Journal Dienstag, 26. August 2014 – Sportohrwurm

Mittwoch, 27. August 2014 um 6:40

Nach unruhigem Schlaf früh aufgestanden.
Die 17-seitige Küchenbestellliste durchgesehen: Die Geräte konnte ich ja im Web ansehen, bei allem Anderen muss ich der Küchenplanerin vertrauen – die Posten heißen zum Beispiel:

10771 W5037378
Wange 5 cm für Unterschränke
allseitig Kantenbelegung
Wan/Riegel Ausführung KU5 Kunststoff 5cm
Wangen/Riegel Farbe 38 weiß

Und das ist einer der kurzen Posten. Unterzeichnet dem Mitbewohner zum Gegenzeichnen und Versenden dagelassen.

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Morgensport Langhanteltraining in Gruppe. Wegen ernsthaften Regens ging ich zu Fuß ins Sportstudio statt zu radeln, den Stechschritt verbuchte ich als Warm-up, um mich nicht zu ärgern.

Da ich eine Woche ausgesetzt hatte, ging ich nicht an mein bisheriges Limit mit den Gewichten.
Interessant: Beim Kreuzheben und für die Beinübungen habe ich am meisten Gewicht aller Teilnehmerinnen aufgeladen (und das Gefühl, da ginge noch was). Doch beim Gewicht fürs Bizepstraining bin ich im unteren Mittelfeld. Fürs Bankdrücken lade ich hingegen wieder auf.

Immer aber: Ich schwitze wie die Sau. Um nicht auf Boden und alles verwendete Gerät samt Matten zu tropfen, trage ich ein Stirntuch – sieht beeindruckend bescheuert aus, doch Sport ist meiner Meinung nach ohnehin eine Übung in Demut durch scheiße Aussehen.

Den ganzen Tag über hatte ich einen Ohrwurm durch die Musik zum Krafttraining (Turnstunden sind mein einziger Zugang zu aktueller Popmusik) (bevor ich sie als Untermalung von Fernsehwerbung höre.).

http://youtu.be/bHr7itwVsMc

Schon in den ersten Takten verfalle ich innerlich ins Kreuzheben. Mit breitem Griff.

(Und bei diesem Stück von Depeche Mode spannt sich sofort mein Bizeps an.)

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Im Lauf des Tages wurde es doch noch sonnig und sogar wärmer. Der Wirt unter dem Büro deckte tapfer seinen Biergarten ein und lockte damit tatsächlich Gäste an.

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Auf dem Heimweg wieder dem Oktifestgrauen begegnet.

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Christiane Link schreibt, “Wie berufliche Inklusion funktionieren kann“.

Ich werde inzwischen sehr schnell sehr wütend bei diesem Thema. Die Blogleserei hat dazu geführt, dass mich inzwischen anspringt, wenn Barrierefreiheit auch dort vergessen wurde, wo sie wirklich pippieinfach mitzudenken wäre. Zum Beispiel bei einem Schulneubau oder bei der Gestaltung einer Jubiläumsausstellung.

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Meine derzeitige Lieblingsaltphilologin (die vorherige habe ich leider aus den Augen verloren) Mary Beard widersetzt sich dem allgegenwärtigen Geheule alter Feuilletonisten über die Verdummung der Jugend (TM):
“A level hype”.

The bottom line is that students now are no more or less smart than in “my day”, they are probably over all better taught, and although they know different things from what we knew, and although I would like the priorities of some of the exams to be differently targetted, I dont see any real evidence for “dumbing down”.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Dienstag, 26. August 2014 – Sportohrwurm“

  1. kid37 meint:

    Oktoberfest ist ja auch nur so was wie ein Hackertreffen. Vielleicht kann man sich das schönreden.

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