Journal Mittwoch, 17. September 2014 – Schnitzelgartennachschlag

Donnerstag, 18. September 2014 um 6:29

Der letzte selbst gemachte Morgenkaffee bis auf Weiteres, denn um acht kamen die Handwerker: Zwei Herren, die die vorhandene Küche beseitigen sollten, ebenso die Wandfliesen. Das übernahm nämlich in unserem Fall interessanterweise gleich die Firma der Installateurin. Diese kam dazwischen vorbei und sah sich die bereits freigelegten Wasseranschlüsse an, testete zudem, wie gut die Kacheln von der Wand zu entfernen sind. Sie war zuversichtlich, meinte aber, dass voraussichtlich auch am Samstag gearbeitet werden müsste – je nachdem, wie heftig der Elektriker am Donnerstag die Wände rannähme.

(Jetzt muss ich einen Absatz lang von der umwerfenden sommersprossigen Niedlichkeit dieser urbayerischen Installateurin schwärmen, auf die Gefahr hin, das könnte wirken, als nähme ich sie nicht ernst. Dabei nahm ich sie echt ehrlich ungeheuer ernst, wie sie da in Hosenanzug und Ballerinas unter die Spüle kroch, um kurz mal nach dem Leck zu sehen, von dem ihr Mitarbeiter gesprochen hatte, und wie lediglich hin und wieder ihr hochgewurschtelter Blondschopf hervorlugte. Ein bestimmter Typus Frau mit Werkzeug macht mich überfallartig verliebt.)

10.15 Uhr kam der Mitbewohner aus der Schule (hatte nur die ersten beiden Stunden zu unterrichten) und ich radelte ins Büro.

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Hochkonzentrierte Arbeit, während unten im Biergarten echter Altweibersommer ausbrach.

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Erste Mahlzeit ohne Küche war dann auch ein wunderbarst überraschender Nachschlag im bereits verabschiedeten Schnitzelgarten.

Wir hatten enormes Glück, noch eine Tischdecke zu erwischen, die nicht bereits zu Hemden für Oktifestverkleidung verarbeitet war.

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Stand der Küche:

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die Kaltmamsell

13 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 17. September 2014 – Schnitzelgartennachschlag“

  1. adelhaid meint:

    wird der boden noch professionell gereinigt? wenn dem so ist, könnte ich bitte den namen des reinigungsmittels erfahren? ich hätte da auch einen küchenboden…

  2. Frau-Irgendwas-ist-immer meint:

    `umwerfenden sommersprossigen…urbayerischen Installateurin’
    Danke für dieses Bild!
    Diese Schwärmerei erinnert mich stark an unseren Gartennachbarn, welcher sich jedes Jahr auf die Schornsteinmeisterin freut. Und hier im Kietz sehe ich öfters das Fahtzeug einer Tischlermeisterin stehen – auch sehr schön.
    Viel Spaß weiterhin mit Um- und Neubauten!

  3. die Kaltmamsell meint:

    WAS IST FALSCH AN DEM BODEN, HM, ADELHAID?! Nein, der wird einfach nur saubergewischt, denn auf den hellen Streifen an den Seiten wird auch die neue Küche stehen, die sieht man nicht. Diese Terracottafliesen wurden über Jahrzehnte gleichmäßig von Küchendünsten eingefettet, die sind komplett unfleckbar (wie wir seit einer heruntergefallenen Flasche Olivenöl wissen: als das Öl aufgewischt war, sah man nichts mehr).

  4. Claudia F. meint:

    @Adelhaid: Wir hatten vor unserer Küchenrenovierung den genau gleichen Fliesenboden und haben vor der endgültigen Beseitigung desselben mehrmals eine recht erfolgreiche Säuberung mit Mellerud Fliesenreiniger durchgeführt. Der Effekt war besonders gut an den Fugen zu sehen….
    @Kaltmamsell: wir hatten bei unserer Badrenovierung eine ur-rheinische, ohne Sommersprossen, dafür punkfrisurige und gepiercte Installateurin, die so vor Kompentenz und Führungsqualitäten strotzte, dass ich kurz davor war, meine Tochter zu überreden statt eines brotlosen Studiums eine Installateurs-Ausbildung in Betracht zu ziehen.

  5. oachkatz meint:

    Na, dann wünsche ich, dass alle nun an der neuen Küche beteiligten HandwerkerInnen so großartig sind und bald wieder Morgenkaffee selbst gemacht werden kann.

  6. Barbara meint:

    Der Boden hat eine schöne Patina und die soll man wegschrubben?
    In Kombi mit einer nigelnagelneuen Küche finde ich das gerade gut.

  7. Trulla meint:

    Bin sehr gespannt auf die neue Küche. Wird es einen Induktionsherd geben?

    Mellerud Fliesenreiniger werde ich ausprobieren – danke für den Tipp – das Problem sind ja eher die Fugen.

    Wir haben hier einen alteingesessenen Malermeister P….. Seit einiger Zeit heißt die Firma Malermeister P….. und Tochter. Und die Tochter ist der Knaller.

  8. Claudia F. meint:

    @Barbara: ich kenne Kaltmamsells Küche nicht, aber bei uns auf dem Boden war keine Patina, sondern einfach und banal Dreck und Reinigungsmittelreste, die sich über die Jahre – vor allem in den Fugen – festgesetzt hatten und mit dem üblichen Putzen nicht mehr entfernen liessen.
    Aber hier ist wie so oft im Leben sicher die individuelle Einschätzung und Bewertung anders.

  9. die Kaltmamsell meint:

    Patina – Dreck, ich nehme als Unterscheidungsmerkmal, ob’s abfärbt, Claudia F.: Dreckiger Boden macht bei Berührung/Interaktion dreckig, Patina nicht. Unserer färbt nicht ab.
    Meine Mutter hat ihre Terrakottafliesen übrigens mal mit verdünnter Salzsäure auf Werkseinstellung zurückgesetzt, so als Putztipp.

    Für den Induktionsherd, Trulla, fehlt uns der benötigte Drehrstrom, gibt’s im ganzen Haus nicht. Zudem werden wir weiterhin immer nur höchstens zwei elektrische Küchengeräte nutzen können, sonst fliegt die Sicherung raus.

  10. Gaga Nielsen meint:

    Man kann auch ohne Induktionsherd hervorragend kochen. Ich hatte im Mai das Vergnügen, eine Woche an einem superduper Induktionsherd in einem superduper Ferien-Penthouse in Wien zu hantieren. Ich bin bald wahnsinnig geworden, überhaupt zu begreifen, wie diese seltsame Temperaturregelung zu steuern ist, mit diesem komischen runden Metallgewicht auf der Platte. Obwohl ich ja sehr für technische Neuerungen bin, und auch experimentierfreudig mit futuristischen Technologien… das Ding und ich sind keine Freunde geworden. War mir zu umständlich. Ich mag keine Apparate, die ich nicht intuitiv bedienen kann. Vielleicht war der auch besonders tricky, keine Ahnung.

  11. adelhaid meint:

    ah, ja, wenn die neue küche auf den spuren der alten steht, dann isses in der tat unnötig.

  12. Trolleira meint:

    Oooh, wenn meine Küche doch auch schon so weit wäre… wir sind in der Planungsphase. Bin mal gespannt, welche Installateure wir hier in Brasilien haben werden – ich fürchte nicht wirklich kompetent und niedlich schon gleich gar nicht ;-)

  13. Sebastian meint:

    Es gibt Länder, da machen die Installateure nicht nur die Fliesen, sondern auch die Elektrik und manchmal auch noch die Möbel, also die ganze Küche.

    Das klingt tatsächlich tricky, @gaganielsen, hängt aber nicht unbedingt mit Induktion zusammen, dieser Puck kann auch normale Ceranfelder steuern (oder halt nicht).

    Ich mag an Induktion, dass man die mit dem Topf an und ausschaltet, also mit drauf und wegschieben. Das kommt dem Kochen in Profiküchen auf Eisenplatten mit Gas drunter am nächsten.

    Ist zwar nicht so gedacht und man muss auch erstmal kompliziert anschalten. Ich wünschte mir, dass man die Herdplatte per Touch direkt anschaltet – mit je mehr Fingern, desto heißer wird es. Klar, gefährlich, und das mit dem Runterdimmen muss man auch noch lösen, aber die Küche ist ja kein Kindergarten.

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