Count to ten when a plane goes down…”
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Wo kommen eigentlich die Zahlen her? (Nein, nicht die Zeichen an sich, die wurden in Indien erfunden.) Das ist vor allem dann interessant, wenn diese Zahlen etwas beweisen oder eine Wirkung erzielen sollen. Wo kommen also zum Beispiel zur Zeit die Zahlen der Todesopfer in Gaza her? (Echt ehrlich, in diesem ausgesprochen spannenden Artikel geht es nur darum: um die Prozesse und Mechanismen, die die offiziellen Zahlen ergeben.)
… we’re very, very good at counting fatalities. It’s quite macabre and very depressing to say we’re good at it. We check and double-check everything before we publish it.
“Determining the Body Count in Gaza”.
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Wenn jemand von sich sagt, sie sei keine Feministin, lohnt es sich immer, freundlich (!) nach dem Grund zu fragen – die Antworten sind lehrreich. Zu einigen hat Blogess etwas geschrieben, und zwar so, wie nur sie es kann:
“Women Who are Ambivalent about Women Against Women Against Feminism”.
Feminism is inherently good. It’s not even close to perfect and still needs lots of work and sometimes it gets all fucked up and backward and awful but that doesn’t mean it’s not still worth fighting for. Now go back and replace “Feminism” with “The human race”. It works, right?. That’s because feminists are made of human. Men and women.
(Es kommen aber auch Haie und Bienen vor.)
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Nun noch ein Sack Beifang, der hier schon einige Zeit vor sich hin gammelt. Vielleicht ist er ja bereits alt genug, dass niemand sich erinnert, das alles längst schon gelesen zu haben?
Ja, wir müssen alle sterben. Das macht den einen mehr, den anderen weniger aus. In der Washington Post schreibt ein Klinikarzt über seine Erlebnisse mit den Angehörigen von Sterbenden:
“Our unrealistic views of death, through a doctor’s eyes”.
Suffering is like a fire: Those who sit closest feel the most heat; a picture of a fire gives off no warmth. That’s why it’s typically the son or daughter who has been physically closest to an elderly parent’s pain who is the most willing to let go. Sometimes an estranged family member is “flying in next week to get all this straightened out.” This is usually the person who knows the least about her struggling parent’s health; she’ll have problems bringing her white horse as carry-on luggage. This person may think she is being driven by compassion, but a good deal of what got her on the plane was the guilt and regret of living far away and having not done any of the heavy lifting in caring for her parent.
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“The New Yorker Alters Its Online Strategy”.
Voller Hoffnung hatte ich mich in diesen Artikel gestürzt: Vielleicht hatte ja endlich ein traditionelles Medium einen Weg gefunden, unseren Wunsch nach Bezahlung von Online-Artikeln zu erfüllen – einzeln, egal, wo er steht. Doch leider fällt auch dem New Yorker nur das Abonnementmodell aus der Print-Ära zum Geldverdienen ein.
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Eine wunderschöne Geschichte über ganz subjektive Vorteile des Dickseins:
“5 Things I Miss About Weighing More Than 300 Pounds”.
As an obese woman I experienced the world every day in a body that was judged, undervalued, demonized, mocked, feared, despised, and avoided. Those awful experiences gave me more empathy, more character, more personality, and a broader, richer and more inclusive perspective than lifelong thinness ever could have (back off, deep and interesting lifelong-skinny women — I’m speaking for myself here). I also have a much more meaningful appreciation for my health and the body I have today, and I sure as hell will never take it for granted. Not to mention the deep respect I automatically have for every person I meet who doesn’t fit the (white, straight, middle-class, able-bodied) mold.
(Menschen sind verschieden. Auch dicke Menschen sind verschieden. Nur so zum Merken.)
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Bio boomt im Supermarkt. Doch die Ökolandwirte haben nichts davon. Sie strecken reihenweise die Waffen – 6000 Betriebe haben schon aufgegeben.
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Ah, weil wir gerade dabei sind: Unser Kartoffelkombinat sucht Anbaufläche.
Für die weiteren Ausbaustufen suchen wir …
a) einen Gemüseanbaubetrieb ab einer Fläche von ca. 4 Hektar im Umland von München zur Übernahme und/oder
b) einen größeren Gemüseanbaubetrieb für eine Betriebsgemeinschaft
Falls Sie sowas haben oder wissen? Details finden sich hier.
die Kaltmamsell1 Kommentar zu „Beifang aus dem Internetz – 30“
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24. Juli 2014 um 21:15
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